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Stephan Jöris: Der „Ring“ in Bayreuth
13. November 2018, 19:00 bis 21:00
„Wie er mitsingt, taktiert, auf dem Theater herumfährt usw.! Alles ist ein notwendiges Bedürfnis für Wagners Seelenzustand, der alles noch einmal ausschwitzen will, was er komponiert hat. Indem er seine Musik hört, überkommt ihn – so scheint es mir – eine Art Paroxismus und in diesem Ausströmen der Gefühle befindet er sich körperlich wohl und es scheint mir, als ob es ihm eine Wohltat ist, zu rasen.“ So schreibt Richard Wagners Regieassistent Richard Fricke in seinen Erinnerungen zum Entstehen der „Ring“-Uraufführung 1876 in Bayreuth. Dreiundzwanzig Jahre hat Richard Wagner für die Gesamtaufführung seines Opus Magnum gelebt und gekämpft, um es in seinem eigens dafür gebauten Festspielhaus erlebbar zu machen. In bisher fünfzehn Anläufen vollzog sich in der „Werkstatt“ auf dem grünen Hügel der faszinierende Prozess, Wagners komplexe Kopfgeburt adäquat zu verwirklichen. Durchsetzt mit unwahrscheinlichem Geschehen auf und vor allem hinter der Bühne. In Wort und Bild bringt der Regisseur und Dramaturg Stephan Jöris, der von 1988 bis 2010 künstlerisch-organisatorischer Mitarbeiter Wolfgang Wagners war, auf den Punkt, warum die Tetralogie auch an ihrem theatralischen Geburtsort ein Experiment ist, das nie abgeschlossen sein wird. Der Vortrag findet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bamberg Stadt am 13. November um 19 Uhr im Großen VHS-Saal (Tränkgasse 4) statt.