Was man sonst nur in Luzern erlebt …

Teo­dor Curr­ent­zis Foto: Olya Runyova

Die An­mel­de­frist für un­se­re Fahrt zum Kar­wo­chen­kon­zert mit dem grie­chi­schen Di­ri­gen­ten Teo­dor Curr­ent­zis, sei­nem Or­ches­ter Mu­si­cAe­ter­na aus Perm und zwei Ge­sangs­so­lis­tin­nen am 12. April 2017 in Mei­nin­gen ist zwar ab­ge­lau­fen, aber es gibt eine War­te­lis­te für even­tu­el­le Nach­rü­cker. Der au­ßer­ge­wöhn­li­che Di­ri­gent und das von ihm ge­grün­de­te Or­ches­ter gas­tie­ren in­zwi­schen an den gro­ßen Häu­sern, ob dass nun das Wie­ner Kon­zert­haus, die Elb­phil­har­mo­nie, das Kon­zert­haus Ber­lin oder die Salz­bur­ger Fest­spie­le sind, wo mit dem ame­ri­ka­ni­schen Re­gis­seur Pe­ter Sel­lars heu­er die Mo­zart-Oper La cle­men­za di Tito rea­li­siert wird.

„Wir ha­ben die Ehre“, schreibt das Mei­nin­ger Thea­ter, „Teo­dor Curr­ent­zis und sein Mu­si­cAe­ter­na-En­sem­ble mit ei­nem deutsch­land­weit ein­zig­ar­ti­gen Pro­gramm bei uns zu Gast zu ha­ben.“ Und wo spie­len die Gäs­te aus Perm die­ses Pro­gramm in iden­ti­scher Be­set­zung, d.h. mit Nuria Rial (So­pran) und Pau­la Mur­ri­ly (Mez­zo­so­pran) noch? In Lu­zern, bei den dor­ti­gen Os­ter-Fest­spie­len im be­rühm­ten KKL. Hier die schwei­ze­ri­sche Kon­zert­vor­schau, die so­mit auch für das Kon­zert in Mei­nin­gen gilt:

Als „an­ge­li­co ma­es­tro“, als „en­gel­haf­ter Meis­ter“, ist Gio­van­ni Bat­tis­ta Per­go­le­si in die Mu­sik­ge­schich­te ein­ge­gan­gen. Sein all­zu frü­her Tod, der ihn 1736 im Al­ter von nur 26 Jah­ren er­eil­te, tat ein Üb­ri­ges, um Ver­glei­che mit Mo­zart zu pro­vo­zie­ren und sei­nen My­thos zu be­grün­den. Vor al­lem Per­go­le­sis letz­tes voll­ende­tes Werk, das er­grei­fen­de Sta­bat Ma­ter, wirkt wie eine Ver­hei­ßung: Die­se Mu­sik will nicht durch Kunst­fer­tig­keit über­wäl­ti­gen, sie will mit ei­ner zu Her­zen ge­hen­den Schlicht­heit be­rüh­ren – ein Ide­al, das gan­ze Ge­ne­ra­tio­nen vor­weg­nimmt. Teo­dor Curr­ent­zis kop­pelt die­sen frü­hen Ge­nie­streich mit ei­ner Pas­si­ons­mu­sik des rei­fen Jo­seph Haydn, den Sie­ben letz­ten Wor­ten un­se­res Er­lö­sers am Kreu­ze, die in der ori­gi­na­len Or­ches­ter­fas­sung von 1787 er­klin­gen. Haydn spie­gelt je­des der letz­ten Chris­tus-Wor­te mit ei­ner tief­grün­di­gen mu­si­ka­li­schen Me­di­ta­ti­on und lässt am Ende mit dem „Ter­re­mo­to“, dem Erd­be­ben, den Zorn Got­tes her­ein­bre­chen: ge­nau das Rich­ti­ge für den Pul­tek­sta­ti­ker Currentzis. 

Erst Ende Ja­nu­ar 2017 wur­de üb­ri­gens die Do­ku­men­ta­ti­on „Curr­ent­zis – der Klas­sik­re­bell“ von Chris­ti­an Ber­ger mit dem fran­zö­si­schen FIPA-Preis aus­ge­zeich­net, wor­auf­hin die Deut­sche Wel­le den se­hens­wer­ten Film in zwei Tei­len on­line ge­stellt hat. Die An­mel­de­frist für das Kar­wo­chen-Kon­zert in Mei­nin­gen ist ab­ge­lau­fen. Wer jetzt noch In­ter­es­se hat, kann sich als even­tu­el­ler Nach­rü­cker un­ter der E-Mail-Adres­se reisedienst-rwv-bamberg@t-online.de auf die War­te­lis­te set­zen las­sen. Bus­fahrt (Ab­fahrt 16.15 Uhr) und Ein­tritts­kar­te kos­ten für Mit­glie­der 75 Euro, für Nicht-Mit­glie­der 85 Euro.