Nächster Vortrag am 7. September

Do­mi­nik Frank be­leuch­tet am 7. Sep­tem­ber um 19.30 Uhr im KUFA-Saal die Se­xua­li­täts­dis­kur­se in Ri­chard Wag­ners Te­tra­lo­gie „Der Ring des Nibelungen“

Wäl­sun­gen­blut­sze­ne in ei­ner Öl­skiz­ze zur „Ring“-Uraufführung in Bay­reuth. Vor­la­ge: Os­wald Ge­org Bau­er „Jo­sef Hoff­mann. Der Büh­nen­bild­ner der ers­ten Bay­reu­ther Fest­spie­le“, Deut­scher Kunstverlag.

Ver­mut­lich wird Do­mi­nik Frank auch auf den neu­en Bay­reu­ther „Ring“ zu spre­chen kom­men müs­sen. Denn das The­ma sei­nes Vor­trags, mit dem der wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ter am For­schungs­in­sti­tut für Mu­sik­thea­ter der Uni­ver­si­tät Bay­reuth (fimt) erst­mals bei uns in Bam­berg re­fe­riert, lau­tet „In­zest vs. Ver­ge­wal­ti­gung – Se­xua­li­täts­dis­kur­se im ‚Ring des Ni­be­lun­gen‘“. Was in der Fest­spiel-Neu­in­sze­nie­rung von Va­len­tin Schwarz be­kannt­lich über­ra­schend an­ders ge­ge­ben ist.

Der Vor­trag re­kon­stru­iert das Bild ei­ner bru­ta­len Welt, wie sie Wag­ner in sei­nem „Ring“ zeich­net: Bei­na­he alle weib­li­chen Haupt­cha­rak­te­re wer­den laut Frank im Lauf der Te­tra­lo­gie ver­ge­wal­tigt. Aus­ge­hend von den Ehr­be­grif­fen der my­thi­schen Vor­welt und der Ent­ste­hungs­zeit des „Ring“ ent­wirft Wag­ner ei­nen skan­dal­um­wit­ter­ten Lö­sungs­vor­schlag: Der In­zest als reins­te Lie­bes­be­zie­hung kann den Kreis­lauf der Ge­walt durch­bre­chen. Die bei­den ein­zi­gen, zu­min­dest kurz­zei­tig glück­li­chen Lie­bes­af­fä­ren – zwi­schen Sieg­mund und Sieg­lin­de, Sieg­fried und Brünn­hil­de – sind In­zest-Be­zie­hun­gen. Die Hin­ter­grün­de, dra­ma­tur­gi­schen Än­de­run­gen im Ver­gleich zu Wag­ners Vor­la­gen und de­ren Im­pli­ka­tio­nen wer­den hier dar­ge­stellt. Der Ein­tritt zu die­sem Vor­trag in Ko­ope­ra­ti­on mit der KUFA ist frei.

Do­mi­nik Frank, Jahr­gang 1983, ist seit 2016 wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am For­schungs­in­sti­tut für Mu­sik­thea­ter der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf Schloss Thur­n­au, pro­mo­viert dort zu „Opern­dis­kur­sen in der DDR“ und forscht im Rah­men des DFG-Er­kennt­nis­trans­fer­pro­jek­tes „Wag­ner­ge­sang im 21. Jahr­hun­dert – his­to­risch in­for­miert“ in Ko­ope­ra­ti­on mit Con­cer­to Köln und Kent Na­ga­no. Er ar­bei­tet auch als Thea­ter­päd­ago­ge, Re­gis­seur so­wie Re­fe­rent an der KZ-Ge­denk­stät­te Dach­au mit dem The­men­schwer­punkt „Thea­ter im KZ“.

Do­mi­nik Frank bei ei­ner Ver­an­stal­tung zu den Wag­ner-Les­ar­ten in Thur­n­au. Foto: Mo­ni­ka Beer

Es gel­ten die am Ver­an­stal­tungs­tag gül­ti­gen Co­ro­na-Re­geln. Bit­te in­for­mie­ren Sie sich selbst­stän­dig und ei­gen­ver­ant­wort­lich über den je­weils ak­tu­el­len Stand.

Ähnliche Beiträge