„Nie wieder ist jetzt!“

Un­ter dem Mot­to „Nie wie­der ist jetzt!“ fin­det am 29. No­vem­ber 2023 um 20 Uhr im Stu­dio des ETA Hoff­mann Thea­ters ein Abend ge­gen An­ti­se­mi­tis­mus statt.

Ja­kob Was­ser­mann, ein re­nom­mier­ter, auf­la­gen­star­ker deutsch-jü­di­scher Schrift­stel­ler der Mo­der­ne, schrieb im Fe­bru­ar 1931 in ei­nem of­fe­nen Brief an die „Deut­sche Rund­schau“, er habe sich in ei­nem Zug­ab­teil bei Mün­chen von ei­nem Trupp jun­ger Män­ner an­hö­ren müs­sen, dass „man den Ju­den­ban­ker­ten Arme und Bei­ne ab­ha­cken soll“. Nie­mand habe pro­tes­tiert. – Eine be­stür­zend hell­sich­ti­ge Be­ob­ach­tung. Ja­kob Was­ser­mann starb, be­vor die Shoa in Deutsch­land ein­setz­te. Sei­ne War­nung ist An­lass ge­nug, ge­gen jede Er­schei­nungs­form des An­ti­se­mi­tis­mus zu protestieren.

Am Mitt­woch, den 29. No­vem­ber, 20:00 Uhr, fin­det im Stu­dio des ETA Hoff­mann Thea­ters eine Le­sung mit dem Ti­tel „Nie wie­der ist jetzt!“ ein Abend ge­gen An­ti­se­mi­tis­mus“ statt. Der wie­der er­star­ken­de An­ti­se­mi­tis­mus lässt uns nicht kalt. Es kann nicht­jü­di­schen Men­schen nicht gleich­gül­tig sein, dass sich in Deutsch­land Jü­din­nen und Ju­den nicht mehr si­cher füh­len und Angst ha­ben, ih­ren Glau­ben of­fen zu zei­gen. 1946 schrieb Jean-Paul Sart­re: „Der An­ti­se­mi­tis­mus ist kein jü­di­sches Pro­blem, er ist un­ser Pro­blem“. Das gilt heu­te noch mehr als da­mals. Jü­di­sche Men­schen sind auch rund 80 Jah­re nach der Shoa Ziel­schei­be un­er­bitt­li­chen und un­ver­söhn­li­chen Has­ses. Da­ge­gen müs­sen wir aufstehen.

Aus So­li­da­ri­tät mit den Jü­din­nen und Ju­den Deutsch­lands le­sen En­sem­ble­mit­glie­der des ETA Hoff­mann Thea­ters, In­ten­dan­tin Si­byl­le Broll-Pape und Nora Gom­rin­ger, Ly­ri­ke­rin und Di­rek­to­rin des In­ter­na­tio­na­len Künst­ler­hau­ses Vil­la Con­cor­dia,  Tex­te jü­di­scher Autor*innen. Ein Streich­quar­tett der Mu­sik­schu­le Bam­berg un­ter­malt den Abend mu­si­ka­lisch. Die Ver­an­stal­tung fin­det mit Un­ter­stüt­zung des Thea­ter­ver­eins Bam­berg statt. Der Ein­tritt ist frei, Spen­den sind er­wünscht, Platz­kar­ten gibt es an der Theaterkasse.

Mit­tei­lung des Thea­ter­ver­eins Bamberg