„Die Kraft der Einfachheit“

Un­ser Mit­glied, der Gi­tar­rist Ros­si­ni Hay­ward, ar­bei­tet an ei­ner Kom­pakt­ver­si­on von Wag­ners „Ring“ für Gi­tar­re: Be­reits als No­ten­band er­schie­nen ist sei­ne Rhein­gold-Fan­ta­sy, auf CD greif­bar ist sei­ne „Tannhäuser“-Fantasy.

Ros­si­ni Hay­ward – Foto: Die­ter Stromm

Als ei­ner der krea­tivs­ten Gi­tar­ris­ten sei­ner Ge­ne­ra­ti­on ist Ros­si­ni Hay­ward be­kannt für sei­ne in­ter­es­san­ten und aus­drucks­star­ken Kon­zer­te. Meis­tens sind vie­le sei­ner ei­ge­nen Ar­ran­ge­ments zu hö­ren, wel­che Wer­ke für die Gi­tar­re er­schlie­ßen, die noch nie zuvor
dar­auf ge­spielt wur­den. Das Clas­si­cal Gui­tar Ma­ga­zi­ne schrieb im Au­gust 2018:
„Hay­ward ist ein ge­schick­ter und un­prä­ten­tiö­ser Ar­ran­geur… Er ver­sucht nicht mit
un­mög­li­chen Fin­ger­sät­zen Ein­druck zu schin­den, ob­wohl er offen­sicht­lich ein äußerst
fä­hi­ger Gi­tar­rist ist. Viel­mehr ver­steht er den Zau­ber und die Kraft der Einfachheit“.

Ros­si­ni Hay­ward wur­de 1981 in Lon­don ge­bo­ren. Nach ei­nem ab­ge­schlos­se­nen Stu­di­um der In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten an der Ox­ford Uni­ver­si­ty be­kam er ein Sti­pen­di­um, um Gi­tar­re bei John Mills an der Roy­al Welsh Col­lege of Mu­sic and Dra­ma zu stu­die­ren. Vier Jah­re später wech­sel­te er an die Hoch­schu­le für Mu­sik Frei­burg, wo er 2012 den Mas­ter of Mu­sic mit Best­leis­tung ab­schloss. Seit­dem kon­zer­tiert er in ver­schie­de­nen Län­dern Eu­ro­pas so­wohl als So­lo­gi­tar­rist als auch als So­list mit Or­ches­ter. In den letz­ten Jah­ren wen­de­te er sich von dem so­ge­nann­ten Stan­dard­kon­zert-Re­per­toire be­wusst mehr und mehr ab und wid­met sich nun statt­des­sen dem Ar­ran­gie­ren und Kom­po­nie­ren neu­er Wer­ke, die er re­gel­mä­ßig in sei­nen Kon­zer­ten spielt.

Sei­ne ers­te CD „Pie­ces of Mind – Clas­si­cal Gui­tar Com­po­si­ti­ons and Ar­ran­ge­ments“ kam 2018 her­aus und be­steht aus­schließ­lich aus neu­en, bis­her nicht auf­ge­nom­me­nen Wer­ken. Ne­ben an­de­ren Pro­jek­ten ar­bei­tet er im Mo­ment an dem viel­leicht größ­ten Un­ter­fan­gen, das je für die Gi­tar­re ver­sucht wur­de: ein Ar­ran­ge­ment der „Ring“-Tetralogie von Ri­chard Wag­ner. Sein nicht ganz sieb­zehn Mi­nu­ten dau­ern­des „Rheingold“-Konzentrat liegt in sei­ner In­ter­pre­ta­ti­on auf You­tube und be­reits auf No­ten zum Nach­spie­len vor, die in der Edi­ti­on Mar­gaux zum Preis von 18,90 € er­schie­nen sind (Rhein­gold-Fan­ta­sy für Gi­tar­re solo, EM 1211).

Ros­si­ni un­ter­rich­tet an der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät in Nürn­berg und der Städ­ti­sche Mu­sik­schu­le Bam­berg. Sein nächs­ter Auf­tritt in der Re­gi­on fin­det im Rah­men der Bam­ber­ger Gi­tar­ren­ta­ge 2024 statt: Am Sams­tag, 22. Juni um 19.30 Uhr gibt er im Gar­ten­haus (Ku­ni­gun­den­ruh­stra­ße 23) ei­nen Solo-Abend.