Bericht von Stipendiatin Elisabeth Kuen.
Die Chance, bei den Bayreuther Stipendientagen dabei zu sein, tat sich für mich durch einen überraschenden Anruf von Harald Scheider auf, der mich fragte, ob ich einen Stipendienplatz annehmen möchte. Dankbar, dass ich die unerwartete Möglichkeit bekommen habe, gab ich ihm meine Zusage und war ehrlich gesagt auch ziemlich gespannt, was mich am grünen Hügel alles erwarten würde.
Der Empfang in Form des Fränkischen Abends war eine schöne Möglichkeit, meine beiden netten Zimmernachbarinnen schon ein bisschen näher kennenzulernen und in Begegnung mit den vielen anderen Stipendiaten zu kommen.
Die folgenden, ausgesprochen erlebnisreichen Tagen hielten einige Highlights bereit: Von den drei Opern, die wir ansehen durften, gefiel mir „Tannhäuser“ am besten, weil ich die Musik besonders berührend und außerdem die Handlung am wenigsten verworren fand. Die Vorstellungen von „Siegfried“ und „Parsifal“ waren musikalisch auch beide beeindruckend, nur ist es mir auch schwergefallen, die vielen akustischen und visuellen Eindrücke, die aus dem Orchestergraben und von der Bühne auf das Publikum eingeströmt sind, zu verarbeiten und gleichzeitig der Handlung ohne Obertitel zu folgen. Die blutige Inszenierung von „Parsifal“ fand ich verstörend, das ging an meine Grenze.
Das Künstlergespräch mit Ensemblemitgliedern der Bayreuther Festspiele fand ich wiederum interessant, weil viele Fragen rund um das Künstlerdasein gestellt werden konnten und man einen Einblick bekam, wie sehr die Ensemblemitglieder für ihren Beruf brennen und ihr Leben danach ausrichten.
Auch die Führung durch das Festspielhaus war sehr spannend, weil wir den gleichzeitig großen und dann doch so engen Orchestergraben und die Bühne mit der unglaublich umfangreichen Lichttechnik besichtigen konnten und unser Gästeführer uns mit abwechslungsreichen Hintergrundinformationen versorgte. Als besonders inspirierend habe ich das Abschlusskonzert in Erinnerung. Es war ein total abwechslungsreiches und musikalisch ausdrucksvoll gestaltetes Programm! Abschließend verbrachten wir den restlichen freien Abend in angenehmer Runde bei leckerem Essen und fröhlichen Gesprächen.
Alles in allem möchte ich mich herzlich bei Ulrike Müller und der Richard-Wagner-Stipendienstiftung bedanken, dass mir ein so intensiver Einblick in die Festspielwelt Wagners ermöglicht wurde!
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