Erlebnisreiche Festspieltage

Bericht von Stipendiatin Elisabeth Kuen.

Die Chan­ce, bei den Bay­reu­ther Sti­pen­di­en­ta­gen da­bei zu sein, tat sich für mich durch ei­nen über­ra­schen­den An­ruf von Ha­rald Schei­der auf, der mich frag­te, ob ich ei­nen Sti­pen­di­en­platz an­neh­men möch­te. Dank­bar, dass ich die un­er­war­te­te Mög­lich­keit be­kom­men habe, gab ich ihm mei­ne Zu­sa­ge und war ehr­lich ge­sagt auch ziem­lich ge­spannt, was mich am grü­nen Hü­gel al­les er­war­ten würde.

RWV-Sti­pen­da­tin­nen im Wahn­fried-Gar­ten, rechts Eli­sa­beth Kuen

Der Emp­fang in Form des Frän­ki­schen Abends war eine schö­ne Mög­lich­keit, mei­ne bei­den net­ten Zim­mer­nach­ba­rin­nen schon ein biss­chen nä­her ken­nen­zu­ler­nen und in Be­geg­nung mit den vie­len an­de­ren Sti­pen­dia­ten zu kommen.

Emp­fang am Ri­chard-Wag­ner-Mu­se­um, hier zwi­schen OB Tho­mas Ebers­ber­ger (links) und Ul­rich Ja­gels, Ge­schäfts­füh­rer der Bay­reu­ther Festspiele

Die fol­gen­den, aus­ge­spro­chen er­leb­nis­rei­chen Ta­gen hiel­ten ei­ni­ge High­lights be­reit: Von den drei Opern, die wir an­se­hen durf­ten, ge­fiel mir „Tann­häu­ser“ am bes­ten, weil ich die Mu­sik be­son­ders be­rüh­rend und au­ßer­dem die Hand­lung am we­nigs­ten ver­wor­ren fand. Die Vor­stel­lun­gen von „Sieg­fried“ und „Par­si­fal“ wa­ren mu­si­ka­lisch auch bei­de be­ein­dru­ckend, nur ist es mir auch schwer­ge­fal­len, die vie­len akus­ti­schen und vi­su­el­len Ein­drü­cke, die aus dem Or­ches­ter­gra­ben und von der Büh­ne auf das Pu­bli­kum ein­ge­strömt sind, zu ver­ar­bei­ten und gleich­zei­tig der Hand­lung ohne Ober­ti­tel zu fol­gen. Die blu­ti­ge In­sze­nie­rung von „Par­si­fal“ fand ich ver­stö­rend, das ging an mei­ne Grenze.

Das Künst­ler­ge­spräch mit En­sem­ble­mit­glie­dern der Bay­reu­ther Fest­spie­le fand ich wie­der­um in­ter­es­sant, weil vie­le Fra­gen rund um das Künst­ler­da­sein ge­stellt wer­den konn­ten und man ei­nen Ein­blick be­kam, wie sehr die En­sem­ble­mit­glie­der für ih­ren Be­ruf bren­nen und ihr Le­ben da­nach ausrichten.

„Parsifal“-Bühne Fest­spiel­haus
Fo­tos: Ul­ri­ke Müller 

Auch die Füh­rung durch das Fest­spiel­haus war sehr span­nend, weil wir den gleich­zei­tig gro­ßen und dann doch so en­gen Or­ches­ter­gra­ben und die Büh­ne mit der un­glaub­lich um­fang­rei­chen Licht­tech­nik be­sich­ti­gen konn­ten und un­ser Gäs­te­füh­rer uns mit ab­wechs­lungs­rei­chen Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen ver­sorg­te. Als be­son­ders in­spi­rie­rend habe ich das Ab­schluss­kon­zert in Er­in­ne­rung. Es war ein to­tal ab­wechs­lungs­rei­ches und mu­si­ka­lisch aus­drucks­voll ge­stal­te­tes Pro­gramm! Ab­schlie­ßend ver­brach­ten wir den rest­li­chen frei­en Abend in an­ge­neh­mer Run­de bei le­cke­rem Es­sen und fröh­li­chen Gesprächen.

Al­les in al­lem möch­te ich mich herz­lich bei Ul­ri­ke Mül­ler und der Ri­chard-Wag­ner-Sti­pen­di­en­stif­tung be­dan­ken, dass mir ein so in­ten­si­ver Ein­blick in die Fest­spiel­welt Wag­ners er­mög­licht wurde!