Die Geigerin Elisabeth Kuen stammt aus einer Musikerfamilie, hat gerade ihren Masterabschluss an der Musikhochschule Hannover absolviert und spielt ab Mai als Akademistin bei den Bamberger Symphonikern.
Elisabeth Kuen wurde am 24. Juli 1997 in eine Bamberger Musikerfamilie hineingeboren. Ihre Mutter Leni Kuen hat Geige studiert und unterrichtet Bratsche, ihr Vater Christof Kuen spielt bei den Bamberger Symphonikern Bratsche, ihre Stiefmutter Katja Kuen ist Cellistin und ebenfalls Mitglied der Bamberger Symphoniker. Elisabeth, genannt Lilli, besuchte bis zum Abitur 2015 das musische E.T.A. Hoffmann-Gymnasium in Bamberg. Bereits mit vier Jahren begann sie mit dem Geigenspiel und lernte später noch Klavier dazu. Mit zwölf Jahren gründete sie ein Streichquartett als erste Geigerin. Sie wurde mit vierzehn Jahren in das Bayerische Landesjugendorchester aufgenommen und in den Jahren 2012 bis 2014 zur Konzertmeisterin gewählt.
Von 2013 bis 2015 war sie Jungstudentin bei Hildegard Wind an der Hochschule für Musik Nürnberg, ab 2015 studierte sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Im Februar 2024 hat sie in der Klasse von Prof. Ulf Schneider ihr Masterstudium abgeschlossen. Darüber hinaus nimmt sie bei Prof. Anne Röhrig (Hannoversche Hofkapelle) Unterricht, um das Spiel auf der Barock-Violine zu studieren. Vielseitigkeit und die Freude am künstlerischen Zusammenspiel in allen Formen und Stilen der Kammermusik und im Orchester zeichnen die junge Künstlerin aus. So setzte sie ihre Leidenschaft für das Streichquartettspiel bei Prof. Oliver Wille fort, hatte Unterricht mit Klaviertrio bei Prof. Markus Becker und studiert Hammerklaviertrio bei Prof. Zvi Meniker, um sich mit der historischen Spielpraxis vertraut zu machen.
Außerdem besuchte sie zahlreiche Meisterkurse bei Mitgliedern des Bayerischen Rundfunk Symphonieorchesters sowie bei Prof. Oliver Wille, Prof. Hansjörg Schellenberger und Prof. Lena Neudauer. Sie ist seit 2017 Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie, seit Februar 2022 Praktikantin bei der NDR Radiophilharmonie und spielt ab Mai 2024 als Akademistin bei den Bamberger Symphonikern. Ihr Hochschullehrer, der Geiger Prof. Ulf Schneider, stellt in seinem Gutachten für die Stipendienstiftung über Elisabeth Kuen fest: „Lilli ist eine ausdrucksstarke, phantasievolle und sensible Geigerin mit klaren musikalischen Vorstellungen, die sie hochmotiviert und zielstrebig verfolgt. Es ist für mich immer eine große Freude, mit ihr zu arbeiten und ihre Entwicklung zu fördern.“
„Zur Geige“, schreibt sie uns selber, „bin ich durch meine musikalische Familie gekommen, weil ich die Musik immer schon um mich hatte. Wenn meine Eltern Geige und Bratsche geübt haben, habe ich als kleines Kind sehr gerne mitdirigiert oder gesungen und so ist einfach der Wunsch in mir entstanden, Geige zu spielen. Meine erste Berührung mit Wagner und seiner Musikwelt, an die ich mich noch lebhaft erinnern kann und die mich sehr bewegt hat, war die Aufführung von Wagners ‚Ring‘ mit den Bamberger Symphonikern beim Lucerne Festival 2013. Damals war ich sechzehn Jahre alt und begeistert von den Klangfarben und der Fülle, die Wagner zu erschaffen vermag.“ Als Siegfried in der „Götterdämmerung“ sprang bei dieser konzertanten Aufführung in Luzern übrigens Andreas Schager ein und begeisterte das Publikum auch durch sein intensives Spiel. Im Festspielsommer 2024 wird Lilli Kuen den Wagnertenor als Parsifal erleben.
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