Stipendiatin 2024: Elisabeth Kuen

Die Gei­ge­rin Eli­sa­beth Kuen stammt aus ei­ner Mu­si­ker­fa­mi­lie, hat ge­ra­de ih­ren Mas­ter­ab­schluss an der Mu­sik­hoch­schu­le Han­no­ver ab­sol­viert und spielt ab Mai als Aka­de­mis­tin bei den Bam­ber­ger Symphonikern.

Eli­sa­beth Kuen – Foto: Ni­co­las Dombrowsky

Eli­sa­beth Kuen wur­de am 24. Juli 1997 in eine Bam­ber­ger Mu­si­ker­fa­mi­lie hin­ein­ge­bo­ren. Ihre Mut­ter Leni Kuen hat Gei­ge stu­diert und un­ter­rich­tet Brat­sche, ihr Va­ter Chris­tof Kuen spielt bei den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern Brat­sche, ihre Stief­mut­ter Kat­ja Kuen ist Cel­lis­tin und eben­falls Mit­glied der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker. Eli­sa­beth, ge­nannt Lil­li, be­such­te bis zum Ab­itur 2015 das mu­si­sche E.T.A. Hoff­mann-Gym­na­si­um in Bam­berg. Be­reits mit vier Jah­ren be­gann sie mit dem Gei­gen­spiel und lern­te spä­ter noch Kla­vier dazu. Mit zwölf Jah­ren grün­de­te sie ein Streich­quar­tett als ers­te Gei­ge­rin. Sie wur­de mit vier­zehn Jah­ren in das Baye­ri­sche Lan­des­ju­gend­or­ches­ter auf­ge­nom­men und in den Jah­ren 2012 bis 2014 zur Kon­zert­meis­te­rin gewählt.

Von 2013 bis 2015 war sie Jung­stu­den­tin bei Hil­de­gard Wind an der Hoch­schu­le für Mu­sik Nürn­berg, ab 2015 stu­dier­te sie an der Hoch­schu­le für Mu­sik, Thea­ter und Me­di­en Han­no­ver. Im Fe­bru­ar 2024 hat sie in der Klas­se von Prof. Ulf Schnei­der ihr Mas­ter­stu­di­um ab­ge­schlos­sen. Dar­über hin­aus nimmt sie bei Prof. Anne Röh­rig (Han­no­ver­sche Hof­ka­pel­le) Un­ter­richt, um das Spiel auf der Ba­rock-Vio­li­ne zu stu­die­ren. Viel­sei­tig­keit und die Freu­de am künst­le­ri­schen Zu­sam­men­spiel in al­len For­men und Sti­len der Kam­mer­mu­sik und im Or­ches­ter zeich­nen die jun­ge Künst­le­rin aus. So setz­te sie ihre Lei­den­schaft für das Streich­quar­tett­spiel bei Prof. Oli­ver Wil­le fort, hat­te Un­ter­richt mit Kla­vier­trio bei Prof. Mar­kus Be­cker und stu­diert Ham­mer­kla­vier­trio bei Prof. Zvi Me­ni­ker, um sich mit der his­to­ri­schen Spiel­pra­xis ver­traut zu machen.

Au­ßer­dem be­such­te sie zahl­rei­che Meis­ter­kur­se bei Mit­glie­dern des Baye­ri­schen Rund­funk Sym­pho­nie­or­ches­ters so­wie bei Prof. Oli­ver Wil­le, Prof. Hans­jörg Schel­len­ber­ger und Prof. Lena Neu­dau­er. Sie ist seit 2017 Mit­glied der Jun­gen Deut­schen Phil­har­mo­nie, seit Fe­bru­ar 2022 Prak­ti­kan­tin bei der NDR Ra­dio­phil­har­mo­nie und spielt ab Mai 2024 als Aka­de­mis­tin bei den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern. Ihr Hoch­schul­leh­rer, der Gei­ger Prof. Ulf Schnei­der, stellt in sei­nem Gut­ach­ten für die Sti­pen­di­en­stif­tung über Eli­sa­beth Kuen fest: „Lil­li ist eine aus­drucks­star­ke, phan­ta­sie­vol­le und sen­si­ble Gei­ge­rin mit kla­ren mu­si­ka­li­schen Vor­stel­lun­gen, die sie hoch­mo­ti­viert und ziel­stre­big ver­folgt. Es ist für mich im­mer eine gro­ße Freu­de, mit ihr zu ar­bei­ten und ihre Ent­wick­lung zu fördern.“

„Zur Gei­ge“, schreibt sie uns sel­ber, „bin ich durch mei­ne mu­si­ka­li­sche Fa­mi­lie ge­kom­men, weil ich die Mu­sik im­mer schon um mich hat­te. Wenn mei­ne El­tern Gei­ge und Brat­sche ge­übt ha­ben, habe ich als klei­nes Kind sehr ger­ne mit­di­ri­giert oder ge­sun­gen und so ist ein­fach der Wunsch in mir ent­stan­den, Gei­ge zu spie­len. Mei­ne ers­te Be­rüh­rung mit Wag­ner und sei­ner Mu­sik­welt, an die ich mich noch leb­haft er­in­nern kann und die mich sehr be­wegt hat, war die Auf­füh­rung von Wag­ners ‚Ring‘ mit den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern beim Lu­cer­ne Fes­ti­val 2013. Da­mals war ich sech­zehn Jah­re alt und be­geis­tert von den Klang­far­ben und der Fül­le, die Wag­ner zu er­schaf­fen ver­mag.“ Als Sieg­fried in der „Göt­ter­däm­me­rung“ sprang bei die­ser kon­zer­tan­ten Auf­füh­rung in Lu­zern üb­ri­gens An­dre­as Schager ein und be­geis­ter­te das Pu­bli­kum auch durch sein in­ten­si­ves Spiel. Im Fest­spiel­som­mer 2024 wird Lil­li Kuen den Wag­ner­te­nor als Par­si­fal erleben.

Pate für Sti­pen­dia­tin Eli­sa­beth Kuen ist un­ser Mit­glied Prof. Dr. Cle­mens Ren­ker aus Bamberg.
Die wei­te­ren Sti­pen­dia­tin­nen des RWV Bam­berg 2024 sind Lau­ra Bart­hel, The­re­sa Dau­er und Alex­an­dra Forst­ner.