Busfahrt nach Wien zu einer zeitgenössischen Parsifal-Neuschöpfung bei den Wiener Festwochen, Wagners Götterdämmerung an der Wiener Staatsoper samt Rahmenprogramm: Wir haben Karten gesichert für die Uraufführung von Mondparsifal Alpha 1-8 (Erzmutterz der Abwehrz), die neue Oper des Villa- Concordia-Stipendiaten Bernhard Lang (Komposition) nach Richard Wagners Parsifal in der Inszenierung des aus Bayreuth wieder ausgeladenen Jonathan Meese (Regie und Ausstattung), und zwar an ihrem allerersten Aufführungstag am 4. Juni sowie für eine Vorstellung der Staatsopern-Götterdämmerung am 5. Juni unter Peter Schneider mit Waltraud Meier, Petra Lang und Stefan Vinke. Geplant sind außerdem am Ankunftstag ein Heurigenabend, ein Rundgang zu Musikergräbern auf dem berühmten Zentralfriedhof und zwei geführte Ausstellungsbesuche.
Sonntag, 4. Juni
bis 12:00 Uhr Zeit zur freien Verfügung. Hier einige Vorschläge:
Gottesdienst im Stephansdom um 10:15 Uhr, http://www.stephanskirche.at/
Ausstellung Maria Theresia – Familie und Vermächtnis im Hofmobiliendepot http://www.mariatheresia2017.at/themen-standorte/hofmobiliendepot/
Ausstellung Maria Lassnig – Zwiegespräche in der Albertina http://www.albertina.at/maria_lassnig
12:00 Uhr Treffen zum Mittagessen im Restaurant Halle im Museumsquartier, anschließend gemeinsam zu Fuß zur Albertina
14:00 Uhr Beginn der einstündigen Führung durch die Egon-Schiele-Ausstellung, anschließend gemeinsame/ individuelle Rückkehr zum Hotel
17:00 Uhr Abfahrt vom Hotel zum Theater an der Wien, 17:30 Uhr Einführung Mondparsifal, 18:00 Uhr Beginn der Vorstellung, gegen 22:30 Uhr Ende der Vorstellung und Rückfahrt zum Hotel, anschließend Gelegenheit zur Einkehr im Glacis Beisl neben dem Hotel
Montag, 5. Juni
9:30 Uhr Abfahrt zum Zentralfriedhof
10:00 Uhr bis 12:00 Uhr Führung zu den Musikergräbern, anschließend Mittagessen im nahen Concordia Schlössl
14:00 Uhr Rückfahrt zum Hotel
15:20 Uhr Abfahrt und Bustransfer zur Staatsoper, 16:00 Uhr Beginn der Götterdämmerung, ca. 21:30 Uhr Rückfahrt zum Hotel, Einkehr im Gasthaus am Spittelberg
Dienstag, 6. Juni
Nach dem Frühstück und dem Auschecken Zeit zur freien Verfügung; das Gepäck kann im Hotel deponiert werden. 14:00 Uhr Abfahrt vom Hotel nach Bamberg, gegen ca. 21:00 Uhr Rückkunft in Bamberg
Anmeldung und Kosten
Preis für Mitglieder/Nichtmitglieder: EZ 870 €/900 € im DZ 770 €/790 €
Im Preis inbegriffen: Hotel mit EZ /DZ incl. Frühstück, Fahrt im *****-Bus der Fa. Spörlein, Karten für Mondparsifal und Götterdämmerung (I. bzw. II Kategorie), Führungen in der Albertina und auf dem Zentralfriedhof, Fahrt zum Heurigen, Trinkgelder
Die Fahrt ist ausgebucht. Sie können sich aktuell nur noch als Nachrücker (bei etwaigen Absagen) für die Warteliste anmelden, am besten per E-Mail unter reisedienst-rwv-bamberg@t-online.de
Kontakt Jürgen Gröbel, Modleinsgasse, 91362 Pretzfeld
Telefon : 09194-46 45
Mobil: 0172-93 96 123
E-Mail: reisedienst-rwv-bamberg@t-online.de
dr.groebel@t-online.de
Informationen zu den Opernabenden
MONDPARSIFAL ALPHA 1-8 (ERZMUTTERZ DER ABWEHRZ)
Oper von Bernhard Lang nach Richard Wagners Parsifal
Auftragswerk der Wiener Festwochen/Theater an der Wien
Uraufführung am 4. Mai 2017
Nach der viel diskutierten Absage seines Regie-Engagements bei den Bayreuther Festspielen wird der Künstler Jonathan Meese die Auseinandersetzung mit dem Parsifal auf eine neue Dimension befördern. Bei der Uraufführung von MONDPARSIFAL ALPHA 1-8 (ERZMUTTERZ DER ABWEHRZ) ist kein nachschöpferischer Akt zu erwarten, sondern vielmehr das Aufeinandertreffen des bildenden Künstlers Meese mit dem Komponisten Bernhard Lang. Die beiden werden mit ihrem neuen Parsifal-Projekt den Wagner-Mythos in ein weit entferntes Revolutionsjahr der Zukunft transportieren.
Als zeitgenössische Neuinterpretation und Würdigung der berühmt-berüchtigten letzten Wagner-Oper wird hier ein historisches Meisterwerk als künstlerische Reibefläche verstanden und in einem schöpferischen Prozess dekonstruiert, um dann in ungewohnter Form neu aufgeladen zu werden. Parsifal und Wagner als Kraftfelder, die als Opern-Raumschiffe in einem Zitaten-Gewitter Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart vereinen. Jonathan Meese, dessen individuelle mythologische Kunstwelt auch eng mit Wagner verknüpft ist, zeichnet für die Regie, wie auch für das Bühnen- und Kostümbild verantwortlich. Bernhard Lang hält sich eng an das Libretto und die Struktur der Oper Wagners und schafft daraus einen vollkommen neuen Klangkosmos. Kein Musiktheater für Archäolog*innen sondern vielmehr ein Fest für die Zukunftsforscher*innen unter uns!
»Slice me Nice! Die mythische Figurenwelt Wagners (Parsifal, Kundry oder Klingsor) trifft auf eine zukünftige Mondbasis, die wiederum von Richard Wagner, wie auch von Fancy, Marlon Brando, Zardoz, dem Wickerman und Barbarella bewohnt wird. Ein elektrisierter Eagle Transporter schwebt übers Bild, eine riesige Strohpuppe zu Erntedank, die Gemeinschaft des Grals wartet immer noch unermüdlich auf dessen Enthüllung. Doch etwas hat sich mittlerweile grundlegend geändert…« (Jonathan Meese)
Künstlerisches Team
Musikalische Leitung: Simone Young
Regie, Bühne und Kostüme: Jonathan Meese; Mitarbeit Bühne: Jörg Kiefel, Mitarbeit
Kostüme: Jorge Jara
Licht: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Henning Nass
Choreografie: Rosita Steinhauser
Klangregie, Sound Design: Peter Böhm, Florian Bogner
Besetzung
Amphortas: Tómas Tómasson
Gurnemantz: Wolfgang Bankl
Parzefool: Daniel Gloger
Clingsore: Martin Winkler
Cundry: Magdalena Anna Hofmann
1. Gralsritter: Alexander Kaimbacher
2. Gralsritter: Andreas Jankowitsch
1. Knappe: Johanna von der Deken
2. Knappe: Sven Hjörleifsson
4 Blumenmädchen: Manuela Leonhartsberger, Xiaoyi Xu, Melody Wilson, Marie-Pierre Roy
Klangforum Wien, Arnold Schoenberg Chor
Richard Wagner: GÖTTERDÄMMERUNG
Wiener Staatsoper, Premiere am 8. Dezember 2009
Repertoirevorstellung vom 5. Mai 2017
Wilhelm Sinkovicz in Die Presse, aus seiner Premierenkritik vom 9. Dezember 2009 (online):
Am ehesten, den zwei, drei Opponenten sei das ins Stammbuch geschrieben, gelingt es einer mutigen Walküre vom Format Eva Johanssons, dem Orchestersturm Paroli zu bieten. Mag sein, die Künstlerin hat nicht ganz das Format, den gefürchteten Schlussgesang zur Primadonnen-Szene zu formen. Hiezu fehlt ihr vor allem die tragende Tiefe in Momenten wie dem weihevollen „Ruhe, du Gott“. Doch die Attacke, die Johansson in höchster Lage über alle instrumentalen Anfeindungen hinweg die Oberhand behalten läßt, macht sie zur zentralen Figur im Geschehen. Wenn auch manches Signal für eine gefährliche Überbeanspruchung der Stimme schon hörbar zu werden droht, die Präsenz dieser Brünnhilde ist enorm. Vokal wie darstellerisch. In der Rächergestalt, die sie auch in Gebärde und Haltung zu zeichnen versteht, kulminiert das Drama, das Regisseur Sven-Eric Bechtolf diesmal mit Geschick arrangiert.
Die Figuren sind prägnant gezeichnet. Der Hagen, dem Eric Halfvarson auch vokal nicht nur brüllend, sondern verschlagen und leise zu gestalten weiß, ist nur nach außen hin verwegener, unangefochtener Drahtzieher des Bösen, dirigiert Gibichungen wie seine Mannen. Vor dem Geifer seines intrigierenden Vaters Alberich, den Tomasz Konieczny exquisit charakterisiert, verschlägt es dem Helden der Finsternis die Rede. Er verliert seine Haltung, zuletzt angesichts des Mords an Siegfried offenbar auch den Verstand. Fassungslos sieht der Gunther (wohltönend und genügend kräftig: Boaz Daniel) dem Treiben zu. Er selbst ist Marionette wie seine Schwester Gutrune, Caroline Wenborne, die Marianne Glittenberg in ein geradezu gemeingefährlich billiges Kostüm mit Straß-Besatz gezwängt hat. Unvorteilhafter kann man eine Sängerin nicht einkleiden.
Alle andern agieren im kargen - im zweiten Akt aber durchaus pittoresk von einer Stelen-Allee gebildeten Ambiente Rolf Glittenbergs unauffällig gewandet. Mihoko Fujimura kommt als traurige Walküre daher, singt ausdrucksvoll, nur in der letzten Steigerung leicht angestrengt. Siegfried, den Stephen Gould achtbar bis (im Finale) exzellent singt, stirbt in einem jener Boote, zwischen den zuvor die diesmal (wie übrigens auch die Nornen) gut konzertierten Rheintöchter neckisch herumgeturnt haben. Zuletzt antwortet Bechtolf, der den dramatischen Knoten im Mittelakt perfekt geschürzt hat, mit einer wahren Orgie von Lift-Fahrten. Woten mit dem zerborstenen Speer, die Rheintöchter und Hagen, Siegfried und Brünnhilde werden erhoben oder versinken bis zuletzt hinter Filmzuspielungen etwelcher Feuer- und Wasserspiele hinter dem Bild des wieder sanft fließenden Rheins ein Menschenpärchen auftaucht. Adam und Eva nach dem Untergang. Wagners Schluß lautet anders. Man hört ihn immerhin jetzt in Wien mit Nachdruck - und sieht während dieser Götterdämmerung mehrheitlich durchaus passende Bilder dazu. Ein Fortschritt, alles in allem.
Stephan Mösch in der Opernwelt, besuchte Vorstellung am 14. Dezember 2008, Heft 2/2009:
Von der Szene muss hier nicht lange die Rede sein. Schon die dritte Vorstellung sieht aus, als sei sie die fünfzigste. Bechtolfs respektvolle Anti-Konzept-Haltung in Ehren: So viel leeres Herumstehen entschuldigt sich dadurch nicht. Es gab schöne, intime Momente, etwa wenn Brünnhilde ihren Siegfried (im Vorspiel) ganz aktiv in die Freiheit schickt, von der er singt und die sie so schmerzt. Oder wenn Hagen gierig und heimlich am Brudertrank teilnimmt. Es gab aber auch viel unfreiwillige Komik. Siegfried betrachtet vor seiner letzten Szene den Ring (zum Fluchmotiv) so demonstrativ, als müsse noch der letzte Anti-Wagnerianer davon überzeugt werden, dass Klang und Geste miteinander zu tun haben. Und der Moment, in dem Siegfried seinen Arm um Hagen legen muss, auf dass der Böse den Ring am Finger des Helden entdecke, könnte aus Otto Schenks besten Opernparodien stammen.
Aktuelle Besetzung am 5. Juni 2017:
Dirigent: Peter Schneider,
Regie: Sven-Eric Bechtolf
Bühne: Rolf Glittenberg
Kostüme: Marianne Glittenberg
Siegfried: Stefan Vinke
Hagen: Falk Struckmann
Alberich: Jochen Schmeckenbacher
Brünnhilde: Petra Lang
Waltraute: Waltraud Meier
Gunther: Markus Eiche
Gutrune: N.N.
Erste Norn: Monika Bohinec
Zweite Norn: Stephanie Houtzeel
Dritte Norn: Caroline Wenborne
Woglinde: Ileana Tonca
Wellgunde: Stephanie Houtzeel
Flosshilde: Zoryana Kushpler
Orchester und Chor der Wiener Staatsoper
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