Stipendiatin 2019: Veronika Böhm

Ve­ro­ni­ka Böhm ist am 2. Sep­tem­ber 1997 in Bam­berg ge­bo­ren und hier auf­ge­wach­sen. Schon im Al­ter von vier Jah­ren be­gann ihre mu­si­ka­li­sche Früh­erzie­hung, die sich mit der ge­sang­li­chen Wei­ter­bil­dung in der Mäd­chen­kan­to­rei am Bam­ber­ger Dom fort­setz­te. Ih­ren ers­ten Gei­gen­un­ter­richt be­kam sie ab Mit­te 2003 bei Her­tha Fied­ler, von 2005 bis 2010 setz­te sie den Un­ter­richt bei Bir­git Ha­blitzl, ei­nem Mit­glied der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker, fort; drei  wei­te­re drei Jah­re folg­ten bei Pe­ter Bon­das. Ab Au­gust 2013 bis Juli 2016 war die Gym­na­si­as­tin  gleich­zei­tig be­reits Jung­stu­den­tin an der Hoch­schu­le für Mu­sik Würz­burg bei Ella Bu­la­to­va und nahm dar­über­hin­aus dort und pri­vat bei den El­tern Kla­vier­un­ter­richt. Nach ih­rem Ab­itur am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium nahm sie im Ok­to­ber 2016 ihr Stu­di­um als  re­gu­lä­re Vio­lin­stu­den­tin (Ba­che­lor künst­le­risch) bei Ella Bu­la­to­va in Würz­burg auf, seit Ok­to­ber 2018  be­strei­tet sie zu­sätz­lich ein künst­le­risch-päd­ago­gi­sches  Violinstudium.

Ve­ro­ni­ka Böhm und Sti­pen­dia­ten-Be­auf­trag­ter Ha­rald Schnei­der mit der Ur­kun­de für das Bay­reuth-Sti­pen­di­um 2019 – Foto: Karl­heinz Beer

Bei Wett­be­wer­ben war sie schon in jun­gen Jah­ren er­folg­reich. Ab 2006 ge­wann sie auf der Re­gio­nal­ebe­ne von „Ju­gend mu­si­ziert“ in der So­lo­wer­tung mehr­fach ers­te Prei­se, 2008 au­ßer­dem den 2. Preis beim Karl-Höl­ler-Wett­be­werb für Kla­vier- und Kam­mer­mu­sik in der Duo-Wer­tung. We­gen die­ser Er­fol­ge er­hielt sie 2011 eine Vio­li­ne von Ge­org Win­ter­ling, ge­stif­tet durch die Deut­sche Stif­tung Mu­sik­le­ben, auf der sie meh­re­re Jah­re spiel­te. Bis 2013 folg­ten wei­te­re Aus­zeich­nun­gen mit ers­ten, zwei­ten und drit­ten Prei­sen bei „Ju­gend mu­si­ziert“ auf Lan­des- und Bun­des­ebe­ne so­wie beim Neu­pert-Preis Bamberg.

Mit zwölf Jah­ren wur­de sie Mit­glied der Deut­schen Strei­cher­phil­har­mo­nie, mit der sie auf Kon­zert­rei­sen in Prag und Ecua­dor auf­trat, so­wie  Kon­zert­meis­te­rin des Ju­gend­or­ches­ters Bam­berg, mit dem sie in Frank­reich, Ös­ter­reich, Tsche­chi­en und Po­len so­wie im Rah­men ei­ner Ja­pan­rei­se 2014 auch als So­lis­tin in To­kyo kon­zer­tier­te. In den letz­ten Jah­ren sam­mel­te sie au­ßer­dem Or­ches­ter­er­fah­run­gen im Bam­ber­ger Kam­mer­or­ches­ter, der Neu­en Phil­har­mo­nie Forch­heim und beim Fes­ti­val­or­ches­ter der Höri-Mu­sik­ta­ge Bo­den­see. Er­gän­zend zu ih­rer Aus­bil­dung nahm sie an Meis­ter­kur­sen bei den Pro­fes­so­ren Ro­land Dau­ga­reil, Jan­ne Sak­sa­la und dem Vo­ces-Quar­tett teil. Par­al­lel zu ih­rem Stu­di­um in­ter­es­siert sie sich sehr für die Alte Mu­sik und wirkt so­wohl in­tern als auch ex­tern der Hoch­schu­le in Ba­rock­ensem­bles und Ba­rock­or­ches­tern mit.

Ella Bu­la­to­va, ihre Würz­bur­ger Hoch­schul­leh­re­rin, be­ur­teilt ihr Vio­lin­spiel wie folgt: Un­ter an­de­rem be­sitzt Ve­ro­ni­ka Böhm eine be­son­de­re Be­ga­bung für das En­sem­ble­spielt und das „Vom-Blatt-Spiel“. Ers­te­res zeigt sich dar­in, dass sie auf ihre En­sem­ble­part­ner stets auf­merk­sam hört und so­mit ein ho­mo­ge­nes Klang­er­geb­nis zu­stan­de kommt. Sie passt sich per­fekt an ihre En­sem­ble­part­ner an, über­nimmt aber, wenn es nö­tig ist, auch die Lei­tung und hält das En­sem­ble mit ih­ren sehr deut­li­chen Füh­rungs­be­we­gun­gen zu­sam­men. […] Dar­über hin­aus be­sitzt Ve­ro­ni­ka eine be­son­de­re „na­tür­li­che“ Mu­si­ka­li­tät. Sie er­kennt er­staun­lich leicht so­wohl den Grund­cha­rak­ter ei­nes Stücks als auch die zum Sil und der Epo­che ge­hö­ren­den Be­son­der­hei­ten. Sie setzt ihr Wis­sen über die Mu­sik­ge­schich­te ge­schickt ein, ohne da­bei die per­sön­li­che Klang­vor­stel­lung und die ei­ge­ne In­ter­pre­ta­ti­on au­ßer Acht zu las­sen. Die­se Na­tür­lich­keit kann Ve­ro­ni­ka auch auf den Zu­hö­rer übertragen.

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