Unser Mitglied Andreas H. Hölscher hat uns seine ausführliche Kritik zu „Die Welt mit Wagner“, dem Sonderkonzert der Bamberger Symphoniker am 25. Mai, zur Verfügung gestellt.
Im Dezember 2020 erschien das Buch von Alex Ross: Die Welt nach Wagner. Auf über 900 Seiten erzählt der angesehene amerikanische Autor, der seit 1996 Musikkritiker des New Yorker ist, eine deutsche Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, die durchzogen ist von dem Erbe Richard Wagners. Der Komponist und sein Wirken ist für Alex Ross ein deutsches Drama, das sich sowohl aus der Realität als auch aus dem Wahn speist und Hitler und Bayreuth in den historischen und kulturellen Kontext einbettet. „Dies ist ein Buch über den Einfluss eines Musikers auf Nicht-Musiker – Resonanz und Nachklang einer Kunstform in anderen Bereichen. Wagners Wirkung auf die Musik war gewaltig, doch sie war nicht größer als die von Monteverdi, Bach oder Beethoven. Aber seine Wirkung auf andere Kunstformen war beispiellos und ist seither nicht wieder erreicht worden, auch nicht im Bereich der populären Kunst. Die größte Faszination übte er auf Vertreter der ‚stummen Künste‘ aus – auf Romanschriftsteller, Dichter und Maler, die ihn um die kollektiven Gefühlsausbrüche beneideten, die er im Klang entfesseln konnte.“ So beschreibt Ross selbst sein Mammutwerk, dass einerseits die Zeit nach Wagner darstellt, andererseits aber auch immer wieder retrospektiv auf das Leben des Komponisten und die Rezeptionsgeschichte seiner Werke verweist. Dieses Buch wiederum war Inspiration für die Bamberger Symphoniker unter ihrem Chefdirigent Jakub Hrůša und Intendant Marcus Rudolf Axt, unter dem Leitmotiv „Neugier“, das die aktuelle Konzertsaison übertitelt, nach dem künstlerischen Einfluss zu fragen, den Wagner bei seinen Zeitgenossen aus Malerei, Schriftstellerei und Architektur besaß. Und so entstand eine dreiteilige Richard-Wagner-Sonderkonzertreihe der Bamberger Symphoniker unter dem Namen Die Welt mit Wagner in Anlehnung an den Buchtitel von Alex Ross.
Ross ist der Einladung nach Bamberg gefolgt und hat zusammen mit dem Bruderpaar Nick und Clemens Prokop aus Düsseldorf eine einzigartige multimediale Klangkollage und Installation zu dieser Thematik erstellt. Wie in einem Klanglabor erklingen Musikstücke von Wagner, Debussy, Strauss und Mahler, visuell untermalt mit Filmclips, Fotos und Animationen sowie Off-Stimmen, die passende Texte zu den Werken rezitieren. Vor dem Konzert geben Clemens Prokop und Alex Ross in einem Dialog eine Einführung in das Konzert, wobei der Schwerpunkt des Dialoges bei Ross und seinem Buch Die Welt nach Wagner liegt.
Ross erzählt von seinen eigenen Wagner-Erfahrungen, die Musik war ihm zunächst unangenehm, ja, ungesund. Erst später entdeckt er in ihm den Dramatiker, Psychologen, Meister der Nuancen mit einer intimen Stimme. Bis heute sind seine Zweifel geblieben, sein Verhältnis zu Wagner sei eine leidenschaftliche Ambivalenz. Und das ist auch quasi der Übertitel für dieses Konzert, das alle Sinne anspricht und sich mit den Installationen zu einem einzigartigen Klangerlebnis verwebt. Die Visualisierung wird auf sechs großen transparenten Bannern sichtbar gemacht. Während der Einführung sieht man die Buchstaben W-A-G-N-E-R.
Die Bamberger Symphoniker stehen seit ihrer Gründung in einer großen Wagner-Tradition, nach ihrem ersten Chefdirigenten Joseph Keilberth, einem der größten Wagner-Dirigenten des 20. Jahrhunderts, ist der heimische Konzertsaal benannt. Das Vorgänger-Orchester im Deutschen Opernhaus Prag spielte am 1. Januar 1914 die erste Aufführung des Parsifal außerhalb des Bayreuther Festspielhauses. Und nun eine Konzerterzählung, die die Musik Wagners in einen Kontext bringt mit Claude Debussy, Richard Strauss, Gustav Mahler und Franz Liszt, die in ihrer Klanglichkeit einen deutlichen Bezug zur Wagnerschen Ästhetik aufweisen.
Bevor das Vorspiel zum ersten Aufzug Lohengrin erklingt, gibt es eine erste Videoinstallation über den Wagnerismus mit Zitaten von Alex Ross. Auf den sechs Bannern erscheint der goldfarbene stilisierte Kopf Richard Wagners. Dann endlich hebt Jakub Hrůša den Taktstock, und wie aus dem Nichts steht der erste Ton, das filigrane Flirren der Violinen, im Raum. Fast kammermusikalisch ertönt es von der Orchesterbühne, zart und innig die Motive Elsas, bis die Spannung immer weiter aufgebaut wird und das Fragemotiv drohend und schicksalhaft symphonisch erschallt, um dann wieder in fast sphärische Klänge zu transkribieren. Hrůša baut immer wieder die großen symphonischen Momente auf, bis die Spannung sich explosionsartig löst. Mit weichen, wellenförmigen Bewegungen leitet er seine Symphoniker, ein erster Gänsehautmoment. Während des Vorspiels geht auf den Bannern der stilisierte Kopf Wagners über in ein mattes Blau, um dann fast zu zerfließen. Am Schluss bleibt der Taktstock oben, und es ertönt die nächste Installation mit einem Foto von Charles Baudelaire sowie Bildern einer kriegszerstörten Stadt. Schnell ist klar, hier ist kein Zwischenapplaus erwünscht, Musik und Installationen bilden eine erzählerische Einheit bis zum Schluss. Wunderbar ergänzt sich das zweite Stück zu dem Vorspiel zum Lohengrin. Es ist Claude Debussys Prélude à l‘après-midi d’un faune, inspiriert von einem Gedicht von Stépháne Mallarmé. Die Bamberger spielen die fast schon sphärisch anmutenden Klänge wunderbar transparent mit einer scheinbar spielerischen Leichtigkeit. Eine Projektion bekannter Ölgemälde des 19. Jahrhunderts untermalen das Stück, das so zu einem Genuss für Ohren und Augen wird.
Einen musikalischen Kontrast bilden die zwei folgenden Stücke. Wagner ist ein „Blaskapellentyp“. Dieses Zitat stammt von John Philip Sousa, dem wohl bekanntesten amerikanischem Marschkomponisten und Leiter der United States Marine Band. Seine Komposition The Stars and Stripes Forever wurde vom amerikanischen Kongress zum „National March of the United States“ erklärt. Die auch in den USA vorherrschende „Wagner-Mania“ wurde durch den Ersten Weltkrieg kurzzeitig unterdrückt. Schon damals war es Tradition, bei Hochzeiten Wagners Brautchor aus dem Lohengrin als „Hochzeitsmarsch“ zu spielen, oder auch den gleichnamigen Marsch aus Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum. Die deutschen Melodien wollte man nicht mehr hören, und so wurde Sousa gebeten, einen echten amerikanischen Hochzeitsmarsch zu komponieren, was der gerne übernahm. Dieser Marsch, mit all seinen klassischen Elementen, ist ein gelungenes Werk, das den Einfluss Wagners nicht verleugnen kann. Doch dem Weddingmarch war nur ein kurzer Erfolg beschieden, und er wurde nach Kriegsende von den beiden deutschen Hochzeitsklassikern wieder verdrängt. Die Bamberger Symphoniker spielen den Marsch mit viel Verve. Ein besonders gelungenes Stück ist der Nibelungenmarsch von Gottfried Sonntag. Der Komponist war Stabsoboist im 7. Bayrischen Infanterie-Regiment, komponierte vor allem Märsche, von denen der 1876, dem Jahr der Uraufführung des Ring des Nibelungen in Bayreuth, komponierte Nibelungenmarsch am bekanntesten geworden ist. Er verwendet einige zentrale Motive aus dem Ring, wie etwa Siegfrieds „Hornruf“. Seine Bearbeitungen für Blasorchester fanden übrigens Richard Wagners ausdrückliche Zustimmung. Leider erklingt der Marsch an diesem Abend nur vom Band. Bevor der Marsch gespielt wird, wird der Schriftsteller Thomas Mann zitiert. Anlässlich des 50. Todestags von Richard Wagner am 13. Februar 1933 hielt Mann am 10. Februar seinen berühmten Vortrag Leiden und Größe Richard Wagners im Auditorium Maximum der Universität München, in dem Mann sich kritisch mit dem Komponisten auseinandersetzt. Dieser Vortrag kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten sollte mit dazu beitragen, dass Mann ins Schweizer Exil emigrieren musste.
Nach den beschwingten Märschen wird es wieder ernst und sphärisch auf der Orchesterbühne. Das Adagietto, der IV. Satz aus Gustav Mahlers 5. Symphonie, steht auf dem Programm. Die Symphonie entstand in ihren wesentlichen Teilen in den Jahren 1901 bis 1902. Erste Skizzen notierte Mahler im Sommer 1901 auf seinem Sommersitz in Maiernigg. Hier konzipierte Mahler zunächst das an dritter Stelle stehende Scherzo. Weitere Teile der Sinfonie entstanden im Folgenden in Wien. In keiner anderen Sinfonie rang Mahler so lange mit der Instrumentierung des Werkes. Noch 1911, im Jahr seines Todes, überarbeitete Mahler die Instrumentierung erneut. Die Uraufführung der Symphonie fand am 18. Oktober 1904 im Gürzenich in Köln unter der Leitung des Komponisten statt. Die bekannteste Verwendung des Stückes erfolgte 1971, als Luchino Visconti das Adagietto zum bestimmenden musikalischen Merkmal seiner Verfilmung von Thomas Manns Tod in Venedig erhob.
Das Adagietto, „sehr langsam“, stellt den Ruhepunkt der Symphonie dar. Im Gegensatz zu anderen Adagio-Sätzen in Mahlers Sinfonien ist er mit gut zehn Minuten Aufführungsdauer eher kurzgehalten. Die Instrumentierung besteht nur aus Streichern und Harfe. Eine schwebende Metrik und Melodik lässt den Eindruck zerbrechlicher Intimität entstehen. Gerade deshalb wurde der Satz immer wieder als Liebeserklärung Mahlers an seine Frau Alma interpretiert. Markant auch das Einschwingen der Harfen, bevor sich das Thema in den Streichern entfaltet. Langsam entwickelt sich im Anschluss eine dynamische Steigerung und geht, wie es für Mahler typisch ist, in mehreren Wellen vor sich und beruhigt sich durch die Wiederkehr des Hauptthemas. Der Satz verklingt nach der Rückkehr des Hauptthemas friedlich und nahezu entrückt in pianissimo. Jakub Hrůša und die Bamberger Symphoniker spielen die vertonte Zärtlichkeit mit schwelgerischem Ausdruck und zartem, transparentem Klang und wunderbaren Piano-Tönen, während man im Hintergrund eine alte verschwommene Aufnahme des Palazzo Vendramin in Venedig, Wagners Sterbeort, erkennt, vor dem der Schatten einer Gondel über den Canale Grande gleitet.
Aus dem Schwelgen des Adagietto wird man durch die nächste Installation unsanft herausgerissen. Man sieht ein Foto von Adolf Hitler in Bayreuth, an einem Arm Winifred Wagner, die Witwe von Siegfried Wagner und Leiterin der Bayreuther Festspiele, am anderen Arm ihre Tochter Friedelind, die sich vehement gegen das NS-Regime stellte und in die USA emigriert war. Sie wandte sich mit ihrer Ausreise auch gegen ihre Familie, die sich mit dem so genannten Dritten Reich arrangiert hatte und enge Verbindungen mit Hitler eingegangen war. In New York sprach sie sich am 13. Februar 1942, dem 59. Todestag ihres Großvaters Richard, in der National Broadcasting Company gegen das nationalsozialistische Deutschland und dessen Vereinnahmung von Richard Wagner aus. Den Text dazu hatte allerdings Thomas Manns Tochter Erika Mann geschrieben, und das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter Winifred, die mit Adolf Hitler eng befreundet war, verschlechterte sich dadurch weiter. Diese Tonaufzeichnung, die vor einer Tannhäuser-Aufführung an der New Yorker Metropolitan Opera entstand, erklingt nun aus dem Off, eine beklemmende und unter die Haut gehende Rede, die zu einer Totenstille im Bamberger Auditorium führt. Und in diese Stille erklingt die Eröffnung von Richard Strauss Also sprach Zarathustra, Op. 30. Die 21 Takte der Eröffnung der sinfonischen Dichtung nach Friedrich Nietzsche, keine zwei Minuten lang, sind wohl der bekannteste Ausschnitt aus einem Orchesterwerk von Richard Strauss und gelangten durch den Film 2001 – Space Odyssey von Stanley Kubrick zu besonderer Berühmtheit. Hrůša und die Bamberger Symphoniker lassen die Töne scheinbar aus dem Nichts entstehen, die sich im Finale zu einer Urgewalt entladen. Fast nahtlos geht das kurze Stück in ein anderes weltbekanntes Orchesterstück über, das in vielen Kriegs- und Antikriegs-Filmen immer wieder als Untermalung dient: Der Ritt der Walküren.
Die Deutsche Wochenschau griff zu Berichten über Fliegerangriffe immer wieder auf das Stück zurück. Die berühmteste Adaption ist sicher in Francis Ford Coppolas Antikriegsepos Apocalypse Now zu hören, wenn die Musik aus riesigen Außenlautsprechern erklingt, während Hubschrauber einen Angriff im Sonnenaufgang fliegen und ein vietnamesisches Dorf mit Napalm-Bomben zerstören. Und während in der Bamberger Konzerthalle das orchestrale Meisterstück ohne den Hojotoho-Gesang der Walküren erklingt, laufen auf den sechs Bannern viele Videoclips und Filmausschnitte. Der bekannteste davon ist sicher Der große Diktator von und mit Charles Chaplin. Auf die Passage aus Apocalypse Now wurde bei der Installation aber bewusst verzichtet. Hrůša und die Bamberger Symphoniker spielen dieses Orchesterwerk Wagners wuchtig und dramatisch, und zum Schluss muss man sich zügeln, um nicht vor Begeisterung loszubrüllen, aber die Choreografie des Abends lässt an dieser Stelle noch immer keinen Applaus zu. Erneut gibt es einen fast schon nicht mehr ertragbaren Kontrast, denn nach dem „Walkürenritt“ erfolgt das Orchesterwerk Atmosphères von György Ligeti aus dem Jahre 1961. Das Werk gilt als Schlüsselwerk innerhalb der neuen Musik und wurde ebenfalls durch die Verwendung im Film 2001 – Space Odyssey berühmt. Die Gesamtdauer beträgt ungefähr neun Minuten. Charakteristisch für das Werk ist die ausdifferenzierte, mikropolyphone Anlage. Dabei verschmelzen die 87 Instrumentalstimmen zu einem großen, nicht mehr trennbaren Gesamtklang, der quasi oszilliert und sich ständig wandelt. Der Takt ist als Pulsgeber für das Stück nicht ausschlaggebend, sondern dient allein der Synchronisation der Einzelstimmen sowie der zeitlichen Gliederung. Ligeti strebte mit Atmosphères die Abkehr von einer strukturell gedachten Kompositionsweise an. Immer wieder folgen an- und abschwellende, lang ausgehaltene, sich teils wandelnde Riesencluster direkt aufeinander, die damit Assoziationen an eine Weltraumszenerie hervorrufen. Bald schraubt sich ein Cluster in immer höhere Lagen, bis er von einem tiefen Kontrabasstosen urplötzlich abgelöst wird. Wieder mischen sich helle Nuancen in den Gesamtklang ein, der sich schließlich vom tiefen Brummen befreit, dann immer wieder wehenartig stockt, bald schwirrender wird, bis Bläser die Oberhand gewinnen und ein tutend-berstendes Klangbild bieten. Man hat das Gefühl, man höre das Gesumme von überdimensionierten Insekten in der Orchesterhalle. Das Geschehen beruhigt sich, gegen Ende des Stücks führen die Instrumente nur noch leichte, beinahe schon melodiöse Schwingungen aus. Nach einem letzten kleinen Anschwellen verschwindet der Klang gleichsam im Nichts. Neben diesem Klangerlebnis auf der Orchesterbühne assoziiert die Videoinstallation eine Reise durchs Universum, passend zu der Musik, die fast außerirdisch klingt. Interessant zu beobachten, wie zwei Musiker mit Bürsten und Pinseln die Saiten des offenen Konzertflügels „bearbeiten“ und dadurch völlig ungewohnte Töne produzieren. Auch die Kombination aus Sound und Optik, wie in einem Space-Labor kreiert, erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre, die das Publikum mit schon fast atemloser Stille würdigt.
Der Schluss der Konzerterzählung gebührt zunächst Franz Liszt, Schwiegervater und Freund Richard Wagners. Am Grabe Richard Wagners ist ursprünglich für Klavier geschrieben, es gibt aber auch eine Kammerorchesterfassung, die mit einem melancholischen Cello-Solo beginnt, bis dann die Streicher und die Harfe einsetzen. Es ist eine Reminiszenz an Wagners Bühnenweihfestspiel Parsifal, der sich bei seinem letzten Werk von Franz Liszts Excelsior hat inspirieren lassen. Mit der Widmung verweist Franz Liszt auf die familiären Bande einerseits und auf die spirituelle Seite Wagners andererseits. Das besondere Stück geht dann auch fast nahtlos in die letzte Orchesterdarbietung des Abends über, den „Einzug der Götter in Walhall“ aus Wagners Rheingold. Das Orchester läuft noch einmal zur Höchstform auf, wenn der Schluss des Rheingold in wuchtigem, aber wunderbar differenziertem Orchesterklang ertönt. Es ist der letzte von zahlreichen Gänsehautmomenten an diesem einzigartigen Konzertabend, während auf den Video-Bannern der stilisierte Kopf Wagners sich in tausend von Teilchen auflöst, die durch einen unendlichen Kosmos fliegen.
Nach 90 Minuten senkt sich der Taktstock von Hrůša erstmalig, und nach einem Moment wohltuender Stimme bricht das Publikum im nicht vollbesetzten Joseph-Keilberth-Saal in Jubel aus, der sich zu stehenden Ovationen für Hrůša und seine Bamberger Symphoniker steigert. Aber auch die Brüder Prokop und Alex Ross, die für die Inszenierung des Abends verantwortlich sind, erhalten den verdienten Applaus eines sehr disziplinierten Publikums. Mit dem ersten Teil der Trilogie der Wagner-Konzerte haben die Bamberger Symphoniker eine ganz neue Form der Aufführungspraxis gezeigt, die sicher richtungs- und zukunftsweisend ist. Die Musik steht im Vordergrund, aber durch die Installationen werden auch alle anderen Sinne angesprochen, so dass das Klang-Erlebnis noch physischer wird. Man darf sich jetzt schon auf das zweite Konzert freuen, wenn am 30. Mai Der Ring ohne Worte in der Fassung von Lorin Maazel, angereichert mit Wortbegleitungen, in Bamberg auf dem Programm steht.
Die Erstveröffentlichung dieser Kritik finden Sie auf der Musikplattform O-Ton.
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