Ein Muss: der Film „Callas – Paris, 1958“

Aus ge­ge­be­nem An­lass eine Lie­bes­er­klä­rung an Ma­ria Cal­las und ein flam­men­der Hin­weis zum ak­tu­el­len Ki­no­film „Cal­las – Pa­ris, 1958“.

Ma­ria Cal­las im ers­ten Teil des le­gen­dä­ren Pa­ri­ser Kon­zerts 1958 – Vor­la­ge: Fonds de Do­ta­ti­on Ma­ria Callas

Heu­te vor 100 Jah­ren wur­de Ma­ria Cal­las ge­bo­ren, die bei mir schon als Kind und noch weit vor Ri­chard Wag­ner die Lie­be zur Oper ge­weckt hat, und zwar aus­ge­rech­net mit ei­ner Bra­vour­arie von Gi­a­co­mo Mey­er­beer. Für alle, die wie ich Ma­ria Cal­las lie­ben, ob­wohl ich sie nie auf der Büh­ne er­le­ben konn­te, und für alle, die viel­leicht noch gar kei­ne Ah­nung von ih­rer gro­ßen Kunst ha­ben, aber ei­nen viel­leicht fol­gen­rei­chen Ein­druck da­von be­kom­men möch­ten, ist der ak­tu­el­le, re­stau­rier­te und nach­träg­lich ko­lo­rier­te Ki­no­do­ku­men­tar­film „Cal­las – Pa­ris, 1958“ ein Muss. Das Kon­zert vom 19. De­zem­ber 1958 im Pa­lais Gar­nier war ihr De­büt in Pa­ris. Im ers­ten Teil singt sie Ari­en aus Bel­li­nis „Nor­ma“, Ver­dis „Il tro­va­to­re“ und Ros­si­nis „Il bar­bie­re di Si­vi­glia“ – und es ist sehr be­ein­dru­ckend, wie sie sän­ge­risch und sti­lis­tisch sehr un­ter­schied­li­chen Höchst­an­for­de­run­gen ge­recht wird und ihre rote Robe samt Sto­la und Ju­we­len zwar ge­konnt nutzt, aber zu glanz­lo­ser Ma­te­rie de­gra­diert, weil letz­te­re nur mit ihr über­zeu­gend le­ben­dig wird: Auch in der kon­zer­tan­ten Dar­bie­tung ist sie eine Sän­ger­dar­stel­le­rin, wie sie sich Ri­chard Wag­ner im­mer ge­wünscht hät­te. Im zwei­ten Teil des von sehr viel Pro­mi­nenz be­such­ten Gala-Kon­zerts wird der 2. Akt von Gi­a­co­mo Puc­ci­nis „Tos­ca“ kom­plett sze­nisch auf­ge­führt. Ihr kon­ge­nia­ler Ge­gen­spie­ler ist Tito Gob­bi als groß­ar­ti­ger, hier sehr ha­ken­na­si­ger Scar­pia. Man er­lebt sie jetzt erst recht als eine Ge­sangs­künst­le­rin, die ihre Rol­le so ver­kör­pert, als wür­de sie je­den Se­kun­den­bruch­teil in die­sem Au­gen­blick tat­säch­lich durch­le­ben. Für alle, die jetzt gleich ein Hör­bei­spiel brau­chen: hier ist ihr Lie­bes­tod (auf ita­lie­nisch). An­sons­ten gilt: ab ins Kino und Evi­va Maria!

P.S. Die ers­te Hälf­te des Films in Schwarz­weiß kann man auf Arte Con­cert strea­men und wird am 3. De­zem­ber um 16:55 Uhr auch im TV-Pro­gramm gesendet.

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