Unsere Vorträge, Gesprächsmatineen und Opernbesuche von Januar bis Juni 2024 mit einer Vorschau auf den Juli
Moderne Atriden oder „deutsche Windsors“?
Dienstag, 16. Januar 2024, 19:30 Uhr, Kufa-Saal (Ohmstraße 3)
Die Bayreuther Festspiele sind ein Spiegel der deutschen Geschichte vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Und die Wagners, die das Festival bis heute leiten, haben daran maßgeblichen Anteil: Sie boten über Jahrzehnte hinweg ein so starkes Konfliktpotenzial, dass der irritierten Öffentlichkeit wechselweise der Hass der Atriden oder das schlagzeilenträchtige britische Königshaus in den Sinn kamen. Dr. Bernd Buchner, Historiker, Journalist und Mitglied des RWV Bamberg, zeichnet für die Neufassung seines Buchs „Wagners Welttheater“ erstmals ein politisches Psychogramm der Bayreuther Künstlerdynastie. Der Eintritt zum Vortrag in Kooperation mit der Kufa ist frei.
„Tristan und Isolde“ in Dresden
Donnerstag, 25. Januar 2024, Semperoper Dresden
Wir besuchen eine Aufführung unter der Leitung von Christian Thielemann mit Georg Zeppenfeld als König Marke (nur für Mitglieder).
Wagners Bühnenvisionen
Dienstag, 6. Februar 2024, 19.30 Uhr, Kufa-Saal (Ohmstraße 3)
Ob die Festspielgäste im vergangenen Sommer per Augmented Reality erstmals eine neue Wahrnehmungsstufe von Wagners unerschöpflichen Theatervisionen erklommen haben? Wir werden mehr wissen, wenn Opernregisseurin und Musikwissenschaftlerin Dr. Sabine Sonntag aus Hannover beim Nachholtermin ihren Vortrag präsentiert. Zum Thema „Wie schaffst du die Verwandlung?“ nimmt sie die Bühnenvisionen von Wagner und ihre (Un)Erfüllbarkeit bis heute in den Fokus, geht dabei natürlich auf den Bayreuther „Parsifal“ ein und berichtet von der eigenen Brillen-Erfahrung. Der Eintritt zum Vortrag in Kooperation mit der Kufa ist frei.
Wagnerstoffe – Wagners Stoffe
Dienstag, 5. März 2024, 19:30 Uhr, Kufa-Saal (Ohmstraße 3)
Wagners Vorliebe für Samt und Seide, fließende Stoffe und exklusiven Plüsch – exemplarisch hierfür das Bildnis Wagners als Großwesir von Ernst Benedikt Kietz – steht nach wie vor in der Ecke der Wagneriana, die man amüsiert zur Kenntnis nimmt. Auf der Strecke geblieben ist dabei die Ordnung der Mode selbst. Die Autorin und Produktionsdramaturgin Dr. Johanna Dombois (Köln/Athen) hat Wagners Kleiderformen aus Sicht der Kostümkunde untersucht. In Bamberg zeigt sie erstmals unveröffentlichtes Material: Wagners Phantasma, in Schlafröcken durchs Leben zu kommen, ist im Eigentlichen sublimierter Revolutionsgedanke. Der Eintritt zum Vortrag in Kooperation mit der Kufa ist frei.
Wagners affektiver Antisemitismus
Achtung! Der Vortrag ist verschoben auf den 18. September 2024 um 19:30 Uhr im Kufa-Saal!
Dienstag, 16. April 2024, 19:30 Uhr, Kufa-Saal (Ohmstraße 3)
„Rienzi ist Meyerbeers beste Oper“ lautet ein Bonmot von Hans von Bülow. Wagners Hass auf alles Jüdische ist auch für seine Bewunderer unerträglich. Man muss aber kein großer Psychologe sein, um in diesem affektiven Hass (mit Bülow) die militant gewordene Deckfigur einer uneingestandenen Bewunderung für die jüdische Kultur zu erkennen. Das Vortragsthema ist bestürzend aktuell; der Antisemitismus, wie Wagner ihn inkarnierte, bedarf nach wie vor der Aufklärung. Jochen Hörisch, Seniorprofessor für Neuere Germanistik und Medienanalyse an der Uni Mannheim, hat uns bereits 2019 mit Wagners Lieblingswort Wonne begeistert. Der Eintritt zum Vortrag in Kooperation mit der Kufa ist frei; aus organisatorischen Gründen bitten wir unter anmeldung-rwv-bamberg@t-online.de um Ihre Teilnahme-Anmeldung (keine Platzreservierung).
Stipendiatenkonzert Esther Schadt
Samstag, 20. April 2024, 18:00 Uhr, Basilika Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein
Esther Schadt, eine unserer fünf Bayreuth-Stipendiaten in 2023, tritt mit einem Solokonzert an der Rieger-Orgel in der Basilika auf. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Orgelrenovierung sind erbeten. Eine anschließende Einkehr und die Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten sind geplant.
„La clemenza di Tito“ in Bayreuth
Donnerstag, 9. Mai 2024, Gluck-Festspiele im Markgräflichen Opernhaus
Wir besuchen die Premiere der konzertanten Aufführung der Seria-Oper von Christoph Willibald Gluck mit dem sensationellen Sopranisten Bruno de Sá als Sesto (nur für Mitglieder).
Großes Stipendiatenkonzert
Achtung! Das Konzert wird in den Herbst 2024 verschoben. Ersatztermin und Veranstaltungsort werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Samstag, 11. Mai, 17:00 Uhr, Spiegelsaal der Harmonie (Schillerplatz 7)
Die Bayreuth-Stipendiaten 2023 Seraphin Maurice Lutz und Annika Baum, zeigen im Konzert ihr Können – eventuell unter kollegialer Mitwirkung von Esther Schadt und Hans Hoppe.
Stipendiatenkonzert Marius Holland
Freitag, 17. Mai 2024, 20:00 Uhr, Jazz-Club Bamberg (Obere Sandstr. 18)
Marius Holland, Bayreuth-Stipendiat in 2023, präsentiert sich gemeinsam mit dem Trio Noir. Der Eintritt zum Konzert kostet regulär 18 €, für Mitglieder des Jazzclubs und des RWV 10 €. Karten im Vorverkauf beim Jazz-Club sowie beim BVD.
„Una cosa rara“ in Meiningen
Sonntag, 2. Juni 2024, Staatstheater Meiningen, Großes Haus
Wir besuchen eine Aufführung der heute selten gespielten Opernkomödie von Vicente Martín y Soler in der gelungenen Ausstattung von Markus Lüpertz (nur für Mitglieder).
Gesprächsmatinee mit Georg Zeppenfeld
Sonntag, 23. Juni 2024, 11:00 Uhr, Kufa-Saal (Ohmstraße 3)
Von Dresden aus, wo der Bassist kurz nach der Jahrtausendwende seine künstlerische Heimat fand, hat Georg Zeppenfeld inzwischen eine Weltkarriere gemacht. Seit seinem Bayreuth-Debüt als Heinrich der Vogler im Ratten-„Lohengrin“ gehört er auch zum Stamm der Festspielsolisten. Sein Gesang gilt schon deshalb als legendär, weil man bei ihm jedes Wort versteht. Kein Wunder, dass nach seinem Auftritt im AR-„Parsifal“ prophezeit wurde, er würde bald zum „Größten Gurnemanz aller Zeiten“ gekürt. Sein Gesprächspartner ist der Kritiker und Bayreuth-Kenner Markus Thiel vom Münchner Merkur. Der Eintritt zur Matinee in Kooperation mit der Kufa ist frei.
Vorschau Juli: Gesprächsmatinee mit Jay Scheib
Sonntag, 7. Juli, 11:00 Uhr, Kufa-Saal (Ohmstraße 3)
In seiner Bayreuther „Parsifal“-Inszenierung 2023 hat Jay Scheib, Regisseur und Professor für Musik und Theaterkunst in Massachusetts, die Musik zum Raum werden lassen – und zwar erstmals in der Oper mit der Augmented-Reality-Technologie. Der Journalist, Autor, Moderator und Illustrator, Nick-Martin Sternitzke spricht mit dem amerikanischen Künstler, der übrigens gut Deutsch kann, über dessen Weg von Rocksänger Meat Loaf zu Richard Wagner, über neue visuelle Erzählformen in der Oper – und die gähnenden Füchse in dessen Vision eines kargen und von Klimakatastrophen gebeutelten Monsalvat.
Termin- und Preisänderungen vorbehalten
Bitte informieren Sie sich tagesaktuell zu unseren Veranstaltungen hier auf unserer Homepage, wo Sie auch ein Beitrittsformular herunterladen können, falls Sie bei uns Mitglied werden wollen.
Ähnliche Beiträge
- Unsere nächste Veranstaltung 23. Oktober 2024
- Nicht nur schauen, sondern auch sehen: Parsifal 2.0 24. Juni 2024
- Herbstprogramm 26. September 2024
- Gesprächsmatinee mit Georg Zeppenfeld 28. Mai 2024
- Wagners Bühnenvisionen 17. Januar 2024