Bei Wotans unterm Sofa

Ob hier nun Wal­kü­ren, Nor­nen oder Rhein­töch­ter zu se­hen sind, darf nicht vor­ab ver­ra­ten wer­den. Pro­ben­fo­to: Ga­brie­la Häßler

Nach der mit­rei­ßen­den mu­si­ka­li­schen „Ring“-Einführung von und mit Hans Mar­tin Gräb­ner kön­nen hie­si­ge Wag­ner­freun­de und alle, die es wer­den wol­len, Wag­ners Te­tra­lo­gie in ei­ner nicht all­täg­li­chen, da­für aber aus­ge­spro­chen kur­zen und kurz­wei­li­gen Form ken­nen­ler­nen: Die VHS-Stu­dio­büh­ne – eine spiel­erfah­re­nes Ama­teur-En­sem­ble un­ter der pro­fes­sio­nel­len Lei­tung von Hei­di Leh­nert – bie­tet am 15. und 16. Fe­bru­ar um 19 Uhr im gro­ßen Saal der VHS Bam­berg Stadt im Al­ten E-Werk (Tränk­gas­se 4) eine Par­odie von Wag­ners „Ring des Ni­be­lun­gen“. Das 15köpfige En­sem­ble, das sich zu­vor aus­führ­lich mit der „Odys­see“ und der Rei­se „In 80 Ta­gen um die Welt“ aus­ein­an­der­ge­setzt hat, ent­wi­ckel­te das Stück in­ner­halb von zwei Se­mes­tern in in­ten­si­ven Pro­ben. Und weil Hei­di Leh­nert ein gro­ßer Fan des „ar­men Thea­ters“ ist, ar­bei­tet sie ger­ne mit ein­fa­chen kos­tüm- und büh­nen­tech­ni­schen Mit­teln, die im Spiel ihre wand­lungs­fä­hi­ge Wir­kung ent­fal­ten. „Bei un­se­rer Ring-Par­odie“, so die Re­gis­seu­rin, „war es uns wich­tig, dass trotz der schrä­ger, ko­mi­scher und auch tra­shi­ger Mo­men­te die per­sön­li­che Tra­gik der Fi­gu­ren er­hal­ten bleibt. Es darf und kann auf je­den Fall ge­lacht wer­den – wenn dann aber das La­chen hin und wie­der im Hals ste­cken bleibt, wa­ren wir auf der rich­ti­gen Spur.“ Wer wis­sen will, wie es bei Wo­tans un­term Sofa aus­sieht, durch wel­ches Kraft­trai­ning sich die Wal­kü­ren fit hal­ten und wo die Rhein­töch­ter zum Fri­seur ge­hen, soll­te die­se Auf­füh­rung nicht ver­säu­men. Kar­ten zum Preis von fünf Euro bzw. drei Euro für Mit­glie­der des VHS-För­der­ver­eins gibt es nur an der Abend­kas­se, Ein­lass ist je­weils um 18.40 Uhr.

Pla­kat der Par­odie nach ei­nem Ent­wurf von En­sem­ble­mit­glied Ga­brie­la Häßler