Nach der Sommerpause geht es zunächst um Wagners Lieblingswort „Wonne“. Jochen Hörisch spricht darüber am 24. September um 19.30 Uhr im Hotel Bamberger Hof.
„Kann man das? Ein literarisch inspiriertes Buch über Richard Wagner schreiben, das (zumeist) wissenschaftlichen Kriterien genügt? Man kann es, wenn man Jochen Hörisch heißt. Jochen Hörisch ist der fleischgewordene Glücksfall eines theateraffinen Professors, der seine ungeheure Bildung, Diskursbereitschaft und Theoriebeschlagenheit nicht in unlesbaren, sondern in geistreichen Traktaten in eine Öffentlichkeit zu bringen pflegt, die sich auf mediale Vernetzungen versteht – wobei der Begriff des Mediums [ … ] denkbar weit gefasst wird.“
So beginnt Wagner-Experte Frank Piontek, bei regelmäßigen Besuchern unserer Vorträge längst selbst ein geschätzter Referent, seine Besprechung zu dem 2015 erschienenen Opus magnum von Jochen Hörisch, dem Buch „Weibes Wonne und Wert. Richard Wagners Theorie-Theater“ (mit musikanalytischen Erläuterungen von Klaus Arp, Verlag „Die Andere Bibliothek“). Aufmerksame Bayreuthianer kennen Hörisch schon aus seinem Beitrag für das Programmbuch 2001, wo er neben dem Loge-Zitat alternativ mit „Rheingold und Goldrush“ titelte.
Jochen Hörisch ist Jahrgang 1951, also so alt wie Neubayreuth, stammt aus Bad Oldeslohe, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an den Universitäten Düsseldorf, Paris und Heidelberg. Mehr als 35 Jahre war er an der Universität Mannheim tätig – zunächst als Wissenschaftlicher Assistent und seit 1983 als Professor für Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse. Im Mai 2018 hielt er in Mannheim seine Abschiedsvorlesung über „Goethes Faust und die Ir/Rationalität der Wissenschaft“. Neben zahlreichen Gastprofessuren, darunter in Paris, an der Princeton University und der Universität St. Gallen, hielt er Vorträge auf der ganzen Welt. Er ist Mitglied der Akademie für Wissenschaften und Künste in Salzburg, der Freien Akademie der Künste in Mannheim und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Geld, Ökonomie und Religionskonflikte als Themen der Literatur. Er hat zahlreiche Bücher zu kultur- und medienanalytischen Themen verfasst. Es geht ihm immer wieder um das „Verstehen“ jeder Art von Medien – wozu die klassischen Buchtexte wie die Medien gehören, das Theater genauso wie musikalische Themen. Zu seinem Vortrag in Bamberg mit dem Titel „Wonne – Wagners Lieblingswort“ schreibt er:
Wagners Werk hat keine Angst vor Extremen. Es thematisiert tiefstes Weh ebenso wie höchste Wonnen. „Wonne“ ist ein, wenn nicht das Lieblingswort Wagners. Was es mit diesem Zauberwort und den Erfahrungen, die es bezeichnet, auf sich hat, möchte der Vortrag erschließen.
Jochen Hörisch ist in Bamberg übrigens kein Unbekannter: Er war zuletzt Ende November 2018 hier, auf Einladung der Otto-Friedrich-Universität, wo er mit seinem Vortrag über „Das Medium Geld“ eine Tagung über die Finanzmärkte der Gegenwart eröffnete. Der Eintritt zu seinem Wagner-Vortrag am 24. September 2019 um 19.30 Uhr im Hotel Bamberger Hof ist frei.
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Ein Kommentar zu „„Wagners Wonne“ mit Jochen Hörisch“
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