Kafkas „Schloß“ in der Villa Dessauer

Das no­noi­se-En­sem­ble von un­se­rem Mit­glied Jo­chen Neu­r­a­th führt am 3. und 4. Fe­bru­ar noch­mals sei­ne ge­fei­er­te Kaf­ka-Pro­duk­ti­on auf.

Eine ver­schat­te­te Ju­gend­stil­vil­la im Bam­ber­ger Hain­ge­biet. In klei­nen Grup­pen wer­den die Besucher:innen durch das präch­ti­ge Trep­pen­haus ins obe­re Stock­werk ge­führt. Schwer zu deu­ten­de Klän­ge drin­gen aus al­len Ecken des Hau­ses, mal nä­her, mal ent­fern­ter. In je­dem der kar­gen ge­hal­te­nen Räu­me fin­den Be­geg­nun­gen und Si­tua­tio­nen statt, sind Ob­jek­te zu be­trach­ten, die in ei­ner un­durch­schau­ba­ren Bü­ro­kra­tie zu­sam­men­zu­hän­gen scheinen.

Der Kom­po­nist Jo­chen Neu­r­a­th und sein En­sem­ble no­noi­se wur­den 2022 vom Kunst­ver­ein Bam­berg mit dem re­nom­mier­ten Bergan­za-Preis aus­ge­zeich­net. no­noi­se ist seit sei­ner Grün­dung der Aus­lo­tung der Gren­zen zwi­schen Neu­er Mu­sik und an­de­ren Küns­ten ver­pflich­tet. So ent­stand die Idee, ge­mein­sam mit dem Kunst­ver­ein ein Pro­jekt auf den Weg zu brin­gen, das Mu­sik mit Ele­men­ten bil­den­der Kunst eben­so zu­sam­men­führt wie mit thea­tra­len An­tei­len – al­les auf der Grund­la­ge ei­nes Schlüs­sel­tex­tes der li­te­ra­ri­schen Mo­der­ne, Franz Kaf­kas un­voll­ende­ter Ro­man „Das Schloß“.

Ein wich­ti­ges An­lie­gen von no­noi­se ist es, die be­spiel­ten Orte in ih­rer Ei­gen­art, His­to­rie und At­mo­sphä­re in die künst­le­ri­sche Kon­zep­ti­on mit ein­zu­bin­den. Und so wird die­se „be­geh­ba­re mu­si­ka­li­sche Skulp­tur“ in der Stadt­ga­le­rie Vil­la Des­sau­er, eben der Ju­gend­stil­vil­la, zu er­le­ben sein.

Der „mu­si­ca-viva-chor bam­berg“, der auf Neue Mu­sik spe­zia­li­siert ist, wird den mu­si­ka­li­schen An­teil die­ses au­ßer­ge­wöhn­li­chen Pro­jek­tes ge­stal­ten, ge­mein­sam mit Instrumentalist:innen des E.T.A. Hoff­mann-Gym­na­si­ums so­wie der Städ­ti­schen Mu­sik­schu­le Bam­berg, zu Klän­gen des Sound­de­si­gners Do­mi­nik Tre­mel. Ne­ben Mit­glie­dern des En­sem­ble no­noi­se spie­len Schüler:innen des Di­ent­zen­ho­fer-Gym­na­si­ums. Die Re­gie liegt in den Hän­den von Frank Dü­wel, der no­noi­se seit des­sen Grün­dung eng ver­bun­den ist. Die Kom­po­si­ti­on stammt von Jo­chen Neu­r­a­th, der auch die künst­le­ri­sche Ge­samt­lei­tung hat.

De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu Ein­lass­zei­ten und Ti­ckets sind auf der Web­site des Pro­jekts einzusehen.

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