„Führer-Skandal“?

Der so­ge­nann­te „Füh­rer-Skan­dal“ in Bay­reuth ist aus­nahms­wei­se kein Reis-Sack. Son­dern il­lus­triert den Macht­kampf dar­um, wer bei den Fest­spie­len künf­tig das Sa­gen ha­ben will.

Von Tarn­hel­men ver­steht auch Chris­ti­an Thie­le­mann ei­ni­ges. Je­den­falls hat er un­ter dem Can­cel Cul­tu­re-Deck­man­tel den Macht­kampf am Grü­nen Hü­gel angeheizt.

Seit­dem es die Bay­reu­ther Fest­spie­le gibt – und das ist bald 150 Jah­re her –, fal­len dort vor al­lem vor und un­mit­tel­bar nach der Sai­son gern mas­sen­wei­se Reis­sä­cke um. Es gab Zei­ten, da habe ich mich in­ten­siv um fast je­den ein­zel­nen ge­küm­mert. Gott sei Dank bin ich aus dem jour­na­lis­ti­schen Ta­ges­ge­schäft, das sich in­zwi­schen sehr zu sei­nem Nach­teil ver­än­dert hat, längst raus und schrei­be nur noch, wenn ich es ganz per­sön­lich für ge­bo­ten hal­te. Der so­ge­nann­te „Füh­rer-Skan­dal“ ist so ein Fall, der eine ge­naue­re, auch me­di­en­kri­ti­sche Be­trach­tung lohnt.

Los­ge­tre­ten wur­de die Ge­schich­te be­reits wäh­rend der Ge­ne­ral­pro­ben durch die Lo­kal­zei­tung Nord­baye­ri­scher Ku­rier, wo üb­ri­gens vor fast fünf­zig Jah­ren mei­ne Be­rufs­lauf­bahn be­gann. Otto Lapp, ak­tu­ell dort Chef­re­por­ter und stell­ver­tre­ten­der Chef­re­dak­teur, der mir nicht erst durch sei­ne heik­le Be­richt­erstat­tung zum Fall Gustl Mollath auf­ge­fal­len ist, hat­te vier Tage vor der Fest­spiel­eröff­nung zu­nächst „Se­xis­mus-Vor­wür­fe“ in die gie­ri­ge Me­di­en­welt ge­bracht. Im sel­ben Ar­ti­kel un­ter dem Ti­tel „Frau­en im Fest­spiel­haus be­grapscht“ wuss­te Lapp au­ßer­dem fast eben­so aus­führ­lich über den be­lei­di­gend-for­schen Um­gangs­ton und eine of­fen­bar frau­en­feind­li­che E-Mail von Fest­spiel­di­ri­gent Chris­ti­an Thie­le­mann (63) zu be­rich­ten. Letz­te­rer de­men­tier­te und dürf­te ver­mut­lich An­wäl­te in Be­we­gung ge­setzt ha­ben, denn die Ge­schich­te schien schnell im Sand zu ver­lau­fen. Und Ge­org von Wal­den­fels (77), der Vor­sit­zen­de des Ver­wal­tungs­rats der Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH, Chef der Ge­sell­schaft der Freun­de von Bay­reuth (GdF), Ex-CSU-Po­li­ti­ker, Ju­rist und er­klär­ter Thie­le­mann-Be­wun­de­rer, sprang ihm in der Fol­ge gleich mehr­fach bei.

Zu­nächst sorg­ten die Me­Too-Vor­wür­fe am Grü­nen Hü­gel bun­des­weit und in­ter­na­tio­nal für Schlag­zei­len – Sex sells, er­höht die Klick­zah­len. Und der Ku­rier-Chef­re­dak­teur war wo­mög­lich stolz auf sei­nen Stell­ver­tre­ter, weil land­auf land­ab die Zei­tung als ers­te Quel­le ge­nannt wur­de. Fest­spiel­lei­tung und Staats­an­walt­schaft kün­dig­ten ent­spre­chen­de Kon­se­quen­zen an, Ka­tha­ri­na Wag­ner (44) be­stä­tig­te, dass auch sie schon be­läs­tigt wor­den sei, sich aber zu weh­ren ge­wusst habe. Am 24. Juli um 22.20 Uhr reich­te der Ku­rier-Chef­re­por­ter un­ter dem Ti­tel „Star-Te­nor singt ‚Führer‘-Version im Fest­spiel­haus“ zu­erst on­line den nächs­ten po­ten­zi­el­len Rei­ßer nach. Ein Be­su­cher der „Lohengrin“-Generalprobe habe sich bei der Zei­tung dar­über be­schwert, dass Klaus Flo­ri­an Vogt, der Sän­ger der Ti­tel­fi­gur, die ori­gi­na­le Schluss-Ver­si­on ge­sun­gen habe, die da lau­tet: „Seht da den Her­zog von Bra­bant, – zum Füh­rer sei er euch er­nannt.“ Ach, nach Me­Too nun auch noch der Führer?

„Wer hat das an­ge­ord­net?“, frug schein­hei­lig der Ku­rier-Re­por­ter und zähl­te auf, wer al­les in ei­nem sol­chen Fall an­geb­lich mit­re­den kön­ne, wer dann eher doch nicht, und in­for­mier­te, dass es in der deut­schen Opern­welt schon län­ger Usus sei, an­stel­le des F-Worts „Schüt­zer“ zu sin­gen. Die­sen neu­er­li­chen, vom Ku­rier pu­blik ge­mach­ten „Skan­dal“ grif­fen an­de­re Me­di­en al­ler­dings kaum auf. Lapp-Ar­ti­kel strahl­ten wohl zu we­nig Se­rio­si­tät und Sach­kun­de aus, zu­dem fehl­te das rich­ti­ge Ti­ming. Schließ­lich stan­den am 25. Juli zur Fest­spiel­eröff­nung me­di­al ein­deu­tig die Pro­mis auf dem ro­ten Tep­pich und die „Tristan“-Neuinszenierung im Fo­kus. Da hat­te der Skan­dal-Re­por­ter, wie der Bay­reuth-Ex­per­te Alex­an­der Dick in der Ba­di­schen Zei­tung zu­tref­fend fest­stell­te, eine Sau durchs Fest­spiel­dorf ge­trie­ben, nach der kaum ein Hahn kräh­te. Noch nicht, wohlgemerkt.

Zum Fest­spie­len­de er­schie­nen ne­ben den üb­li­chen Ab­schluss­be­rich­ten, dar­un­ter der mit ei­nem un­fei­nen De­tail ti­teln­de in der Augs­bur­ger All­ge­mei­nen, auch Zu­sam­men­fas­sun­gen von zwei Jour­na­lis­ten, die durch ihre freund­schaft­li­che und auch ge­schäft­li­che Nähe zu Ka­tha­ri­na Wag­ner zu den be­son­ders gut in­for­mier­ten ge­hö­ren: Ma­nu­el Brug, der beim jah­re­lang beim Fest­spiel-Pod­cast mit­wirk­te, und Axel Brüg­ge­mann, der zu­letzt die Fest­spiel­kon­zer­te mo­de­riert hat. Bei­de ho­ben in ih­ren Bei­trä­gen un­ter an­de­rem be­son­ders die Äu­ße­run­gen von Ge­org von Wal­den­fels her­vor, der sich der dpa ge­gen­über für eine lang­fris­ti­ge An­bin­dung  Chris­ti­an Thie­le­manns aus­sprach und wört­lich sag­te, dass es in Bay­reuth „ei­gent­lich doch oh­ne­hin viel mehr um die Mu­sik gehe als um die Re­gie“. Und: „Wie die Mu­sik wahr­ge­nom­men wird, ist aus mei­ner Sicht wich­ti­ger als das, was auf der Büh­ne passiert.“

Ma­nu­el Brug ti­tel­te am 5. Sep­tem­ber in der Welt dar­auf­hin iro­nisch „Wenn man Freun­de hat, braucht man kei­ne Fein­de mehr“ und be­rich­te­te un­ter an­de­rem, dass aus­ge­rech­net die GdF of­fen­bar den Kauf der Spe­zi­al­bril­len für die 3D-„Parsifal“-Neuinszenierung 2023 blo­ckie­re und be­zeich­ne­te die Äu­ße­run­gen des Ver­wal­tungs­rats- und „Freunde“-Vorsitzenden zur Mu­sik glatt als Un­ver­schämt­heit. So weit wür­de ich nicht ge­hen. Aber sie il­lus­trie­ren un­über­seh­bar, dass von Wal­den­fels, der lang­jäh­ri­ge Ver­eins­wag­ne­ria­ner, Mit­ent­schei­der und Vor­sit­zen­der in der Fest­spiel-GmbH, er­schre­ckend we­nig Ah­nung da­von hat, was Wag­ner mit sei­ner Kunst woll­te und was ihm wich­tig war. Am sel­ben Tag kom­men­tier­te Axel Brüg­ge­mann in der Cre­scen­do-Klas­sik­Wo­che, dass das ge­ge­be­ne Ei­gen­tü­mer-Kon­strukt bei der Fest­spiel-GmbH schwer re­form­be­dürf­tig sei und in­for­mier­te die Wag­ner­welt zu­dem ex­klu­siv dar­über, dass sich in­zwi­schen drei Cho­ris­tin­nen bei Ka­tha­ri­na Wag­ner ge­mel­det hät­ten und der über­grif­fi­ge Be­schul­dig­te frist­los ent­las­sen wurde.

Erst am 7. Sep­tem­ber, sechs Wo­chen nach der lo­ka­len Füh­rer-Skan­dal-Mel­dung, folg­te die spä­te öf­fent­li­che Re­ak­ti­on von Chris­ti­an Thie­le­mann. Und zwar in Form ei­nes In­ter­views, das er der Ta­ges­zei­tung Die Welt gab, eine der Pu­bli­ka­tio­nen des Sprin­ger-Kon­zerns, der sich be­kannt­lich als Speer­spit­ze ge­gen die so­ge­nann­te Can­cel Cul­tu­re ge­riert. Der vor­ma­li­ge Bay­reu­ther Mu­sik­di­rek­tor ver­wahr­te sich dar­in un­ter an­de­rem ve­he­ment ge­gen die Schüt­zer-Ver­si­on, die seit der von ihm di­ri­gier­ten  „Lohengrin“-Premiere am 4. Au­gust heu­er auch wie­der im Fest­spiel­haus prak­ti­ziert wur­de. Wie dar­auf­hin und häu­fig nach­ge­druckt die Deut­sche Pres­se-Agen­tur (dpa) be­rich­te­te, hat­te Ka­tha­ri­na Wag­ner den So­lis­ten Klaus Flo­ri­an Vogt dar­um ge­be­ten. Es sei ein gän­gi­ges Sub­sti­tut, be­stä­tig­te die Fest­spiel­lei­te­rin auf dpa-Nach­fra­ge am 7. Sep­tem­ber. „Und ge­ra­de wir in Bay­reuth soll­ten da be­son­ders sen­si­bel sein, weil wir ei­nen be­son­de­ren po­li­ti­schen Hin­ter­grund und da­mit auch eine be­son­de­re Ver­ant­wor­tung haben.“

Wäh­rend nach­voll­zieh­bar wäre, dass Ka­tha­ri­na Wag­ner so kurz nach den Se­xis­mus-Vor­wür­fen die Fest­spie­le un­mit­tel­bar vor der Er­öff­nung erst­mal aus ne­ga­ti­ven Schlag­zei­len raus­hal­ten woll­te und viel­leicht auch des­halb vor­beu­gend re­agier­te (was nicht hei­ßen will, dass ich die Schüt­zer-Ver­si­on für rich­tig hiel­te), mu­tet es merk­wür­dig an, dass Chris­ti­an Thie­le­mann sei­ne Em­pö­rung nicht etwa spon­tan nach der „Lohengrin“-Premiere am 4. Au­gust, also di­rekt nach der er­folg­ten Än­de­rung, aus­po­saun­te, son­dern erst ei­nen Mo­nat spä­ter. War­um nicht gleich? War das viel­leicht auch eine Fra­ge des Ti­mings – und des ge­eig­ne­ten Mediums?

Im­mer­hin ist Thie­le­mann schon lan­ge mit Ma­thi­as Döpf­ner be­freun­det, dem Chef des Sprin­ger-Kon­zerns. Und der hat, wie der Me­di­en­sei­te der Süd­deut­schen Zei­tung vom 16. Sep­tem­ber zu ent­neh­men war, zum Bei­spiel in ei­nem an­de­ren Zu­sam­men­hang sei­nem da­ma­li­gen Bild-Chef im Ge­spräch an­ge­tra­gen, „ei­nen öf­fent­li­chen Auf­schrei zu or­ches­trie­ren“. Wo­mög­lich hat er Ähn­li­ches via Welt-In­ter­view auch für sei­nen gu­ten al­ten Freund Chris­ti­an prak­ti­zie­ren wol­len? Al­ler­dings nicht über den lang­jäh­ri­gen Bay­reuth-Fach­mann Ma­nu­el Brug, der noch am 25. Juli un­ter dem Ti­tel „35 Grad und im­mer noch kein Skan­dal“ in eben die­ser Zei­tung Ent­war­nung zu bei­den „Ku­rier-Skan­da­len“ ge­ge­ben hat­te. Son­dern mit Lu­cas Wie­gel­mann als Fra­ge­stel­ler, ak­tu­ell Res­sort­lei­ter Forum.

Dar­auf­hin schlu­gen die Wel­len hoch. In vie­len der dazu er­schei­nen­den Ar­ti­kel zeig­te sich, dass die Jour­na­lis­ten auf Thie­le­manns Em­pö­rung und den Can­cel-Cul­tu­re-Deck­man­tel rein­fie­len. Er­wart­bar hat­te Pa­trick Bah­ners in der F.A.Z. aus his­to­ri­scher Sicht Recht, dass der Schüt­zer-Er­satz falsch sei und schrieb erst am Schluss sei­nes lan­gen Ar­ti­kels über Thie­le­mann: „Mit sei­ner ver­spä­te­ten In­ter­ven­ti­on ver­sucht er just in dem Au­gen­blick eine Art Schutz­herr­schaft über die Fest­spie­le in An­spruch zu neh­men, da über die Ver­län­ge­rung des Ver­trags von Ka­tha­ri­na Wag­ner dis­ku­tiert wird, also die künf­ti­ge Füh­rung.“ Chris­ti­an Wild­ha­gen in der NZZ sah deut­lich kla­rer den da­hin­ter ste­hen­den Macht­kampf, auf den sehr früh, näm­lich An­fang Juli, Chris­ti­ne Lem­ke-Matwey und Flo­ri­an Zinne­cker in der Zeit aus­führ­lich hin­ge­wie­sen hat­ten und gar das „Ende der Dy­nas­tie“ ausriefen.

Ein klei­nes In­ter­view, das der Baye­ri­sche Rund­funk mit Ge­org von Wal­den­fels führ­te und am 7. Sep­tem­ber ver­öf­fent­lich­te, er­hell­te die Sa­che zu­sätz­lich. Zwar habe es, sag­te Ge­org von Wal­den­fels, ei­nen „gro­ßen Charme“, dass die Wag­ner­fa­mi­lie noch im­mer eine so gro­ße Rol­le spie­le, aber ein kla­res Be­kennt­nis zur Ver­trags­ver­län­ge­rung von Ka­tha­ri­na Wag­ner woll­te er par­tout nicht ge­ben. Es sei „al­les of­fen“. Naja, was ein aus­ge­buff­ter Ex-Mi­nis­ter und An­walt als Of­fen­heit so ver­steht. Je­den­falls sag­te er ganz klar, dass es bei der Ab­leh­nung der Fi­nan­zie­rung der Aug­men­ted-Rea­li­ty-Bril­len durch die GdF gar nicht um künst­le­ri­sche Din­ge gehe: „Die Fi­nan­zie­rung muss ge­si­chert sein. Und so­lang die nicht ge­si­chert ist, kön­nen wir als Ge­sell­schaft nicht sa­gen: Wir sind dafür.“

Das sind mei­nes Wis­sens ganz neue Töne. Denn seit ih­rer Grün­dung 1949 hat die Ge­sell­schaft der Freun­de Bay­reuths im­mer wie­der und un­bü­ro­kra­tisch dort ge­hol­fen, wo die je­wei­li­ge Fest­spiel­lei­tung, was die Fi­nan­zie­rung be­trifft, ge­ra­de in Not war. Dass die­ser so lan­ge ver­dienst­voll mä­ze­na­ti­sche Ver­ein sich jetzt her­aus­nimmt, ein Kunst­kon­zept zu blo­ckie­ren, ist schon ein star­kes Stück. „Der Chef der mäch­ti­gen Spon­so­ren­ver­ei­ni­gung und zu­dem Ver­wal­tungs­rats­vor­sit­zen­de der Fest­spie­le“, stell­te Mar­kus Thiel in sei­nem Be­richt „Stör­ma­nö­ver aus der zwei­ten Rei­he“ am 7. Sep­tem­ber im Münch­ner Mer­kur fest, „ist al­les an­de­re als ein Freund von Fest­spiel­lei­te­rin Ka­tha­ri­na Wag­ner und möch­te sie, wie kol­por­tiert wird, lie­ber heu­te als mor­gen loswerden.“

Was ver­mut­lich jen­seits des eher ein­sei­tig aufs Mu­si­ka­li­sche zen­trier­ten Kunst­ver­ständ­nis­ses wal­den­fel­si­scher Mach­art si­cher vor al­lem da­mit zu tun hat, dass das Ge­schäfts­mo­dell der GdF ob­so­let ge­wor­den ist. Frü­her, als die Fest­spie­le noch mehr­fach über­bucht wa­ren, Kar­ten also eine Ra­ri­tät wa­ren, konn­ten die zah­len­den Mit­glie­der (Min­dest­bei­trag jähr­lich ak­tu­ell: 205 Euro) da­mit rech­nen, aus dem Freun­de-Kon­ti­gent eher Fest­spiel­kar­ten zu be­kom­men als re­gu­lär vom Fest­spiel­kar­ten­bü­ro mit jah­re­lan­gen War­te­zei­ten. Das hat sich in­zwi­schen er­le­digt – und das hat, ob ei­nem das ge­fällt oder nicht, we­nig mit Ka­tha­ri­na Wag­ner und ih­ren in­ten­dan­ti­schen und künst­le­ri­schen Ent­schei­dun­gen zu tun. Ob bei in­ter­na­tio­nal re­nom­mier­ten Fes­ti­vals und Opern­häu­sen, bei gro­ßen, mitt­le­ren und klei­nen Thea­tern: Opern­kar­ten sind spä­tes­tens seit Co­ro­na kei­ne Man­gel­wa­re mehr. Wer wel­che will, be­kommt sie in der Re­gel auch.

Und Thie­le­mann? Hat er den „Füh­rer-Skan­dal“ eben des­halb erst Wo­chen spä­ter aus­ge­gra­ben, weil er sich schon mal klar po­si­tio­nie­ren woll­te? Sein Ein­sprin­gen für Da­ni­el Ba­ren­bo­im im Ber­li­ner Staatsopern-„Ring“ im Ok­to­ber er­öff­net dem Noch-Chef­di­ri­gen­ten der Staats­ka­pel­le Dres­den zwei­fel­los eine Op­ti­on. Er gilt, wie die dpa be­rich­tet, als Kan­di­dat für Ba­ren­bo­ims Nach­fol­ge 2027. Und da­vor, da­zwi­schen und da­nach hät­te er be­stimmt auch noch Zeit für ein paar Ab­ste­cher nach Bay­reuth, da­mit auch das Wag­ner­bild von Ge­org von Wal­den­fels und re­gie­feind­lich-kon­ser­va­ti­ven Wag­ne­ria­nern wie­der in Ord­nung ist. Ach, Bayreuth!

Gut ge­brüllt, Faf­ner. Dra­chen-Il­lus­tra­ti­on nach 1900 auf ei­ner his­to­ri­schen Post­kar­te zur  „Me­na­ge­rie Wagner“.

P.S. Fast hät­te ich noch eine Stim­me un­ter­schla­gen: Zeit-Re­dak­teur Flo­ri­an Zinne­cker wur­de zum „Füh­rer-Skan­dal“ vom NDR interviewt.
P.P.S. Man soll­te einen/​eine Wag­ner nicht unterschätzen.

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