Christoph Eß als Publikumsrenner

Es wa­ren mehr als hun­dert Zu­hö­rer, die zu un­se­rer Auf­takt­ver­an­stal­tung des Herbst- & Win­ter­pro­gramms mit Chris­toph Eß in den Gro­ßen VHS-Saal ka­men und be­geis­tert wa­ren. Gute hun­dert Mi­nu­ten gab der Solo-Hor­nist der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker sou­ve­rän in frei­er Rede und bril­lant im mu­si­ka­li­schen Vor­trag eine so ge­konn­te Ein­füh­rung in die Be­son­der­hei­ten der Wag­ner­tu­ba, dass alle, die das er­lebt ha­ben, das von Wag­ner in­iti­ier­te In­stru­ment künf­tig mit an­de­ren Oh­ren hö­ren wer­den. Und na­tür­lich dürf­te die Hoch­ach­tung des Pu­bli­kums vor der künst­le­ri­schen Leis­tung von Chris­toph Eß und al­len Hor­nis­ten noch um ei­ni­ges ge­wach­sen sein, wenn man um die stän­di­ge Tran­skrip­ti­ons­leis­tun­gen der Mu­si­ker weiß. Die Ein­bli­cke in die Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Wag­ner­tu­ba wa­ren eben­so auf­schluss­reich wie die nur we­nig vom Band und über­wie­gend live ge­spiel­ten Mu­sik­bei­spie­le von 1875 bis heu­te, an­ge­fan­gen beim Rhein­gold-Es-Dur und en­dend mit dem bis­her ein­zi­gen So­lo­stück für Wag­ner­tu­ba, „Jägar­na pa Ka­r­in­hall“ (Die Jä­ge­rin auf Ka­r­in­hall). Der jun­ge Münch­ner Kom­po­nist Jo­han­nes X. Schacht­ner sprach ger­ne ein paar ein­lei­ten­de Sät­ze zur Bam­ber­ger Erst­auf­füh­rung die­ses wäh­rend sei­nes Auf­ent­halts in der Vil­la Con­cor­dia ent­stan­de­nen Stücks, das eben nicht nur den vor­neh­men Klang des In­stru­ments pflegt, son­dern vie­le und sehr un­ter­schied­li­che Fa­cet­ten auf­schei­nen lässt. Dank­ba­rer Bei­fall für ei­nen be­rei­chern­den Abend, der im VHS-Bis­t­rot ausklang.

Un­se­re aus be­leuch­tungs­tech­ni­schen Grün­den lei­der un­zu­rei­chen­den Schnapp­schüs­se zei­gen Chris­toph Eß beim Vor­trag, Jo­han­nes Schacht­ner und RWV-Vor­sit­zen­de Ja­sen­ka Roth so­wie den Bam­ber­ger Ma­ler und Büh­nen­bild­ner Karl­heinz Beer, der ak­tu­ell an ei­ner Ro­sen­ka­va­lier-Neu­in­sze­nie­rung am Lan­des­thea­ter Nie­der­bay­ern ar­bei­tet, zu der wir am 16. De­zem­ber eine Bus­fahrt nach Lands­hut an­bie­ten. Fo­tos: Karl­heinz Beer und Ul­ri­ke Müller