Hans Rudolf Vaget: „Meistersingerland“

Der Ger­ma­nist, Tho­mas-Mann- und Wag­ner-Ex­per­te Hans Ru­dolf Va­get spricht am 6. No­vem­ber im Hör­saal U2 am Bei­spiel der „Meis­ter­sin­ger“ über den Wag­ner­kult im Drit­ten Reich.
Hans Ru­dolf Va­get Foto: Smith College

Der Nim­bus der „Meis­ter­sin­ger von Nürn­berg“ als der deut­schen Fest- und Na­tio­nal­oper schlecht­hin stand zu kei­ner Zeit hö­her als wäh­rend der Hit­ler-Herr­schaft. Das be­le­gen die Auf­füh­rungs­zah­len und mehr noch die un­ter­schied­li­chen An­läs­se, zu de­nen die­ses Werk in Ak­ti­on tre­ten muss­te. Es stellt sich die Fra­ge: Wur­de Wag­ners mu­si­ka­li­sche Ko­mö­die im Drit­ten Reich miss­ver­stan­den und miss­braucht? Oder wei­sen „Die Meis­ter­sin­ger“ for­ma­le Aspek­te und in­halt­li­che Ele­men­te auf, die die­se Oper als be­son­ders Nazi-af­fin er­schei­nen ließen?

Da­mit be­schäf­tigt sich Hans Ru­dolf Va­get in sei­nem Vor­trag „Das Meis­ter­sin­ger­land: Zum Wag­ner­kult im Drit­ten Reich“ (in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Lehr­stuhl für Neue­re deut­sche Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft) am 6. No­vem­ber um 20 Uhr im Hör­saal U2 der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg. Der 1938 in Ma­ri­en­bad ge­bo­re­ne und in den USA le­ben­de Ger­ma­nist war von 1967 bis 2004 Pro­fes­sor of Ger­man Stu­dies and Com­pa­ra­ti­ve Li­te­ra­tu­re am Smith Col­lege (Nort­hamp­ton, Massachusetts).

Schwer­punk­te sei­ner For­schung sind Goe­the, Wag­ner und Tho­mas Mann, zu de­nen er zahl­rei­che Ar­bei­ten vor­ge­legt hat, zu­letzt 2017 das bei S. Fi­scher er­schie­ne­ne Buch „Weh­vol­les Erbe“. Ri­chard Wag­ner in Deutsch­land. Hit­ler, Knap­perts­busch, Mann. Eh­run­gen: Tho­mas-Mann-Me­dail­le (1994), For­schungs­preis der Alex­an­der von Hum­boldt Stif­tung (2001), Fel­low der Ame­ri­can Aca­de­my Ber­lin (2012). Va­get ist Mit­her­aus­ge­ber der Gro­ßen kom­men­tier­ten Frank­fur­ter Aus­ga­be Tho­mas Manns und war von 2005 bis 2013 Mit­her­aus­ge­ber der Zeit­schrift wag­ner­spec­trum.

Der Vor­trag im Hör­saal U2/00.25 (An der Uni­ver­si­tät 2, 96047 Bam­berg) am 6. No­vem­ber 2019 be­ginnt um 20 Uhr, der Ein­tritt ist frei, Nicht-Mit­glie­der sind willkommen.

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