Heuer habe ich ein letztes Mal bei der Kritikerumfrage der internationalen Fachzeitschrift Opernwelt mitgemacht. Hier meine Voten (ohne Kürzungen).
Uraufführung Stefan Wirth: „Girl with a Pearl Earring“ (Rundel/Huffman), Opernhaus Zürich. Ein Klangfarben- und -nuancenrausch
Wiederentdeckung Carl Maria von Weber: „Der Freischütz“ (Hahn/Serebrennikow), De Nationale Opera Amsterdam. Genial aktualisiert und im Wortsinn theatralisiert von Kirill Serebrennikov (digital)
Aufführung Unmissverständlich hart: Brittens „Peter Grimes“ in Nürnberg (Lutz de Veer/Tilman Knabe)
Inszenierung/Regisseur(in) Auf gleicher Höhe: Wagners „Tristan und Isolde“ in Chemnitz (Elisabeth Stöppler), Halle (Jochen Biganzoli) und Wien (Calixto Bieito)
Bühnenbild/Ausstattung Ein multipräsenter Beleuchtungszauberer: Franck Evin
Kostüme Kunstvoll heutig, zeitlos und historisierend: Victoria Behr im „Rosenkavalier“ an der Bayerischen Staatsoper
Dirigent(in) Guillermo García Calvo mit Wagners „Tristan und Isolde“ in Chemnitz
Sänger(innen) Tristano furioso: Andreas Schager als Tristan in Wien; Sympathy for the Devil: Daniel Carison als Nick Shadow in Coburg; drastisch genau: Peter Marsh als Peter Grimes in Nürnberg
Nachwuchskünstler(innen) Åsa Jäger mit ihrem Brünnhilde-Debüt in Coburg
Opernhaus Wagnerkosmos in der Oper Dortmund
Orchester Nicht nur als Wagner-Orchester eine Bank: die Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz
Chor Selbst Corona-reduziert auf Platz 1: der Chor der Bayreuther Festspiele
Ungewöhnlichste Erfahrung Scheitern hoch drei: „Die Walküre“ in Stuttgart
Musik-/Opernbuch Sabine Zurmühl: „Cosima Wagner – Ein widersprüchliches Leben“ (Böhlau)
Medien-Veröffentlichung „Martha Mödl 1955, Bayreuther Festspiele“ (Profil Edition Günter Hänssler)
Weitere Infos im BR Klassik-Bericht und natürlich in der kompletten Umfrage. Da ich mit meinem Nachwort an dem Buch über das widersprüchliche Leben Cosima Wagners von unserem Mitglied Sabine Zurmühl ja direkt beteiligt bin, hatte ich der Redaktion anheimgestellt, dieses Votum nicht zuzulassen. Offenbar hat mein Hinweis, dass Konrad Adenauer 1949 auch nur mit seiner eigenen Stimme Kanzler geworden ist, geholfen … Die erst im Mai erschienene Cosima-Biographie schaffte übrigens den Bronzeplatz mit fünf Stimmen, nach dem Erstplatzierten Hans Neuenfels (7 Stimmen für „Fast nackt. Letzte Texte“) und dem Zweitplatzierten Volker Hagedorn (6 Stimmen für „Flammen. Eine europäische Musikerzählung 1900–1918“). Nominiert wurden insgesamt zwanzig verschiedene Titel, vier Kritiker voteten, was das wichtigste Musik- und Opernbuch betrifft, nicht.
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