Jochen Neuraths nonoise-Projekt präsentiert ab 29. März in vier Vorstellungen die szenische Kammermusik „Tristan“ nach August von Platen
„Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheimgegeben“: Mit diesen emblematischen Zeilen beginnt das wohl berühmteste Gedicht des heute weithin vergessenen August von Platen. Der Dichter schuf 1825 in seinem „Tristan“ eine programmatische Verknüpfung von Liebe und Tod, die viele Künstler beschäftigen sollte – von Richard Wagner bis hin zu Thomas Mann, der in seinen Novellen „Tristan“ und „Tod in Venedig“ in dieser Thematik auch die tragische Lebensgeschichte Platens reflektiert.
Nonoise, der Komponist und unser Mitglied Jochen Neurath sowie der Regisseur Frank Düwel bleiben ihrer Linie treu, in jedem Stück neue Verschränkungen von Musik und Szene zu entwickeln. Hier schimmert Wagners ikonischer Tristan-Akkord durch ein fragiles Netz von Streicherklängen. Eine Tänzerin – ist es der Graf Platen? – nähert sich, und wir sind in einem Spiel von Anziehung, Sehnsucht und Destruktion, das nur über die Darsteller, die Klänge und den Raum erzählt wird.
Die szenische Kammermusik für Streichtrio und Tänzerin nach einigen Zeilen von August von Platen wird gespielt von Johanna Knefelkamp, die 2023 den Kulturpreis der Stadt Bamberg erhalten hat, und dem vielseitigen Trio Vier mit Rebekka Wagner (Violine), Sophia Schulz (Violoncello) und Stephan Goldbach (Kontrabass). Die Uraufführung findet am 29. März um 20 Uhr im Rahmen der aktuellen BBK-Ausstellung im Kesselhaus Bamberg statt. Weitere Vorstellungen am 30. März (20 Uhr im Kesselhaus) sowie am 8. und 9. April (jeweils 20 Uhr im Studio des E.T.A.-Hoffmann-Theaters. Weitere Infos und Links zum Kartenverkauf finden Sie hier.
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