Stipendiatin 2024: Laura Barthel

Lau­ra Bart­hel hat 2022 ihr Stu­di­um am Salz­bur­ger Mo­zar­te­um ab­ge­schlos­sen und ist frei­be­ruf­lich als Opern­sän­ge­rin, Schau­spie­le­rin und Ge­sangs­päd­ago­gin tä­tig. Im Juni de­bü­tiert sie in der Elbphilharmonie.

Lau­ra Bart­hel – Foto: Ma­ri­an Lenhard

Ge­ra­de war sie als ex­plo­si­ve Hil­de Wan­gel in Ib­sens „Bau­meis­ter Sol­ness“ im Bam­ber­ger Bren­ta­no-Thea­ter als Schau­spie­le­rin zu er­le­ben, zu ih­ren kom­men­den Pro­jek­ten als So­pra­nis­tin ge­hö­ren im Juni 2024 drei Auf­füh­run­gen von Oli­vi­er Mes­siaens „Saint Fran­çois d’As­sise“ in der Elb­phil­har­mo­nie Ham­burg un­ter Kent Na­ga­no mit dem Lau­sch­werk Vo­kal­ensem­ble so­wie ein Auf­tritt in Nürn­berg mit Men­dels­sohns „Lob­ge­sang“ un­ter In­grid Kas­per. Im No­vem­ber 2024 wird sie ge­mein­sam mit der Pia­nis­tin Bea­te Roux ih­ren ers­ten ei­ge­nen Lie­der­abend „Le­nya – Mu­si­cal-Songs aus dem Exil von Kurt Weill“ im Kul­tur­fo­rum Fürth prä­sen­tie­ren: Lau­ra Bart­hel, eine von un­se­ren vier Bay­reuth-Sti­pen­dia­tin­nen 2024.

Lau­ra Bart­hel ist am 10. De­zem­ber 1994 in Bam­berg ge­bo­ren und hier auf­ge­wach­sen. Nach ih­rem Ab­itur am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium stu­dier­te die So­pra­nis­tin am Mo­zar­te­um Salz­burg bei Il­di­kó Rai­mon­di und Ju­lia­ne Ban­se und schloss ihr Mas­ter­stu­di­um im Ok­to­ber 2022 mit Best­no­te ab. Ne­ben dem klas­si­schen Ge­sang ver­folgt sie seit je­her ihre Lei­den­schaft zum Mu­si­cal-Fach und wird hier­bei von Mar­le­ne Klas­sen be­treut. Seit ih­rem drit­ten Le­bens­jahr wird sie re­gel­mä­ßig in klas­si­schem Bal­lett, Mo­dern Dance, Jazz und Tap Dance aus­ge­bil­det und be­such­te Work­shops in Bam­berg, Mün­chen und Hamburg.

In der Spiel­zeit 2022/23 war sie am Staats­thea­ter Augs­burg in der eu­ro­päi­schen Erst­auf­füh­rung der Oper „An­gels Bone“ von Du Yun zu hö­ren und am Kin­der­thea­ter Cha­peau Claque in Bam­berg als Ali­ce in „Ali­ce im Wun­der­land“ zu se­hen. Frü­he­re En­ga­ge­ments führ­ten die wand­lungs­fä­hi­ge So­pra­nis­tin an das Stadt­thea­ter Fürth und das Salz­bur­ger Lan­des­thea­ter, wo sie in den Spar­ten Oper und Schau­spiel ar­bei­te­te. Im Kon­zert ist sie so­wohl als So­lis­tin als auch im Mün­che­ner Vo­kal­ensem­ble Lau­sch­werk re­gel­mä­ßig zu er­le­ben. Seit dem Win­ter­se­mes­ter 2022/23 ist Lau­ra au­ßer­dem Do­zen­tin für Vo­cal Coa­ching an der Uni­ver­si­tät Bam­berg und der Bam­ber­ger  Dommusik.

Sie be­such­te Meis­ter­kur­se bei Su­san­ne Eisch, Do­na­ti­en­ne Mi­chel-Dan­sac, Ves­se­li­na Ka­s­aro­va und Sa­rah Ma­ria Sun, sie war Sti­pen­dia­tin der John Cage Or­gan Foun­da­ti­on Hal­ber­stadt, des Künst­ler­hau­ses Bos­wil und der Bam­ber­ger Mo­zart­ge­sell­schaft. So­wohl 2017 als auch 2019 er­hielt sie das Leis­tungs­sti­pen­di­um der Uni­ver­si­tät Mo­zar­te­um Salz­burg. Lau­ra Bart­hel ist die Schwes­ter der Büh­ne- und Kos­tüm­bild­ne­rin De­ni­se Lei­sen­tritt, de­ren Ar­bei­ten vie­le Bam­ber­ger Thea­ter­gän­ger kennen.

Mar­tin Neu­bau­er, mit dem Lau­ra Bart­hel ge­ra­de eine fas­zi­nie­ren­de Kom­pakt­ver­si­on des Ib­sen-Dra­mas „Bau­meis­ter Sol­ness“ auf­ge­führt hat, schreibt über sie: Ich habe Lau­ra Bart­hel wäh­rend der Re­gie­ar­beit zu „Ali­ce im Wun­der­land“ als hell­wa­che, in­tel­li­gen­te jun­ge Schau­spie­le­rin ken­nen­ge­lernt. Das Ne­ben­ein­an­der von schau­spie­le­ri­schem Kön­nen und ge­sang­li­cher Pro­fes­sio­na­li­tät er­schließt ihr gro­ße Mög­lich­kei­ten in die­sem Be­reich, zu­mal sie auch sti­lis­tisch gen­re­über­grei­fend Wer­ke von Mo­zart bis Kurt Weill im Re­per­toire führt und stän­dig Neu­es mit krea­ti­ver Neu­gier­de er­ar­bei­tet. Der Be­reich Ge­sang ist in der Mu­sik­stadt Bam­berg re­la­tiv we­nig prä­sent. Ich bin si­cher, dass Lau­ra Bart­hel als Sän­ge­rin, Schau­spie­le­rin und Ge­sangs­leh­re­rin ein Sti­pen­di­um sehr sinn­voll nut­zen wür­de, um zahl­rei­che kul­tu­rel­le Im­pul­se zu set­zen, über­ra­schen­de Pro­gram­me zu ge­stal­ten, wie sie in die­ser Art er­fri­schend neu und be­rei­chernd für un­se­re Stadt wä­ren. Lau­ra Bart­hel ver­steht es in lo­cker un­kom­pli­zier­ter Wei­se auch jun­gen Men­schen die Schwel­len­ängs­te vor Klas­si­schem zu neh­men, das Zeit­lo­se gro­ßer Kunst für un­se­re Ge­gen­wart glaub­wür­dig und en­ga­giert zu vermitteln.

Lau­ra Bart­hel, Mar­tin Neu­bau­er und Ger­trud Ei­se­len auf ei­nem Wer­be­fo­to für die „Bau­meis­ter Solness“-Produktion. – Foto: Bren­ta­no-Thea­ter Bamberg

Und Lan­des­kir­chen­mu­sik­di­rek­to­rin In­grid Kas­per (frü­her Bam­berg, jetzt Er­furt), die seit Co­ro­na mit der Sän­ge­rin mehr­fach zu­sam­men­ar­bei­te­te, stellt in ih­rem Gut­ach­ten un­ter an­de­rem fest: Ne­ben den tech­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen brach­te sie da­bei ge­stal­te­ri­sche Ideen mit Ver­zie­run­gen, Ago­gik und Aus­druck ein, die al­le­samt dem gro­ßen Gan­zen ei­nen be­son­de­ren Glanz ver­lie­hen. Da­bei ist Lau­ra Bart­hel eine ver­läss­li­che Part­ne­rin im or­ga­ni­sa­to­ri­schen und künst­le­ri­schen Be­reich. Pro­ble­men – bei­spiels­wei­se in der Co­ro­na­zeit – be­geg­net sie mit un­auf­ge­reg­ter Lö­sungs­ori­en­tie­rung und ist auch be­reit, über ihr küns­ter­li­sches Wir­ken hin­aus an­zu­pa­cken und mit­zu­den­ken. Ich ar­bei­te sehr ger­ne mit ihr zu­sam­men und hof­fe, dass ich noch wei­te­re Pro­jek­te mit ihr er­le­ben und so An­teil an ih­rem mu­si­ka­li­schen Wer­de­gang ha­ben darf.

Wei­te­re In­fos zu Lau­ra Bart­hel fin­den Sie auf ih­rer Web­site. Die wei­te­ren Sti­pen­dia­tin­nen des RWV Bam­berg 2024 sind The­re­sa Dauer, Alex­an­dra Forst­ner und Eli­sa­beth Kuen.