Gesprächsmatinee mit Georg Zeppenfeld

Der Bas­sist und Bay­reuth-Star kommt am 23. Juni um 11 Uhr zu uns in den Kufa-Saal für ein Ge­spräch mit Mar­kus Thiel vom Münch­ner Merkur.

Ge­org Zep­pe­n­feld als Gurn­emanz und Elī­na Ga­ranča als Kundry so­wie die vier Knap­pen im 1. Akt „Par­si­fal“ in der In­sze­nie­rung von Jay Scheib bei den Bay­reu­ther Fest­spie­len 2023 – Foto: En­ri­co Nawrath

Im kom­men­den Som­mer ist er wie­der als Gurn­emanz, Da­land und Hun­ding da­bei: Bay­reu­ther Fest­spie­le ohne Ge­org Zep­pe­n­feld sind der­zeit nicht denk­bar.  Ein­fach, weil er wei­ter Maß­stä­be setzt mit sei­nen In­ter­pre­ta­tio­nen, die sich nicht mit dem ein­mal Er­reich­ten be­gnü­gen. Die Par­tien im deut­schen Fach mö­gen sich wie­der­ho­len, doch hör­bar wird das nie. Ge­ra­de das ist die Kunst die­ses Bas­sis­ten: Sei­ne Fi­gu­ren formt er aus tie­fer Text­re­fle­xi­on, aus der In­spi­ra­ti­on durch das Wort, dies ver­bun­den mit ei­ner mus­ter­haf­ten Gesangstechnik.

Doch sei­ne Küns­te rei­chen wei­ter. Auch bei Ver­di oder im Bel­can­to hat er gro­ße Er­fol­ge ge­fei­ert – was nicht über­ra­schend ist. Zep­pe­n­feld ist, egal in wel­chem Fach, der Bel­can­tist sei­ner Zunft. Und manch­mal treibt es den ge­bür­ti­gen Sau­er­län­der über (an­geb­li­che) Gren­zen hin­aus – der „Meistersinger“-Sachs zählt mitt­ler­wei­le zu sei­nem Re­per­toire, auch der Kas­par im „Frei­schütz“.

In ge­wis­ser Wei­se ist Zep­pe­n­feld Quer­ein­stei­ger. Zu­nächst stu­dier­te er aufs Lehr­amt in den Fä­chern Mu­sik und Ger­ma­nis­tik, bis er an den Hoch­schu­len Det­mold und Köln um­sat­tel­te aufs Ge­sangs­fach. Das Thea­ter Müns­ter und die Oper Bonn hol­ten ihn in ihre En­sem­bles, bis Zep­pe­n­feld an die Dresd­ner Sem­per­oper kam. Die­sem Haus ist er über Gast-En­ga­ge­ments noch im­mer fest ver­bun­den, au­ßer­dem wohnt er seit vie­len Jah­ren in der Nähe.

Ge­org Zep­pe­n­feld beim Schluss­ap­plaus der letz­ten „Parsifal“-Vorstellung der Fest­spie­le 2023 – Foto: Mo­ni­ka Beer

Über sei­ne Kar­rie­re, sein Selbst­ver­ständ­nis als Sän­ger, sein Hand­werk und auch über un­er­füll­te Wün­sche wird Ge­org Zep­pe­n­feld am 23. Juni bei ei­ner Ma­ti­nee des Ri­chard-Wag­ner-Ver­bands Bam­berg spre­chen. Die Ver­an­stal­tung im Kufa-Saal be­ginnt um 11 Uhr und wird mo­de­riert von Mar­kus Thiel, Kri­ti­ker und Bay­reuth-Ken­ner vom Münch­ner Merkur.

Mar­kus Thiel – Foto: Klaus Haag

Mar­kus Thiel, ge­bo­ren 1965 in Bad Tölz, ist Mu­sik­re­dak­teur des Münch­ner Mer­kur. Dar­über hin­aus ar­bei­tet er als Au­tor für das Ma­ga­zin „Opern­welt“ und ist Jury-Mit­glied beim „Preis der deut­schen Schall­plat­ten­kri­tik“. Er stu­dier­te an der Lud­wig-Ma­xi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät in Mün­chen, spielt Or­gel und Kla­ri­net­te und hat eine Ge­sangs­aus­bil­dung. Bei Hen­schel er­schien sei­ne Bio­gra­fie über Edi­ta Gru­bero­va („Der Ge­sang ist mein Ge­schenk“), bei Pi­per sein Buch über Ma­riss Jan­sons („Ein lei­den­schaft­li­ches Le­ben für die Musik“).