Das Rennen machten die 1994 in Güstrow geborene Sopranistin Florentine Schumacher, die aus Japan stammende Pianistin und Liedbegleiterin Yuka Beppu (Jahrgang 1988) und der um ein Jahr ältere polnische Bassist Bartosz Szulc aus Łódź. Alle drei sind den hiesigen Opernfreunden aus der Zauberflöte-Produktion der Sommer Oper 2015 in bester Erinnerung: Schumacher überraschte als spielfreudige Papagena, Bartosz war als Sarastro überzeugend – und Beppu wirkte hinter den Kulissen als einfühlsame und kundige Korrepetitorin und setzte auf der Bühne mit dem Glockenspiel zusätzliche Glanzlichter.
Bei ihrem Bamberger Konzert präsentieren sich die drei Stipendiaten teils solo, teils gemeinsam mit Werken von Isaac Albéniz, Johann Sebastian Bach, Gaetano Donizetti, Jan Gall, Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart, Modest Mussorgsky, Johann Strauß und Carl Maria von Weber. Die Moderation des Abends übernehmen Schülerinnen und Schüler des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums Bamberg unter der Leitung von Johannes Klehr. Der Eintritt zu dem Konzert, das unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Andreas Starke steht, ist wie immer frei.
Kurzbiografien der drei Stipendiaten
Yuka Beppu wurde 1988 in Japan geboren. Nach dem Klavierstudium bei Prof. Yu Kakuno an der Universität Tokio absolvierte sie den Studiengang Künstlerische Liedgestaltung bei Prof. Karl-Peter Kammerlander an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar, wo sie seit Oktober 2016 als Dozentin arbeitet. Sie gewann 2013 den Schubert International Klavierduo-Wettbewerb und 2015 den Sonderpreis für die beste Klavierbegleitung beim Lortzing-Wettbewerb in Leipzig. Ihr beruflicher Traum ist es, das Fach Liedgestaltung auch in Japan zu etablieren, da bis jetzt dafür keine Möglichkeit besteht. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gern mit »Puzzels«, weil dabei, wie sie sagt, Schritt für Schritt aus kleinen Stücken ein schönes Bild entsteht und man dafür, ähnlich wie in der Musik, Imagination und Kreativität braucht.
Florentine Schumacher (Jahrgang 1994) stammt aus Güstrow und studiert seit Herbst 2013 klassischen Gesang bei Prof. Ursula Targler-Sell an der Hochschule für Musik in Frankfurt am Main, wo sie auch als Regieassistentin die Durchführung der szenischen Abende unterstützt. Im Jahr 2011 gewann sie den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert im Fach Musical. In der Spielzeit 2013/14 war sie in der Rolle der Blonde in Mozarts Entführung aus dem Serail bei den Burgfestspielen Bad Vilbel zu erleben, 2014 sang sie in Mozarts Così fan tutte am Stadttheater Koblenz. Beim Internationalen Louis-Spohr-Wettbewerb 2015 in Kassel gewann sie den Nachwuchspreis. Ihre Traumrollen sind Mozarts Königin der Nacht in der Zauberflöte und Violetta Valéry in La traviata von Giuseppe Verdi.
Bartosz Szulc (Jahrgang 1987) stammt aus dem polnischen Łódź. Er begann sein Gesangsstudium an der Musikakademie seiner Heimatstadt und studierte anschließend an der Fryderyk Chopin Musik-Universität in Warschau. Im Jahr 2007 gewann er den Sonderpreis im Kunstliedwettbewerb in Kutno, 2009 den zweiten Preis des Nationalen Gesangswettbewerbs Ludomir Rozycki in Gliwice und 2012 den dritten Preis sowie den Sonderpreis für die beste Stimme beim Internationalen Giulio Perotti Gesangswettbewerb in Ueckermünde. Im kommenden Jahr wird er im Opernhaus Łódź im Oratorium Semele von Georg Friedrich Händel die Rolle des Cadmus/Somnus singen. In der Musik liebt er besonders den Rhythmus – „je komplizierter, umso besser“. Seine Traumpartien sind Leporello in Mozarts Don Giovanni und Kaspar in Carl Maria von Webers Freischütz.
Infos zur Stipendienstiftung
Die noch auf Wunsch Richard Wagners 1882 ins Leben gerufene Stipendienstiftung vermittelt alljährlich rund 250 jungen Sängern, Musikern und sonstigen Bühnenschaffenden aus dem In- und Ausland den kostenlosen Besuch von mehreren Aufführungen der Bayreuther Festspiele und verschafft ihnen damit wertvolle Impulse für den weiteren künstlerischen Werdegang. Zahlreiche ehemalige Stipendiaten waren oder sind Mitwirkende der Bayreuther Festspiele und führender Opernhäuser weltweit. Die Stipendiaten unternehmen auf Kosten von zahlreichen lokalen Wagnerverbänden im In- und Ausland eine fünftägige Reise in die Welt Richard Wagners und der Bayreuther Festspiele. Neben den Opernaufführungen – heuer konnten die Stipendiaten Mitte August den Fliegenden Holländer, Parsifal und Götterdämmerung im Festspielhaus erleben – stehen Einführungsvorträge, eine Kranzniederlegung am Wagnergrab, diverse Führungen, Empfänge und Museumsbesuche und ein großes Konzert mit ausgewählten Stipendiaten in der Bayreuther Stadthalle auf dem Programm.
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