Mitgliederversammlungen können mitunter labil, lächerlich, lähmend, lagerbildend, langatmig, langweilig, lästig, lastenschwer, lau, launisch, laut, leer, leidenschaftslos, leidvoll, lethargisch, liederlich, lügenhaft und sogar luziferisch sein. Dass im RWV Bamberg hingegen alles rund läuft, zeigte beispielhaft der Jahresabschluss im Keesmannsaal am 2. Dezember 2016. Sämtliche Vereinsregularien waren binnen vierzig Minuten erledigt. Positive Bilanzen zogen 1. Vorsitzende Jasenka Roth und Schatzmeisterin Friederike Ehrenforth – Dankesworte an all jene inklusive, die sich auf unterschiedliche Weise aktiv oder durch Spenden zusätzlich engagiert haben. Anträge gab es keine. Was nur heißen kann, dass unsere Mitglieder mit der Arbeit des Vorstands zufrieden sind. Letzteren wiederum entlasteten als Kassenprüfer Martin Köhl und Elmar Wendenburg.
Als neues Vorstandsmitglied wurde Jürgen Gröbel vorgestellt, der sich in erster Linie um die deutlich angewachsene Reise-Organisation kümmert – eine der zahlreichen Aufgaben, die seit der Wiedergründung des Verbands von Dietlinde Schunk-Assenmacher betreut wurde, die auf eigenen Wunsch ihre Vorstandsarbeit niedergelegt hat. Jasenka Roth verabschiedete die langjährige Schriftführerin mit einer ausführlichen und sehr persönlichen Würdigung. „Frau Schunk-Assenmacher“, sagte sie, „war von Anfang an ganze dreizehn Jahre im Vorstand des Verbandes. Sie hat ihn entscheidend geprägt. Ohne sie wäre der Verband nicht das, was er heute ist. Sie hat durch viele persönliche Kontakte Vorträge organisiert und für unsere Präsenz bei den Mitgliedern, Freunden und in der Presse gesorgt. Und sie hilft uns auch weiter.“ Als Dankeschön gab es DVDs vom Mannheimer Ring in der Inszenierung von Achim Freyer, eine stark in den bildenden Künsten fußende Interpretation der Tetralogie, also aus jenem Bereich, mit dem sich die Kunsthistorikerin und Galeristin Schunk-Assenmacher auch beim Wagnerverband besonders einbrachte.
Zum öffentlichen Teil des Jahresabschlussfests hatten sich über siebzig Mitglieder und Freunde angemeldet sowie, eigens aus Weimar kommend, unsere diesjährige Stipendiatin Yuka Beppu und deren Freund. Auf die Keesmannschen Kochkünste folgte Musikdramatisches der schrägen Art. Martin Neubauer (Rezitator) und Heiko Triebener (Tuba) von den Bamberger Symphonikern ließen den Saal mit unerhörten Wagnerklängen, Stab- und sonstigen Reimen und vielem mehr erzittern. Kurz: ein Abend, der kein einmaliges Experiment bleiben soll.
Zu den weiteren künftigen Projekten gehören Opern- und Konzertreisen nach Halle an der Saale, Meiningen, Wien und Oberammergau sowie das zweitägige Parsifal-Symposium in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Coburg, wo wir neben der Generalprobe auch eine Vorstellung der Neuinszenierung von Jakob Peters-Messer besuchen. Daneben kommen wieder namhafte Referenten nach Bamberg – und mit Daphne Wagner erneut eine Wagner-Urenkelin. „Kommen Sie“, appellierte Jasenka Roth an Mitglieder und Gäste, „zu unseren Veranstaltungen. Man bekommt viele neue Impulse, ob inhaltlich oder im freundschaftlichen Austausch mit anderen. Und als Kollateralnutzen bleibt man lebendig, lern- und entwicklungsfähig – und erfährt nebenbei auch etwas über Richard Wagner.“
Unsere Schnappschüsse (Fotos: privat) zeigen diverse Blicke in den Saal, Jasenka Roth und Dietlinde Schunk-Assenmacher, Martin Neubauer und Heiko Triebener in Aktion.
Ähnliche Beiträge
- Nur für Mitglieder! 17. Juni 2021
- Nur für Mitglieder 22. Juli 2021
- „Es war ein wunderbarer Ausflug“ 30. November 2017
- Stimmenglanz im Spiegelsaal 18. November 2016
- Lassen Sie sich impfen! 5. Januar 2021