Das Forschungsteam in Bayreuth hat mit seinen Untersuchungen zur Funktion des Unterhaltungsgenres im Kulturplan der Nationalsozialisten erst einen Aspekt bearbeitet. Im nächsten Schritt gehen die Wissenschaftler*innen der Frage nach, wie die Stadt Nürnberg im Sinne einer nationalsozialistischen (Kultur-)Politik instrumentalisiert wurde. Denn Nürnberg als Stadt der Meistersinger, mit der Kaiserburg, die über der mittelalterlichen Altstadt thront, erwies sich als perfekter Ort, um die vermeintliche Überlegenheit der Deutschen gegenüber anderen Völkern zu inszenieren. Das Team von Anno Mungen geht anhand umfangreicher Zeitzeugen-Interviews und zahlreicher historischer Quellen u. a. den Fragen nach: Welche Formen nahm die Inszenierung Nürnbergs als „deutscheste“ aller Städte an? Welche Rolle spielte Musik dabei? Und wie veränderte sich der Opernbetrieb am Stadttheater unter der NS-Herrschaft?
In dem dreitägigen Symposium „Hitler. Macht. Oper“ vom 2. bis 4. Juni wird das Forscherteam weitere Ergebnisse seiner Untersuchungen öffentlich vorstellen. Auch hierzu sind wieder namhafte Wissenschaftler*innen eingeladen, die gemeinsam mit Anno Mungen über das „Musiktheater in Nürnberg von 1920 bis 1950“ diskutieren werden. Zum Abschluss des Forschungsprojektes werden die Ergebnisse in einem Textband publiziert. Für 2018 ist darüber hinaus auch eine große Ausstellung im Dokumentationszentrum geplant. Der Besucher soll in dieser Ausstellung die Wirkung der Inszenierungsformen der NS-Propaganda selbst nachempfinden können, wobei die Ausstellungsmacher – der Bühnenbildner und Installationskünstler Hermann Feuchter, Dr. Alexander Schmidt vom Doku-Zentrum und die Wissenschaftler*innen – sehr genau darauf achten werden, dass der Zuschauer gleichzeitig eine kritische Distanz wahren kann.
Das Symposium findet im Gluck-Saal des Staatstheaters Nürnberg sowie im Kino des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos auf der Homepage des Staatstheaters und des fimt
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