„Tannhäuser“ & „Carmen“ auf arte

Wer am Sonn­tag noch nichts vor­hat, darf sich freu­en: Die aus­ver­kauf­te Tann­häu­ser-Vor­stel­lung der Münch­ner Opern­fest­spie­le wird am 9. Juli 2017 um 18 Uhr im Rah­men von „Oper für alle“ auf den Max-Jo­sephs-Platz über­tra­gen und ist abends zeit­ver­setzt ab 21.45 Uhr im Fern­se­hen kom­plett auf arte so­wie als Live­stream zu se­hen. Die Pre­mie­re der Neu­in­sze­nie­rung von Ro­meo Cas­tel­luc­ci wur­de aus gu­ten Grün­den kon­tro­vers auf­ge­nom­men. Mu­si­ka­lisch war die Vor­stel­lung am 21. Mai 2017 un­ter Di­ri­gent Ki­rill Pe­tren­ko zwei­fel­los eine Stern­stun­de. Chris­ti­an Ger­ha­her, in der neu­en Sai­son der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker Por­trät­künst­ler, der un­ter an­de­rem in Bam­berg auch als Don Gio­van­ni zu er­le­ben sein wird, ge­lang als Wolf­ram von Eschen­bach eine sin­gu­lä­re künst­le­ri­sche Leis­tung. Fast eben­bür­tig ge­folgt von Anja Har­te­ros als Eli­sa­beth, Ge­org Zep­pe­n­feld als Kö­nig Hein­rich, Ele­na Pan­kra­to­va als Ve­nus und vor al­lem Klaus Flo­ri­an Vogt, des­sen Leis­tung in der Ti­tel­rol­le schon des­halb als phä­no­me­nal be­zeich­net wer­den darf, weil er die stra­pa­ziö­se Par­tie in al­len drei Ak­ten schein­bar an­stren­gungs­los, mit hel­den­te­no­ra­ler Kraft und viel Glanz durch­gän­gig sin­gend be­wäl­tig­te. Was für ein Rol­len­de­büt! Und wer am 6. Juli die Live-Über­tra­gung der ein­fach groß­ar­ti­gen, ins Mark tref­fen­den Neu­in­sze­nie­rung von Ge­or­ges Bi­zets Car­men aus Aix en Pro­vence (In­sze­nie­rung: Dmi­t­ri Tcher­nia­kov, Mu­si­ka­li­sche Lei­tung: Pa­blo He­ras-Ca­sa­do) ver­passt hat, kann sie nach wie vor über die Home­page von arte se­hen und hö­ren. Un­be­dingt an­schau­en, denn die­se Pro­duk­ti­on ist ein Mus­ter­bei­spiel für die be­zwin­gen­de, ja not­wen­di­ge Ak­tua­li­sie­rung ei­ner Opernhandlung.