Der Jubel nimmt schier kein Ende

Im­mer be­schei­den: Ki­rill Pe­tren­ko lenkt den Bei­fall ins Or­ches­ter. Foto: Ste­fa­nie Pfeuffer
So­lo­bei­fall für die als Brünn­hil­de im Ze­nit ih­rer Kar­rie­re ste­hen­de Nina Stem­me Foto: Ste­fa­nie Pfeuffer
Ova­tio­nen auch für Ste­fan Vin­ke als Sieg­fried Foto: Ste­fa­nie Pfeuffer

Un­se­re 20-köp­fi­ge Münch­ner „Ring“-Reisegruppe ist von den Auf­füh­run­gen der 2012 von An­dre­as Krie­gen­burg neu in­sze­nier­ten Te­tra­lo­gie be­geis­tert. Das liegt an der abs­trak­ten Äs­the­tik, die mit acht­zig Sta­tis­ten zu­sätz­lich im­mer wie­der be­wegt wird, das liegt vor al­lem am Di­ri­gen­ten: Ki­rill Pe­tren­ko, noch Ge­ne­ral­mu­sik­di­rek­tor der Baye­ri­schen Staats­oper, bald Chef­di­ri­gent der Ber­li­ner Phil­har­mo­ni­ker, ist ein „Ring“-Dirigent, der kei­ne Wün­sche of­fen lässt. Wenn man das Glück hat, ihn aus der Nähe bei sei­ner Ar­beit be­ob­ach­ten zu kön­nen, ver­steht man so­fort, war­um er seit et­li­chen Jah­ren für vie­le Wag­ne­ria­ner die Num­mer Eins ist. Was der an Ge­nau­ig­keit kaum zu über­tref­fen­de Pe­tren­ko an de­li­ka­ten Fein­hei­ten, an Farb­wech­seln und an den rich­ti­gen Stel­len an Fu­ror aus dem bril­lan­ten Staats­or­ches­ter her­aus­holt, wie er, fast alle Par­tien mit­sin­gend und mit­füh­lend, den Sän­gern nicht nur hieb- und stich­fes­te Ein­sät­ze gibt, son­dern sie, in­dem er den Or­ches­ter­klang ge­schmei­dig ab­dimmt, ge­wis­ser­ma­ßen auf Hän­den trägt, das ist ein­fach groß­ar­tig und geht un­ter die Haut. Am Sonn­tag folgt die „Göt­ter­däm­me­rung“ – und schon jetzt ist ge­wiss: Der Ju­bel wird schier kein Ende nehmen.