Verwaltungsrat und Geschäftsführung der Bayreuther Festspiele haben die Durchführung der Festspielsaison 2021 beschlossen.
Seit Freitag Abend ist es offiziell: „Die Bayreuther Festspiele 2021 sollen unter Beachtung der notwendigen Hygienekonzepte sowie gesetzlicher und behördlicher Regelungen stattfinden. Dies haben die Mitglieder des Verwaltungsrates und die Geschäftsführung der Bayreuther Festspiele heute entschieden. Weil die Entwicklung der Pandemie nach wie vor einer großen Dynamik unterliegt, können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Aussagen zur Zuschauerkapazität getroffen werden.“
Ein paar Details mehr konnten TVO, der Nordbayerische Kurier und die Deutsche Presse-Agentur in Gesprächen mit zwei Teilnehmern der Sitzung vom 30. April 2021 in Erfahrung bringen: Demnach geht laut Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger das derzeitige Corona-Hygienekonzept von mindestens 235 Zuschauern aus, unter besseren Bedingungen von 454 und im besten Fall von 888 (bei insgesamt etwas weniger als 2000 Plätzen). Zwar seien einem Lüftungs-Gutachten zufolge sogar 1200 Zuschauer möglich, allerdings entspreche das nicht den Abstandsregeln. Der ursprünglich für 6. Juni avisierte Online-Kartenverkauf könne momentan noch nicht terminiert werden. Er werde wohl „sehr spät“ stattfinden. Trotz aller Unwägbarkeiten sei das „ein Signal der Hoffnung“.
Wie Verwaltungsratsvorsitzender Georg von Waldenfels mitteilte, war die Entscheidung nicht unumstritten. Schließlich müssen die vier Gesellschafter der Festspiel-GmbH – die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth – die fehlenden Einnahmen der Festpiele ausgleichen, die sich im laufenden Betrieb zu rund 65 Prozent aus Kartenverkäufen finanzieren. Das Defizit für die ausgefallenen Festspiele 2020 belief sich auf rund 15 Millionen Euro. Am geplanten Programm soll sich nichts ändern, immer vorausgesetzt, dass die jeweilige Corona-Lage das auch zulässt. Die technischen Proben für die „Ring“-Neuinszenierung 2022 laufen bereits, die szenischen Proben für die „Holländer“-Neuinszenierung 2021 starten Anfang Juni, die für die Wiederaufnahmen Ende Juni.
Der Spielplan wurde bereits Ende Januar veröffentlicht, seit geraumer Zeit gibt es auf der Festspiel-Homepage auch aktuelle Infos zur spezifischen Covid-19-Situation. Dort steht unter anderem:
Da das Pandemiegeschehen äußerst dynamisch ist, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entscheiden, ob der Chor aus dem Chorsaal übertragen wird. Wir arbeiten an einer bestmöglichen technischen Umsetzung, damit der Chorklang im Falle der Übertragung auf dem gewohnten hohen Niveau zu hören sein wird. Der Teil des Chores, der nicht im Chorsaal singt, wird auf der Bühne szenisch agieren. Das Festspielorchester soll nach jetzigem Stand in der gewohnt vollen Besetzung im Orchestergraben spielen, dessen Mitglieder werden am Tage der jeweiligen Vorstellung auf SARS-CoV-2 getestet.
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