Stipendiatin 2024: Alexandra Forstner

Die Bam­ber­ger Flö­tis­tin Alex­an­dra Forst­ner, ur­sprüng­lich eine von fünf Sti­pen­dia­ten in 2023, kann ihr  Sti­pe­di­um erst 2024 wahr­neh­men, weil sie mit ih­rem Holz­blä­ser­quin­tett Quin­ton zum gleich­zei­tig statt­fin­den­den Deut­schen Mu­sik­wett­be­werb in Bonn ein­ge­la­den war.

Alex­an­dra Forst­ner – Foto: As­trid Ackermann

Alex­an­dra Forst­ner, ge­bo­ren am 17. No­vem­ber 2001 in Bam­berg und hier und in Bau­nach auf­ge­wach­sen, stammt aus ei­nem mu­si­ka­li­schen El­tern­haus par ex­cel­lence: Va­ter Tho­mas Forst­ner ist als Trom­pe­ter Mit­glied der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker, Mut­ter Lau­rence Forst­ner-Be­au­fils ist als Har­fe­nis­tin eben­falls Or­ches­ter­mu­si­ke­rin. 2006 star­tet Alex­an­dras  mu­si­ka­li­sche Schu­lung mit Kla­vier­un­ter­richt bei An­drea Pa­let­ta, 2009 kommt die Flö­te dazu, zu­nächst bei Mar­cos Fregna­ni-Mar­tins, dann bei Ber­na­dette Liebl.

2015 wird sie Jung­stu­den­tin im künst­le­ri­schen Haupt­fach Quer­flö­te in der Klas­se von Anne-Ca­thé­ri­ne Heinz­mann an der Hoch­schu­le für Mu­sik Nürn­berg. 2018 ist sie für ein wei­te­res Jahr als Jung­stu­den­tin in der Klas­se von An­drea Lie­ber­knecht an der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter in Mün­chen, wo sie seit 2019 ih­ren Ba­che­lor im künst­le­ri­schen Haupt­fach Quer­flö­te ab­sol­viert. Wei­te­re In­spi­ra­tio­nen in ih­rer Aus­bil­dung er­hält sie un­ter an­de­rem von Da­nie­la Koch, Karl-Heinz Schütz und So­phie Cherrier.

Alex­an­dra Forst­ner ist mehr­fa­che ers­te Bun­des­preis­trä­ge­rin im Wett­be­werb „Ju­gend mu­si­ziert“: 2015 und 2018 wur­de sie je­weils mit der höchst­mög­li­chen Punkt­zahl und ei­nem Son­der­preis der deut­schen Stif­tung Mu­sik­le­ben aus­ge­zeich­net. Zu­dem ge­wann sie wei­te­re re­nom­mier­te Prei­se und Sti­pen­di­en und wur­de für die Spiel­zeit 2022/23 in die Kon­zert­för­de­rung Deut­scher Mu­sik­wett­be­werb auf­ge­nom­men. Seit 2022 ist sie Sti­pen­dia­tin der Stu­di­en­stif­tung des deut­schen Volkes.

Seit 2015 mu­si­ziert sie auch in un­ter­schied­li­chen En­sem­bles und Or­ches­tern, dar­un­ter das Bun­des­ju­gend­or­ches­ter, das Duo Kon­vex (mit Hol­ger Roese) und das Duo Forst­ner-Han­s­ßen (mit Knut Han­ßen). Nach ei­nem Prak­ti­kum als Flö­tis­tin im SWR Sym­pho­nie­or­ches­ter wird sie 2022 in das Holz­blä­ser­quin­tett En­sem­ble Quin­ton auf­ge­nom­men, das im Jahr dar­auf zur Teil­nah­me beim Deut­schen Mu­sik­wett­be­werb in Bonn ein­ge­la­den wur­de. „Dies ist für mich und mei­ne Kol­le­gen eine gro­ße Chan­ce, eine kam­mer­mu­si­ka­li­sche Kar­rie­re auf­zu­bau­en“, schrieb uns Alex­an­dra Forst­ner, nach­dem sie sich schwe­ren Her­zens ent­schie­den hat­te, zu­guns­ten des zeit­gleich statt­fin­den­den Wett­be­werbs auf das Wag­ner-Sti­pen­di­um 2023 zu ver­zich­ten. Quin­ton wur­de prä­miert und in die Kon­zert­för­de­rung Deut­scher Mu­sik­wett­be­werb für 24/25 auf­ge­nom­men. Wir gra­tu­lie­ren und freu­en uns, dass es 2024 mit dem RWV-Sti­pen­di­um klappt.

Seit 2022 und noch bis 2024 ist sie Aka­de­mis­tin des Sym­pho­nie­or­ches­ters des Baye­ri­schen Rund­funks. Ihr so­lis­ti­sches Kon­zert­de­büt in der Bam­ber­ger Kon­zert­hal­le fei­er­te sie auf Ein­la­dung des Mu­sik­ver­eins Bam­berg im No­vem­ber 2022 (mit Vic­tor Soos am Klavier).

Bei ei­nem In­ter­view im Frän­ki­schen Tag sag­te Alex­an­dra Forst­ner aus die­sem An­lass un­ter an­de­rem: „Dass ich mich so durch mein In­stru­ment aus­drü­cken kann, ist für mich ein sehr gro­ßes Ge­schenk, dem ich ger­ne bis heu­te und auch wei­ter­hin mein Le­ben wid­me. Das Ge­fühl – sei es al­lei­ne oder mit an­de­ren – auf der Büh­ne zu ste­hen und Men­schen mit Mu­sik (hof­fent­lich) glück­li­cher zu ma­chen, emp­fin­de ich ein­fach als un­fass­bar erfüllend.“

Alex­an­dra Forst­ner mit dem En­sem­ble Quin­ton Foto: As­trid Ackermann

Prof. An­drea Lie­ber­knecht schreibt in ih­rer Emp­feh­lung für das Sti­pen­di­um: Alex­an­dra Forst­ner stu­diert seit dem Win­ter 2018 – zu­nächst als Jung­stu­den­tin, da­nach im Ba­che­lor – in mei­ner Klas­se an der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter in Mün­chen. Ich kann sie als spru­deln­de und hell­wa­che Per­sön­lich­keit be­schrei­ben. In­ter­es­siert an al­lem, was um sie her­um pas­siert, da­bei sehr re­flek­tiert, weit über den Tel­ler­rand bli­ckend und sehr kom­mu­ni­ka­tiv. Sie spricht flie­ßend deutsch, fran­zö­sisch und eng­lisch. Sie ist in ei­ner sym­pa­thi­schen Art und Wei­se selbst­be­wusst und hat kei­ne Be­rüh­rungs­ängs­te. Sie ist eine hoch­be­gab­te Mu­si­ke­rin, de­ren Mu­sik grund­sätz­lich spricht und be­rührt. Ihre Mu­sik kommt aus ih­rem tiefs­ten In­ne­ren, der Fun­ke springt dank ih­rer ma­gi­schen Büh­nen­prä­senz im­mer. Bis vor kur­zem hat sie par­al­lel zur Flö­te auf ähn­li­chem Ni­veau Kla­vier ge­spielt. Sie lässt dies aber nun zu­guns­ten der Flö­te vor­über­ge­hend ru­hen. Alex­an­dra stu­diert in­zwi­schen im sieb­ten Se­mes­ter Ba­che­lor. Die ers­ten bei­den Stu­di­en­jah­re hat sie ihre un­bän­di­ge En­er­gie ka­na­li­siert und ihre In­stru­men­tal­tech­nik auf so­li­de Füße ge­stellt. Sie ver­fügt über ei­nen strah­lend-saf­ti­gen Flö­ten­klang, eine gut sit­zen­de At­mung, eine mü­he­lo­se Fin­ger­tech­nik und eine her­vor­ra­gen­de dy­na­mi­sche Band­brei­te. Im Som­mer 2021 wur­de sie beim Deut­schen Mu­sik­wett­be­werb als eine der jüngs­te Teil­neh­me­rIn­nen mit nur 19 Jah­ren mit ei­nem Sti­pen­di­um der Kon­zert­för­de­rung des Deut­schen Mu­sik­wett­be­werb aus­ge­zeich­net. Nach ei­nem halb­jäh­ri­gen Prak­ti­kum im Sym­pho­nie­or­ches­ter des SWR ist sie nun seit Sep­tem­ber 2022 Aka­de­mis­tin im Sym­pho­nie­or­ches­ter des baye­ri­schen Rundfunks.

Wei­te­re Sti­pen­dia­tin­nen des RWV Bam­berg 2024 sind Lau­ra Bart­hel, The­re­sa Dau­er und Eli­sa­beth Kuen.