Wagners Bühnenvisionen

Sa­bi­ne Sonn­tag aus Han­no­ver zeigt am 6. Fe­bru­ar um 19.30 Uhr im Ku­fa­saal Wag­ners Büh­nen­vi­sio­nen und wie sie sich rea­li­sie­ren las­sen (oder nicht).

„Ring“-Uraufführung 1876 in Bay­reuth: Zeit­ge­nös­sische Dar­stel­lung der Rhein­töch­ter-Schwimm­wa­gen und der Büh­nen­tech­nik – Vor­la­ge: Archiv

Wie sa­hen Ri­chard Wag­ners Büh­nen­bild-Vor­stel­lun­gen kon­kret aus? Was war zu sei­ner Zeit ohne Elek­tri­zi­tät über­haupt mög­lich? Wie rea­li­sie­ren heu­ti­ge Thea­ter­leu­te die mög­lichst of­fe­nen Um­bau­ten und Ver­wand­lun­gen – im „Rhein­gold“, der „Göt­ter­däm­me­rung“ und vor al­lem im Büh­nen­weih­fest­spiel „Par­si­fal“ mit dem zen­tra­len Satz von Gurn­emanz im 1. Akt „Du siehst, mein Sohn, zum Raum wird hier die Zeit“, der eine ganz be­son­de­re Her­aus­for­de­rung ist?

In ih­rem Vor­trag mit dem Ti­tel „Wie schaffst du die Ver­wand­lung?“ stellt die Mu­sik­wis­sen­schaft­le­rin und Opern­prak­ti­ke­rin Dr. Sa­bi­ne Sonn­tag die Büh­nen­vi­sio­nen von Wag­ner vor – und ihre (Un)Erfüllbarkeit bis heu­te. Sie zeigt ver­schie­de­ne Lö­sun­gen auf, er­klärt die kon­zep­tio­nel­len Ideen und tech­ni­schen An­for­de­run­gen von einst und jetzt bis hin zur Aug­men­ted Rea­li­ty beim neu­en Bay­reu­ther Brillen-„Parsifal“. Der Ein­tritt zum mul­ti­me­dia­len Vor­trag in Ko­ope­ra­ti­on mit der Kul­tur­fa­brik am 6. Fe­bru­ar um 19.30 Uhr im Kufa-Saal (Ohm­stra­ße 3) ist frei.

Aug­men­ted Rea­li­ty-Mo­tiv aus Jay Scheibs „Parsifal“-Inszenierung 2023 – Foto: © Bay­reu­ther Festspiele/​Joshua Higgason

Zur Per­son Dr. Sa­bi­ne Sonn­tag ist Schü­le­rin des be­rühm­ten (Wag­ner-) Re­gis­seurs Götz Fried­rich. Sie hat ihm in Mün­chen, Stutt­gart und Lon­don as­sis­tiert, be­vor sie ihre Thea­ter­kar­rie­re als Re­gis­seu­rin und Dra­ma­tur­gin in Braun­schweig be­gon­nen hat. Bis 2001 war sie stell­ver­tre­ten­de In­ten­dan­tin der Oper von Han­no­ver. Da­nach wech­sel­te sie an die Mu­sik­hoch­schu­le Han­no­ver, zu de­ren Lehr­kör­per sie bis heu­te ge­hört. Sie hat meh­re­re Bü­cher zum The­ma Wag­ner ver­öf­fent­licht, dar­un­ter Un­ter­su­chun­gen zu Wag­ner als Fi­gur in Spiel­fil­men und zur Tris­tan-Mu­sik als Film­mu­sik. Mit ih­rem Vor­trag „Wag­ner im Kino“ war sie im Ok­to­ber 2021 erst­mals bei uns zu Gast, im No­vem­ber 2022 folg­ten ihre span­nen­den Aus­füh­run­gen, war­um Ri­chard Wag­ner sich vor­zugs­wei­se in Frau­en ver­lieb­te, die schon ver­ge­ben wa­ren und wie sich das in sei­nen Opern­fi­gu­ren spiegelt.