Die aus Lichtenfels stammende Organistin wurde nachnominiert für Alexandra Forstner, die wegen einer Wettbewerbsteilnahme das Stipendium erst 2024 wahrnehmen kann.
Esther Schadt, geboren am 20. Oktober 1999 in Lichtenfels, ist ein musikalisches Allroundtalent. An der Heinrich-Faber-Musikschule Lichtenfels erhielt sie ab ihrem 5. Lebensjahr musikalische Grundausbildung. Dort entdeckte sie bei Lehrerin Stella von Arnold-Havadi ihre Liebe zum Klavier, erreichte mehrmals erste und zweite Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ und legte erfolgreich die freiwilligen Leistungsabzeichen D1 bis D3 im Fach Klavier ab. Während ihrer Zeit an der Musikschule durfte sie bereits im Landestheater Coburg spielen und absolvierte bei Prof. Wolfgang Manz einen Meisterkurs an der Berufsfachschule für Musik Oberfranken.
Die Faszination Kirchenmusik begann für sie im Jahr 2014 mit der Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin, die sie bei Regionalkantor Georg Hagel in Vierzehnheiligen absolvierte. Schon ihre Großmutter hatte sich immer gewünscht, die kleine Enkelin könne irgendwann auf der großen Kirchenorgel im Gottesdienst spielen. Nach deren Tod erfüllte Esther Schadt den Wunsch und ist im Erzbistum Bamberg schon seit vielen Jahren als Organistin tätig. Die „große Prüfung (C-Prüfung) für das kirchenmusikalische Nebenamt“ schloss sie mit „sehr gut“ ab. In der Basilika Vierzehnheiligen spielte sie mehrfach Förderkonzerte von „Soroptimist International“ und trat auch in der Konzertreihe „interesSAND auf. Sie gibt zahlreiche Orgelkonzerte in unterschiedlichen Pfarreien. Dabei reizen sie besonders die historischen Orgeln, wie beispielsweise die Bittner-Orgel der Pfarrei „St. Laurentius“ Lettenreuth aus dem Jahr 1868. Im Zuge ihrer vielfältigen kirchenmusikalischen Tätigkeiten ist sie auch als Chorleiterin staatlich anerkannt worden.
Ihre große Leidenschaft ist zweifelsohne die klassische Musik, ihr Interesse für alte Musik brachte sie zu dem Instrument „Irish Bouzouki“, das zur Familie der Kastenhalslauten gehört und das sie sich während des Studiums selbst beigebracht hat. Zudem spielt sie Konzertgitarre, auf der sie bei Reinhard Arnold an der Heinrich-Faber-Musikschule Lichtenfels Unterricht erhielt. Esther Schadt studierte vom Wintersemester 2019/20 bis zu ihrem 1. Staatsexamen im Sommersemester 2023 Lehramt für Grundschulen mit Unterrichtsfach Musik und Musikdidaktik sowie Katholische Religionslehre an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Während des Studiums entdeckte sie bei Lehrerin Susanne Behnes-Wessel ihre Freude am klassischen Gesang, besonders das Singen italienischer Arien begeistert sie. An der Universität war sie als studentische Hilfskraft angestellt und erteilte Tutorien zu den Fächern Harmonielehre, Kontrapunkt, Elementare Musiktheorie und Gehörbildung, Angewandte Harmonielehre und Begleitsätze für Orff-Instrumente sowie in Musikalischer Analyse. Im kommenden September wird sie ihren Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Grundschulen im Landkreis Kronach antreten. Diesen wird sie voraussichtlich 2025 mit dem Zweiten Staatsexamen abschließen.
Akademischer Direktor Gregor Wind vom Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik schreibt in seinem Gutachten für Esther Schadt unter anderem:
Dank Ihrer Begabung, ihrer Zielstrebigkeit und vor allem ihres Fleißes ist es Frau Schadt gelungen, unter der klavierpädagogischen Anleitung meiner geschätzten Kollegin, Frau Burcin Sel, bei drei aufeinander folgenden Jahrgängen des Irmler-Musikwettbewerbs der Universität Bamberg hervorragende erste und zweite Preise in unterschiedlichen Wettbewerbskategorien zu gewinnen. Meines Wissens ein Novum in der Historie dieses universitären Wettbewerbs. […] Neben der großen Bandbreite ihrer pianistischen Fertigkeiten sei nicht zuletzt auf die kreativen Aspekte ihrer musikalischen Fähigkeiten verwiesen. Ich denke dabei vor allem an das bewundernswerte Niveau ihrer Gestaltungen von Klavierbegleitungen zu selbst gesungenen Liedern unterschiedlichster Gattungen und Stilrichtungen. Gerade in diesem Genre gelingt Frau Schadt eine faszinierende Symbiose aus technisch-brillantem Klavierspiel und improvisatorischer Kreativität.
Georg Hagel, Regionalkantor vom Erzbistum Bamberg und Basilika-Organist in Vierzehnheiligen, stellt über seine Schülerin im sog. „Weiterführenden Orgelunterricht“ unter anderem fest:
Esther Schadt ist eine sehr talentierte und strebsame Schülerin, die mit herausragender Gestaltungsjkraft die Gemeinden sowie ihr Publikum in ihren zahlreichen gottesdienstlichen Feiern und Konzerten begeistert. Sie beschreitet ihren eingeschlagenen musikalischen Weg mit großer Durchsetzungskraft und Motivation, eigenverantwortlich und auf hohem künstlerischem Niveau, so dass ich sie eigentlich mittlerweile eher als Kollegin bezeichnen müsste denn als Schülerin …
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