Stipendiatin 2022: Danielle Cîmpean

Da­ni­elle Eli­sa Cîm­pean (So­pran) und Wolf­gang Vö­ge­le (Tuba) sind un­se­re dies­jäh­ri­gen Bay­reuth-Sti­pen­dia­ten. Der eben­falls no­mi­nier­te Se­ra­phin Mau­rice Lutz (Kla­ri­net­te) kann aus be­ruf­li­chen Grün­den sein Sti­pen­di­um lei­der nicht wahrnehmen.

Da­ni­elle Cîm­pean und Wolf­gang Vö­ge­le ste­hen aus gu­tem Grund vor der Bron­ze­sta­tue von Lud­wig II. im Bam­ber­ger Hain, denn ohne den kö­nig­li­chen Pro­tek­tor wä­ren die Bay­reu­ther Fest­spie­le si­cher nicht zu­stan­de ge­kom­men. – Foto: Do­ris Engelhardt

Die So­pra­nis­tin Da­ni­elle Eli­sa In­grid Cîm­pean ist 1995 ge­bo­ren, ab­sol­vier­te 2014 ihr Ab­itur am Gym­na­si­um Ca­si­mi­ria­num Co­burg und stu­diert nach Sta­tio­nen an der Be­rufs­fach­schu­le für Mu­sik Kro­nach (Haupt­fach Ge­sang bei Hel­ga Kut­ter, Ab­schluss als staat­lich ge­prüf­te Chor- und En­sem­ble­lei­te­rin mit Aus­zeich­nung) und der Hoch­schu­le für Mu­sik Nürn­berg (Ge­sang bei Iri­de Mar­ti­nez) seit 2019 Mu­sik­di­dak­tik und -päd­ago­gik an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Seit fast zwei Jah­ren er­hält sie au­ßer­dem Ge­sangs­un­ter­richt bei der Mez­zo­so­pra­nis­tin Taxi­ar­chou­la Ka­na­ti, die im Bam­ber­ger Mu­sik­le­ben seit ih­rem Auf­tritt mit der Ur­auf­füh­rung von „trä­nen“, ei­nem Lie­der-Zy­klus des Bam­ber­ger Kom­po­nis­ten und un­se­res Mit­glieds Jo­chen Neu­r­a­th, so­wie mit den We­sen­don­ck-Lie­dern von Ri­chard Wag­ner kei­ne Un­be­kann­te mehr ist und selbst auch Sti­pen­dia­tin des RWV Stutt­gart war.

Da­ni­elle Cîm­pean – Foto: Fo­to­ate­lier Tom & Söhne

Taxi­ar­chou­la Ka­na­ti schreibt in ih­rem Gut­ach­ten un­ter anderem:
Da­ni­elle Cîm­pean hat eine wun­der­schö­ne ly­ri­sche, war­me und run­de So­pran­stim­me von be­son­de­rer Far­be, mit her­vor­ra­gen­der Ex­ten­si­on in die Höhe und ei­ner aus­ge­präg­ten In­di­vi­dua­li­tät. Sie zeigt eine Büh­nen­aus­strah­lung, und sie ar­bei­tet in­ten­siv, kon­zen­triert und ziel­ge­rich­tet. Im De­zem­ber 2021 wur­de sie von der So­pra­nis­tin Al­e­xia Voul­ga­ri­dou und ih­rem Team um das Fes­ti­val „Cos­mo­clas­si­cal Youth Or­ches­tra 2021“ in Ka­va­la, Grie­chen­land, aus­ge­wählt, die Rol­le der De­spi­na in „Così fan tut­te“ zu sin­gen. Ich emp­feh­le Da­ni­elle Cîm­pean un­ein­ge­schränkt nicht nur als för­de­rungs­wür­di­ges Ta­lent, son­dern als be­reits aus­ge­reif­te jun­ge Künst­ler­per­sön­lich­keit, die jede Un­ter­stüt­zung bei der wei­te­ren Ver­voll­komm­nung ih­res ex­zel­len­ten Po­ten­ti­als verdient.

Und un­ser Mit­glied, der Bam­ber­ger Kom­po­nist und Mu­si­ker Jo­chen Neu­r­a­th, stellt fest:
Ich war von den stimm­li­chen Fä­hig­kei­ten und der Mu­si­ka­li­tät von Frau Cîm­pean be­reits bei un­se­rer ers­ten Be­geg­nung vor fünf Jah­ren bei ei­nem ih­rer Kon­zer­te sehr über­zeugt. In der Fol­ge habe ich viel­fach mit ihr zu­sam­men­ge­ar­bei­tet, als Be­glei­ter und als Kom­po­nist. Ne­ben der Ur­auf­füh­rung ei­nes klas­sisch no­tier­ten Wer­kes von mir für So­pran und Kla­vier wirk­te sie auch in meh­re­ren mei­ner Per­for­mance-Pro­jek­ten mit, in de­nen sie durch ihre Viel­sei­tig­keit und ihr si­che­res künst­le­ri­sches Ge­spür für die Ge­stal­tung auch un­ge­wöhn­li­cher An­for­de­run­gen be­ein­druck­te. Die de­li­ka­ten spät­ro­man­ti­schen Klang­ge­mäl­de des erst wie­der­ent­deck­ten Kom­po­nis­ten Adal­bert von Gold­schmidt (1848–1906) hat sie in kon­ge­nia­ler Wei­se wie­der zum Le­ben er­weckt. Auf­nah­men da­von sind auf You­Tube zu fin­den. Ihre in­tel­li­gen­te Phra­sie­rung, im­mer ganz aus der Dra­ma­tur­gie des je­wei­li­gen Wer­kes her­aus ent­wi­ckelt, macht die­ses dem Hö­rer plas­tisch und ein­dring­lich erfahrbar.