„Ring“-Gespräch 2

Va­len­tin Schwarz, der Bay­reu­ther „Ring“-Regisseur, stellt sich am 6. Juni um 19.30 Uhr im Kufa-Saal den Fra­gen des Kri­ti­kers Frank Piontek – und den Fra­gen des Pu­bli­kums. Eine Do­ku­men­ta­ti­on des Ge­sprächs fin­den Sie hier.

„Ring“-Regisseur Va­len­tin Schwarz (links) und der Kri­ti­ker Frank Piontek bei ih­rem ers­ten „Ring“-Gespräch im Som­mer 2022 bei Stein­grae­ber – Foto: Ste­phan Her­bert Fuchs

Die um­strit­te­ne Bay­reu­ther „Ring“-Neuinszenierung von Va­len­tin Schwarz hat vor al­lem ein Kri­ti­ker ra­di­kal po­si­tiv auf­ge­nom­men: Dr. Frank Piontek, den man auch in Bam­berg nicht nur als Wag­ner-Ex­per­ten, son­dern un­ter an­de­rem als Ken­ner von E.T.A. Hoff­mann und Ja­mes Joy­ce schätzt. Ende Au­gust 2022 führ­te er in Bay­reuth in der Kla­vier­ma­nu­fak­tur Stein­grae­ber erst­mals ein öf­fent­li­ches Ge­spräch mit „Ring“-Regisseur Va­len­tin Schwarz, die ers­te Fort­set­zung gibt es bei uns: am 6. Juni um 19.30 Uhr im Kufa-Saal (Ohm­stra­ße 3), was üb­ri­gens ein be­son­de­rer Wag­ner­tag ist, denn am 6. Juni vor 154 Jah­ren wur­de in Trib­schen bei Lu­zern Sieg­fried Wag­ner ge­bo­ren, der ers­te und ein­zi­ge Sohn von Co­si­ma und Ri­chard Wagner.

Va­len­tin Schwarz, der in­zwi­schen 34-jäh­ri­ge Re­gis­seur aus Ös­ter­reich, wird von Frank Piontek fach­kun­dig be­fragt wer­den – über sei­ne  Her­an­ge­hens­wei­se an Wag­ner, die Schwie­rig­kei­ten im Vor­feld der In­sze­nie­rung, über das Kon­zept, die Re­ak­tio­nen und vie­le De­tails so­wie die Zu­sam­men­ar­beit mit dem de­si­gnier­ten „Ring“-Dirigenten Pie­ta­ri In­ki­nen, der erst in die­sem Fest­spie­som­mer in Bay­reuth de­bü­tie­ren wird, und des­sen Ein­sprin­ger in 2022 Cor­ne­li­us Meis­ter. Schwarz wird si­cher auch dar­über spre­chen, dass und wie er bei der ers­ten Wie­der­auf­nah­me jetzt die Mög­lich­kei­ten der „Werk­statt Bay­reuth“ nut­zen will – frei nach sei­ner ei­ge­nen Aus­sa­ge: „Ei­nen End­punkt gibt es nicht, die stän­di­ge Trans­for­ma­ti­on ist ein we­sent­li­cher Teil des Musiktheaters.“

Der Ein­tritt zu dem span­nen­den Ge­spräch, für das sich als Zu­hö­rer auch pro­mi­nen­te Gäs­te an­ge­sagt ha­ben, ist frei. Und da­mit wir in etwa wis­sen, mit wie­viel Be­su­chern wir zu rech­nen ha­ben, bit­ten wir, falls es nicht schon ge­sche­hen ist, um Ihre An­mel­dung un­ter anmeldung-rwv-bamberg@t-online.de zu der Ge­sprächs­ver­an­stal­tung in Ko­ope­ra­ti­on mit der Kulturfabrik.

Va­len­tin Schwarz ist am 20. April 1989 im ober­ös­ter­rei­chi­schen Alt­müns­ter ge­bo­ren und auf­ge­wach­sen. Er stu­dier­te Mu­sik­thea­ter-Re­gie, Volks­wirt­schafts­leh­re und Phi­lo­so­phie in Wien. Wäh­rend sei­nes mit Aus­zeich­nung ab­ge­schlos­se­nen Re­gie­stu­di­ums de­bü­tier­te er mit De­bus­sys „Le Mar­ty­re de Saint Sé­bas­tien“ und Lehárs „Giudit­ta“. 2017 ge­wann er beim in­ter­na­tio­na­len Re­gie­wett­be­werb „Ring Award Graz“ ge­mein­sam mit sei­nem Aus­stat­ter An­drea Coz­zi den Haupt­preis, den Pu­bli­kums­preis so­wie zahl­rei­che Son­der­prei­se in Form von In­sze­nie­rungs­an­ge­bo­ten. Ihr prä­mier­tes Sie­ger­kon­zept von Do­ni­zet­tis „Don Pas­qua­le“ wur­de als Ko­pro­duk­ti­on an der Opé­ra Na­tio­nal de Mont­pel­lier und dem Ba­di­schen Staats­thea­ter Karls­ru­he ver­wirk­licht. In der Fol­ge in­sze­nier­te er u. a. an der Oper Köln (M. Ka­gel: „Mare nos­trum“ und Y. Höl­ler: „Der Meis­ter und Mar­ga­ri­ta“), am Staats­thea­ter Darm­stadt (Ver­dis „Un bal­lo in ma­sche­ra“ und Puc­ci­nis „Tu­ran­dot“) und der Staats­ope­ret­te Dres­den (Of­fen­bach: „Die Ban­di­ten“). Wei­te­re Ein­la­dun­gen füh­ren ihn an die Staats­oper Stutt­gart („Demo[kratie]“), das Deut­sche Na­tio­nal­thea­ter Wei­mar (Bi­zet: „Car­men“ und Bar­tók: „Her­zog Blau­barts Burg“), das Thea­ter an der Wien (Mo­zart: „Così fan tut­te“ an der Kam­mer­oper). Wich­ti­ge künst­le­ri­sche Im­pul­se ge­wann er als As­sis­tent in der Zu­sam­men­ar­beit mit Jos­si Wie­ler, Ar­min Pe­tras und Ki­rill Ser­ebren­ni­kov. 2022 in­sze­nier­te Va­len­tin Schwarz für die Bay­reu­ther Fest­spie­le die Neu­pro­duk­ti­on von Wag­ners „Ring des Ni­be­lun­gen“, die ur­sprüng­lich 2020 her­aus­kom­men soll­te, aber der Pan­de­mie we­gen um zwei Jah­re ver­scho­ben wer­den muss­te. Da­nach folg­te ak­tu­ell im April 2023 Ver­dis „La for­za del de­sti­no“ am Staats­thea­ter Kas­sel im ei­ge­nen Bühnenbild.

Frank Piontek, Dr. phil., geb. 1964 in Ber­lin. Seit 1988 in Bay­reuth. Vie­le Auf­sät­ze und Ar­ti­kel über Mu­sik­thea­ter, Kunst und Li­te­ra­tur. Um­fang­rei­che Blogs über Mu­sils „Mann ohne Eigenschaften“0 und Jean Pauls „Die un­sicht­ba­re Loge“ (für die Baye­ri­sche Staats­bi­blio­thek). Vor­trä­ge und Le­sun­gen in Bay­reuth, Leip­zig, Salz­burg, Pa­ris, Ber­lin, Kas­sel, Bam­berg, Ve­ro­na, Ve­ne­dig u.a. 1997 UA Thea­ter­stück „Ca­sa­no­va kam zu spät“ (Mark­gräf­li­ches Opern­haus, Bay­reuth). 2013 UA Sie­ben­käs“ (Stu­dio­büh­ne Bay­reuth). Dra­ma­turg bei der sze­nisch-mu­si­ka­li­schen Ur­auf­füh­rung von Wag­ners „Män­ner­list grö­ßer als Frau­en­list“ (Haupt­stadt­oper Ber­lin 2013). Re­gie- und Dra­ma­tur­gie­hos­pi­tan­zen: u.a. Sem­per-Oper, Wie­ner Staats­oper. Mit­kon­zep­ti­on des „Jean-Paul-Wegs“ in Ober­fran­ken und des Jean-Paul-Mu­se­ums Bay­reuth. Bü­cher: u.a. „Plä­doy­er für ei­nen Zau­be­rer. Ri­chard Wag­ner“ (2006). „Ri­chard Wag­ner: ‚Das Ju­dent­hum in der Mu­sik‘“ (2016). „Ri­chard Wag­ner: Sämt­li­che Ge­dich­te“ (2019). Au­tor des Bay­reu­ther „Walk of Wag­ner“. 2021 Mit­grün­der und -her­aus­ge­ber der Zeit­schrift Bay­reu­ther Kul­tur­brief, re­gel­mä­ßi­ger Text­bei­trä­ger beim di­gi­ta­len Opernfreund-Magazin.