Stipendiatenkonzert Marius Holland

Erst­mals gibt es ein Sti­pen­dia­ten­kon­zert im Jazz­club: Ma­ri­us Hol­land und sein Trio Noir ma­chen am 17. Mai ab 20 Uhr die Ma­gie der Nacht hörbar.

Das Trio Noir von links mit Ma­ri­us Hol­land (Key­boards), Eli­as Luij­ten (Trom­pe­te) und Min Won (Drums) – Foto: Jazz­club Bamberg/​Suzan Zanders

Wie hört sich die Nacht an? Nach der be­leb­ten Bam­ber­ger Sand­stra­ße am Wo­chen­en­de? Oder doch eher nach sach­ter Har­mo­nie auf ir­gend­ei­ner weit von der Stadt ent­fern­ten Wie­se? Der Pia­nist Ma­ri­us Hol­land war Sti­pen­di­at des Ri­chard-Wag­ner-Ver­bands Bam­berg und konn­te die­se Ge­gen­sät­ze im Som­mer 2023 er­fah­ren, als er ei­ni­ge ein­drucks­vol­le Tage bei den Bay­reu­ther Ri­chard Wag­ner Fest­spie­len ver­brach­te. Trio Noir bringt die Kon­tras­te der Nacht im Jazz­club zu­sam­men. Die Kom­po­si­tio­nen sind in­spi­riert von der Mu­sik der Noir-Fil­me und von Mu­si­kern wie John Col­tra­ne, Sun Ra und Roy Har­gro­ve. Mit dem Nie­der­län­der Eli­as Luij­ten an der Trom­pe­te, der erst­mals in Bam­berg auf­tritt, und Min Won an den Drums ste­hen Ma­ri­us Hol­land zwei hoch­ta­len­tier­te Nach­wuchs­künst­ler zur Sei­te. Ken­nen­ge­lernt ha­ben sich die drei durch ihr Stu­di­um am Mu­sik­kon­ser­va­to­ri­um Ar­tEZ in Arn­heim. Nicht nur Ma­ri­us, der in Bam­berg sei­ne Lie­be zur Mu­sik ent­deck­te, son­dern auch Min Won aus Südkorea ist auf den Bam­ber­ger Bühnen kein Frem­der. Während Ma­ri­us schon seit Jah­ren in ver­schie­de­nen Kon­stel­la­tio­nen fes­ter Be­stand des Blues und Jazz Fes­ti­vals ist, trat hier im letz­ten Som­mer auch Min Won auf, mit Ma­ri­us in der fünf­köp­fi­gen Band For­mu­la Fu­si­on. Rolf- Bern­hard Es­sig stell­te dazu im Frän­ki­schen Tag fest:

Was die fünf Jungs vor gut zwei Dut­zend Zu­hö­rern dann ver­an­stal­te­ten, hat­te in­ter­na­tio­na­les For­mat. […] Von Be­ginn an war bei „For­mu­la Fu­si­on“ ein Dri­ve, eine Ex­pe­ri­men­tier- und Spiel­freu­de, die mit­riss; höchs­tens die Wild­heit, wie sie ge­gen Ende ge­wagt wur­de, dürf­ten die Mu­si­ker öf­ter zu­las­sen. Weit ent­fernt von Jazz-Kon­ven­ti­on, misch­ten die fünf aus viel­fäl­ti­gen Rhyth­men, stür­mi­schen Tut­ti, ecki­gen In­ter­mez­zi und fan­tas­ti­schen Asu­brü­chen vor al­lem der Key­boards in lust­vol­len Moog-Hom­ma­gen eine fei­ne Mu­sik­mix­tur. Tol­le Vir­tuo­sen er­leb­te man und auf­merk­sa­me Mit­spie­ler, die sich von Trug­schluss-Spä­ßen [an der E-Gi­tar­re] nicht aus dem Kon­zept brin­gen lie­ßen – im Gegenteil.

Das Kon­zert im Jazz­club (Obe­re Sand­stra­ße 18) ver­an­stal­ten der Ri­chard-Wag­ner-Ver­band Bam­berg und der Jazz­club Bam­berg in Ko­ope­ra­ti­on. Für die Mit­glie­der der bei­den Ver­ei­ne gel­ten die er­mä­ßig­ten Ein­tritts­prei­se von 10 €.

Der Jazz­club Bam­berg, mit dem wir erst­mals eine ge­mein­sa­me Ver­an­stal­tung rea­li­sie­ren, fei­ert heu­er sein 50-jäh­ri­ges Be­stehen. Der seit 1989 von Ma­ri­an­ne Benz ge­lei­te­te Ver­ein zählt über 500 Mit­glie­der und ge­hört so zu den grö­ße­ren Jazz­clubs der Re­pu­blik. Er ist zu­dem der ein­zi­ge Jazz­club in Ober­fran­ken mit ei­nem fes­ten Do­mi­zil. Die fa­mi­liä­re At­mo­sphä­re des Clubs ist bei Mu­si­kern und Gäs­ten glei­cher­ma­ßen be­liebt. Kon­zer­te wer­den von Sep­tem­ber bis Mai ver­an­stal­tet, in der Re­gel je­weils frei­tags oder sams­tags. An je­dem ers­ten Mitt­woch des Mo­nats fin­det von Ok­to­ber bis Mai eine Jazz­club-Ses­si­on mit frei­em Ein­tritt statt. Das Pro­gramm kann sich mit Spiel­or­ten in weit grö­ße­ren Städ­ten messen.

Für das Ju­bi­lä­ums­jahr 2024 hat sich der Club ei­ni­ge High­lights ein­fal­len las­sen. Wäh­rend der Jazz­club-Sai­son steht je­den Mo­nat ein Ju­bi­lä­ums­kon­zert mit viel­ver­spre­chen­den Gäs­ten auf dem Pro­gramm. Ei­nen Hö­he­punkt wer­den die Ju­bi­lä­ums­ver­an­stal­tun­gen im Ok­to­ber 2024 er­rei­chen. Hier­für sind eine Ju­bi­lä­ums­fei­er und ein mehr­tä­gi­ges Live-Pro­gramm ge­plant. Der Pro­gramm-Ma­cher Ro­land Fuchs fasst sei­ne Be­geis­te­rung in fol­gen­de Wor­te: „50 Jah­re sind ein schö­nes Ju­bi­lä­um, und wir blei­ben uns treu. Ich wün­sche dem Jazz­kel­ler, dass er das bleibt, was er ist: ein ech­tes Klein­od in der Bam­ber­ger Kulturlandschaft.“