Die Bayreuther Festspiele GmbH sucht zum 1. April 2021 „eine erfahrene und engagierte Persönlichkeit als Kaufmännische Geschäftsführung (m/w/d)“.
Als wäre das Jahr 2020 für die Bayreuther Festspiele nicht schon schrecklich genug – Ende März musste die Absage der Festspielsaison 2020 erfolgen, dann die Meldung von der schweren Erkrankung von Festspielleiterin Katharina Wagner Ende April und Wiedereinsetzung von Heinz-Dieter Sense als drittem Geschäftsführer – folgt jetzt der nächste Paukenschlag. Der Posten des kaufmännischen Geschäftsführers soll zum 1. April 2021 neu besetzt werden. Das kann nur bedeuten: Verwaltungsrat und Gesellschafterversammlung der Festspiel-GmbH bzw. Holger von Berg haben den Fünf-Jahres-Vertrag als Geschäftsführer nicht verlängert. Gesellschafter der Festspiel-GmbH sind die Bundesrepublik Deutschland (29 %), der Freistaat Bayern (29 %), die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth (29 %) sowie die Stadt Bayreuth (13 %).
„Gesucht wird“, heißt es in der Anzeige, die auch im Stellenmarkt der Bayerischen Staatszeitung veröffentlicht wurde, „eine überdurchschnittlich engagierte, leistungsstarke und teamorientierte Persönlichkeit mit Führungskompetenz, die über eine breite und langjährige Leitungserfahrung im kaufmännischen und administrativen Bereich insbesondere von Theatern oder vergleichbaren Institutionen im Kultursektor verfügt. Umfassende Kenntnisse im Tarif- und Theaterdienst-rechtwerden ebenso vorausgesetzt wie Erfahrungen in derBegleitung von Bauvorhaben in führender Position. Die Fähigkeit zum wirtschaftlichen Handeln soll bei der gesuchten Person ebenso ausgeprägt sein wie Ver-handlungssicherheit (in Deutsch und Englisch) und der offene und kommunikative Umgang mit den Aufsichtsgremien sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft, der auchVerständnis für die Besonderheiten des künstlerischen Prozesses und hohe kommunikative, soziale und integrative Kompetenzen und Teamfähigkeit einschließt.“
Apropos: Aktuell scheint auch offen zu sein, ob der Vertrag von Musikdirektor Christian Thielemann verlängert wird. Zuletzt berichteten darüber zu Jahresbeginn der Nordbayerische Kurier und am 11. Mai Axel Brüggemann in seiner Klassik-Woche in Crescendo. Der Festspiel-Vorhang bleibt also zu und noch mehr Fragen sind offen.
Nachtrag vom 26. Mai: Zur jüngsten Bayreuth-Personalie fassen die Stuttgarter Zeitung und der Tagesspiegel die aktuelle Sachlage ausführlich zusammen, während Jan Brachmann in der F.A.Z. in seinem Kommentar von einem nicht enden wollenden „Schicksalshagelschlag“ schreibt, einige noch nicht veröffentlichte Details weiß und wie folgt endet: „Da stimmt es zumindest hoffnungsfroh, wenn aus dem engsten Umkreis von Katharina Wagner verlautet, ihr Gesundheitszustand habe sich stabilisiert. Wann sie aber ins Amt zurückkehren könne, ob vielleicht noch in diesem Jahr, das sei weiterhin völlig offen.“
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