50 Jahre Wagner-Stiftung

Vom 1. April bis 18. Juni 2023 wird im Ri­chard Wag­ner Mu­se­um die Son­der­aus­stel­lung „Wahn­frieds Erbe – 50 Jah­re Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung Bay­reuth“ gezeigt.

Ri­chard Wag­ner, Franz von Stuck, 1902, er­wor­ben 1991: Das Por­trät von Ri­chard Wag­ner stammt aus dem Be­sitz von Eu­ge­nie Knorr (18561941), die mit ih­rem Ehe­mann, dem Ver­le­ger Tho­mas Knorr (18511911), die Vil­la in der Bri­en­ner Stra­ße 21 in Mün­chen be­wohn­te, in der Ri­chard Wag­ner wäh­rend sei­nes Auf­ent­halts 1864/65 leb­te. © Na­tio­nal­ar­chiv der Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung Bayreuth

An­läss­lich des 50-jäh­ri­gen Be­stehens der Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung zeigt das Ri­chard Wag­ner Mu­se­um im Früh­jahr 2023 in ei­ner Son­der­aus­stel­lung Ge­schich­te, Struk­tur und Ar­beit der Stif­tung, die es sich seit ih­rer Grün­dung am 2. Mai 1973 zur Auf­ga­be ge­macht hat, den Nach­lass Ri­chard Wag­ners zu pfle­gen und das Bay­reu­ther Fest­spiel­haus dau­er­haft für die Auf­füh­rung sei­ner Wer­ke zu erhalten.

Prä­sen­tiert wer­den aus­ge­wähl­te Ar­chi­va­li­en und Ob­jek­te, die über die Jah­re durch Er­wer­bun­gen der Stif­tung und Schen­kun­gen Ein­gang in die Samm­lun­gen des Na­tio­nal­ar­chivs fan­den, des­sen Grund­stock die Nach­läs­se Ri­chard, Co­si­ma so­wie der künst­le­ri­sche Nach­lass Sieg­fried Wag­ners bil­den. Die Aus­stel­lung „Wahn­frieds Erbe – 50 Jah­re Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung-Bay­reuth“ wird vom 1. April bis 18. Juni 2023 auf der Son­der­aus­stel­lungs­flä­che im Neu­bau des Ri­chard Wag­ner Mu­se­ums zu se­hen sein.

Die­ses von Hanns Hanf­staengl um 1860 in Dres­den auf­ge­nom­me­ne und 2022 er­wor­be­ne Bild soll ein bis­her un­be­kann­tes Por­trät Co­si­ma Wag­ners sein: Schon fast seit den An­fän­gen der Fo­to­gra­fie wer­den Bil­der be­ar­bei­tet und ma­ni­pu­liert, wie auch die zeit­ge­nös­si­schen Re­tu­schen im Be­reich von Ge­sicht, Hän­den und Haa­ren auf die­ser Fo­to­gra­fie zei­gen. © Na­tio­nal­ar­chiv der Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung Bayreuth

Schon Ri­chard Wag­ner selbst hat­te die Grün­dung ei­ner Stif­tung in Er­wä­gung ge­zo­gen, um die Bay­reu­ther Fest­spie­le dau­er­haft zu si­chern und zu fi­nan­zie­ren. Die­ses Pro­jekt schei­ter­te je­doch eben­so wie die kurz­le­bi­ge „Deut­sche Fest­spiel­stif­tung Bay­reuth“, die auf eine Idee Sieg­fried Wag­ners zu­rück­ging. Auch nach dem Zwei­ten Welt­krieg blie­ben Fest­spiel­haus und Nach­läs­se zu­nächst in Fa­mi­li­en­be­sitz, die Fest­spie­le auch nach dem Neu­be­ginn 1951 wei­ter­hin ein Pri­vat­un­ter­neh­men. Erst nach dem Tod Wie­land Wag­ners 1966 wur­den die Über­le­gun­gen, die Fest­spie­le durch eine Stif­tung auf ei­ner brei­te­ren in­sti­tu­tio­nel­len Grund­la­ge zu ver­an­kern, wie­der­auf­ge­nom­men und schließ­lich 1973 realisiert.

Die Fa­mi­lie Wag­ner brach­te hier­zu das Fest­spiel­haus in die Stif­tung ein, die es als Ei­gen­tü­me­rin an den Ver­an­stal­ter der Fest­spie­le ver­mie­tet. Dies war zu­nächst Wolf­gang Wag­ner, spä­ter und bis heu­te die Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH. Das Wahn­fried-Ar­chiv wur­de zu glei­chen Tei­len an die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, die Baye­ri­sche Lan­des­stif­tung und die Ober­fran­ken­stif­tung ver­kauft, die es als Mit­stif­ter für das da­mit be­grün­de­te Na­tio­nal­ar­chiv als Dau­er­leih­ga­be zur Ver­fü­gung stell­te. Mit der Ver­mie­tung des Fest­spiel­hau­ses und dem Be­trieb des „Ri­chard Wag­ner Mu­se­ums mit Na­tio­nal­ar­chiv und For­schungs­stät­te“ ver­folgt die Stif­tung so bis heu­te ih­ren vor 50 Jah­ren fest­ge­schrie­be­nen Zweck.

Or­ches­ter­werk in e-Moll, Ri­chard Wag­ner, 1830, er­wor­ben 1986: Auch die frü­hes­te be­kann­te Kom­po­si­ti­on Ri­chard Wag­ners stammt aus dem Be­sitz der Fa­mi­lie Wag­ner und ist Teil des „Wahn­fried-Ar­chivs“ © Na­tio­nal­ar­chiv der Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung Bayreuth 

„Wahn­frieds Erbe – 50 Jah­re Ri­chard-Wag­ner-Stif­tung Bay­reuth“, Son­der­aus­stel­lung im Ri­chard Wag­ner Mu­se­um Bay­reuth / Neu­bau, 1. April–18. Juni 2023, Dienstag–Sonntag, 10–17 Uhr (kein ge­son­der­ter  Eintrittspreis)

Die Fest­an­spra­che zur Er­öff­nung der Son­der­aus­stel­lung stammt von Wag­ner-Ur­en­ke­lin Nike Wag­ner; hier der ex­klu­siv auf un­se­rer Home­page ver­öf­fent­lich­te kom­plet­te Text.