Die Chefin bleibt

Ka­tha­ri­na Wag­ners neu­er Ver­trag sieht sie von 2025 bis 2030 als künst­le­ri­sche Lei­te­rin der Bay­reu­ther Fest­spie­le vor, die or­ga­ni­sa­to­ri­sche und wirt­schaft­li­che Ge­samt­ge­schäfts­füh­rung wird ei­nem noch zu fin­den­den Ge­ne­ral Ma­na­ger übertragen.

Bay­erns Kunst­mi­nis­ter Mar­kus Blu­me (links), Fest­spiel­lei­te­rin Ka­tha­ri­na Wag­ner (Mit­te) und Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth (rechts) bei der Ver­trags­ver­län­ge­rung – Foto: Axel Kö­nig, Baye­ri­sches Staats­mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst

Hier zu­nächst Links zu den ers­ten frei zu­gäng­li­chen Pres­se­mit­tei­lun­gen und -re­ak­tio­nen, da­nach die of­fi­zi­el­le Pres­se­mit­tei­lung der bei­den Haupt­ge­sell­schaf­ter der Fest­spiel-GmbH: Ers­te, auch kom­men­tie­ren­de Be­rich­te lie­fer­ten Brit­ta Schul­te­jans von der Deut­schen Pres­se-Agen­tur, der Sen­der ntv, Pe­ter Jung­blut auf BR Klas­sik, Otto Lapp im Nord­baye­ri­schen Ku­rier, Axel Brüg­ge­mann auf Back­stage­Clas­si­cal, Ma­nu­el Brug in der Welt  und Ul­ri­ke Kol­ter für Die deut­sche Büh­ne. Mar­kus Thiel vom Münch­ner Mer­kur hat be­reits ein ak­tu­el­les In­ter­view mit Ka­tha­ri­na Wag­ner so­wie ei­nen Kom­men­tar zur neu­en Fest­spiel­struk­tur vor­ge­legt, Pe­ter Jung­blut ver­sucht auf BR Klas­sik au­ßer­dem, den Pos­ten des neu­en Ge­ne­ral Ma­na­gers zu be­schrei­ben. Für ei­nen wei­te­ren um­fang­rei­chen Be­richt im Nord­baye­ri­schen Ku­rier ha­ben Ute Eschen­ba­cher und Otto Lapp recherchiert.

Pressemitteilung der zuständigen Ministerien bei Bund und Land

„Un­ser Zu­kunfts­plan für den Grü­nen Hü­gel steht: Ka­tha­ri­na Wag­ner bleibt auf Wunsch der Ge­sell­schaf­ter und ih­ren ei­ge­nen Wunsch für wei­te­re fünf Jah­re Lei­te­rin der Fest­spie­le. Das ist eine gute Nach­richt! Gleich­zei­tig sind wir uns ei­nig, dass ihr durch eine struk­tu­rel­le Wei­ter­ent­wick­lung der Go­ver­nan­ce ein noch stär­ke­rer Fo­kus auf die künst­le­ri­sche Lei­tung der Fest­spie­le er­mög­licht wird. Die Ge­samt­ge­schäfts­füh­rung wird der neu­en Po­si­ti­on ei­nes Ge­ne­ral Ma­na­gers über­tra­gen, der die Fest­spie­le or­ga­ni­sa­to­risch und wirt­schaft­lich ver­ant­wor­tet“, er­klär­ten Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth und Bay­erns Kunst­mi­nis­ter Mar­kus Blu­me nach ei­nem per­sön­li­chen Ge­spräch mit Fest­spiel­lei­te­rin Prof. Ka­tha­ri­na Wag­ner in Mün­chen. Da­bei hat­ten sie den Wunsch der Ge­sell­schaf­ter der Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH über­mit­telt, die er­folg­rei­che Zu­sam­men­ar­beit mit Frau Prof. Wag­ner als Lei­te­rin der Bay­reu­ther Fest­spie­le von 2025 bis 2030 fort­zu­set­zen. Frau Prof. Wag­ner hat nach Über­zeu­gung der Ge­sell­schaf­ter die Fest­spie­le in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mit gro­ßem künst­le­ri­schem Er­folg ge­führt und mit dem vor­ge­leg­ten Kon­zept viel­ver­spre­chen­de Im­pul­se für eine künst­le­ri­sche Wei­ter­ent­wick­lung der Fest­spie­le aufgezeigt.

Kul­tur­staats­mi­nis­te­rin Clau­dia Roth: „Es ist eine gute Nach­richt und es freut mich sehr, dass wir Ka­tha­ri­na Wag­ner für eine wei­te­re Amts­zeit ge­win­nen konn­ten. In den letz­ten Jah­ren ist es ihr im­mer wie­der ge­lun­gen, künst­le­ri­sche Mei­len­stei­ne zu set­zen. Zu­dem hat sie er­folg­reich neue Prä­sen­ta­ti­ons­for­men wie etwa die Kin­der­oper und die Kino-Über­tra­gun­gen ein­ge­führt. Des­halb ist es sehr gut, dass Ka­tha­ri­na Wag­ner auch in Zu­kunft eine prä­gen­de Rol­le auf dem Grü­nen Hü­gel ha­ben wird. Durch die neue Go­ver­nan­ce-Struk­tur hat sie zu­künf­tig die Mög­lich­keit, den Fo­kus voll und ganz auf die künst­le­ri­sche Wei­ter­ent­wick­lung der Fest­spie­le zu le­gen und de­ren Pro­fil zu schär­fen. Da­mit schaf­fen wir nun eine we­sent­li­che Vor­aus­set­zung, um die Bay­reu­ther Fest­spie­le nach­hal­tig für die Zu­kunft auf­zu­stel­len. Vor die­sem Hin­ter­grund ist der Bund nun auch be­reit, sich noch stär­ker für Bay­reuth zu en­ga­gie­ren und mehr Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men: Wir wer­den nun, vor­be­halt­lich der Schaf­fung al­ler er­for­der­li­chen haus­halts­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, eben­falls hälf­tig die Ge­sell­schafts­an­tei­le von 14 Pro­zent von der Ge­sell­schaft der Freun­de von Bay­reuth e.V. über­neh­men und mit ei­nem An­teil von dann 36 Pro­zent die Bay­reu­ther Fest­spie­le fi­nan­zi­ell ab­si­chern. Für den Bund wie für mich per­sön­lich ist es ein wich­ti­ges An­lie­gen, dass die so wich­ti­gen Bay­reu­ther Fest­spie­le gut auf­ge­stellt sind und mit si­cher wei­te­ren span­nen­den und at­trak­ti­ven Neue­run­gen ein mög­lichst brei­tes Pu­bli­kum hier­zu­lan­de wie auch welt­weit an­spre­chen können.“

Kunst­mi­nis­ter Mar­kus Blu­me wei­ter: „Für die Bay­reu­ther Fest­spie­le als her­aus­ra­gen­des na­tio­na­les Kul­tur­gut brau­chen wir künst­le­risch und struk­tu­rell die bes­te Auf­stel­lung – und die­se ha­ben wir jetzt! Zu­sam­men mit Ka­tha­ri­na Wag­ner und durch die struk­tu­rel­le Wei­ter­ent­wick­lung ha­ben wir die Wei­chen da­für ge­stellt, dass die Fest­spie­le wei­ter­hin welt­weit Maß­stä­be in der zeit­ge­mä­ßen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Werk Ri­chard Wag­ners set­zen kön­nen. Sie hat Bay­reuth span­nen­de neue Im­pul­se ge­ge­ben – und auch ihr Blick in die Zu­kunft der Fest­spie­le hat über­zeugt. Bay­reuth und Wag­ner: Das ge­hört zu­sam­men und bleibt zu­sam­men. Ich bin zu­ver­sicht­lich, dass Ka­tha­ri­na Wag­ner und das gan­ze Team das in­ter­na­tio­na­le Re­nom­mee der Fest­spie­le un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen wei­ter aus­bau­en kön­nen. Der My­thos Wag­ner lebt wei­ter – auch weil der Frei­staat sein Ver­spre­chen ein­löst: Bay­ern be­kennt sich zu ei­nem grö­ße­ren fi­nan­zi­el­len En­ga­ge­ment in Bay­reuth und über­nimmt die von den Freun­den von Bay­reuth an­ge­kün­dig­te Re­du­zie­rung der An­tei­le hälftig.“

Ef­fi­zi­en­te neue Struk­tur mit künst­le­ri­scher Lei­tung und Geschäftsführung
Staats­mi­nis­ter Blu­me, Staats­mi­nis­te­rin Roth und Frau Prof. Wag­ner ha­ben sich in ih­rem Ge­spräch auf eine struk­tu­rel­le Wei­ter­ent­wick­lung der Fest­spie­le ver­stän­digt. Die künf­ti­ge Fest­spiel­lei­tung ab 2025 soll sich ganz auf ihre künst­le­ri­sche Ar­beit kon­zen­trie­ren kön­nen. Es wur­de ver­ein­bart, dass die Or­ga­ni­sa­ti­on der Fest­spie­le im In­ter­es­se ei­ner kla­ren, ef­fi­zi­en­ten Struk­tur an­ge­passt wird. Die Ge­schäfts­füh­rung wird voll­stän­dig in die Hän­de ei­nes Ge­ne­ral Ma­na­gers ge­legt; die­se neue Po­si­ti­on soll über ein Fin­dungs­ver­fah­ren so bald wie mög­lich be­setzt wer­den. Die Fest­spiel­lei­tung ver­ant­wor­tet in­ner­halb der Ge­sell­schaft den künst­le­ri­schen Be­reich und hat im Rah­men des von den Ge­sell­schaf­tern be­reit­ge­stell­ten künst­le­ri­schen Bud­gets vol­le künst­le­ri­sche Freiheit.

Fest­spiel­lei­tung Prof. Ka­tha­ri­na Wag­ner: „Ich freue mich über das von den Ge­sell­schaf­tern ent­ge­gen­ge­brach­te Ver­trau­en und auf wei­te­re fünf Jah­re der Zu­sam­men­ar­beit. Ich bin sehr er­freut dar­über, dass wir ge­mein­sam ei­nen Weg ge­fun­den ha­ben, die künst­le­ri­sche Au­to­no­mie zu stär­ken. Mein gan­zer Fo­kus kann jetzt rein auf der krea­ti­ven Ar­beit liegen.”

Über­nah­me frei­er Ge­sell­schaf­ter-An­tei­le durch Bund und Frei­staat Bayern
Bund und Frei­staat Bay­ern ha­ben sich vor dem Hin­ter­grund der struk­tu­rel­len Wei­ter­ent­wick­lun­gen be­reit er­klärt, die durch die Ent­schei­dung der Ge­sell­schaft der Freun­de von Bay­reuth e.V. frei­ge­wor­de­nen Ge­sell­schafts­an­tei­le von 14 Pro­zent hälf­tig zu über­neh­men, vor­be­halt­lich der Schaf­fung al­ler er­for­der­li­chen haus­halts­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen, und die Zu­schüs­se des Bun­des und des Lan­des da­mit ent­spre­chend zu er­hö­hen. Bund und Land wer­den so­mit ab 2025 je 36 Pro­zent der Ge­sell­schafts­an­tei­le hal­ten. Für das Wirt­schafts­jahr 2024 der Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH wur­de eine Über­gangs­re­ge­lung ver­ein­bart, für die so­wohl im Bun­des- als auch im Lan­des­haus­halt ent­spre­chend Vor­sor­ge ge­trof­fen ist. Die fes­te Ver­an­ke­rung des pri­va­ten, bür­ger­schaft­li­chen En­ga­ge­ments in der Ge­sell­schaf­ter­struk­tur der Bay­reu­ther Fest­spie­le ist und bleibt ein wich­ti­ger Fak­tor in Bayreuth.

Dr. Ge­org von Wal­den­fels, Vor­sit­zen­der der Ge­sell­schaft der Freun­de von Bay­reuth e.V.: „Das zu­künf­ti­ge En­ga­ge­ment der Ge­sell­schaft der Freun­de sehe ich als po­si­ti­ve Bot­schaft an. Mit die­sen ein­stim­mi­gen Ent­schei­dun­gen al­ler Ge­sell­schaf­ter wer­den für die Fest­spie­le po­si­ti­ve Si­gna­le gesetzt.“

Quel­le: Pres­se­mit­tei­lung des Pres­se- und In­for­ma­ti­ons­amt der Bun­des­re­gie­rung (BPA)

Ka­tha­ri­na Wag­ner beim Zoom-Ge­spräch mit Sa­bi­ne Zur­mühl am 10. Ok­to­ber 2023 im Kufa-Saal in Bam­berg – Foto: Ro­land Gröber